Fast einen Monat nach dem Polizeistreik vom 30. September haben sich die Dinge in Ecuador beruhigt. Der Polizeiaufstand hat sich am Ende für die Truppen ausgezahlt, da sie bekommen haben, was sie wollten: Die führenden Mitglieder der Nationalversammlung, einschließlich derer aus der Partei des Präsidenten Correa, haben die durch Correa eingeleiteten Reformen nicht beachtet, durch die Zusatzleistungen gekürzt wurden. Das Projekt wurde im Rahmen eines Vorgangs, der von vielen „automatisch [es]“ genannt wurde, ohne weitere Diskussionen zu einem Gesetz.
Obwohl der Grund für die Unzufriedenheit der Mitglieder der ecuadorianischen Polizei und einigen Mitgliedern der ecuadorianischen Luftwaffe (FAE ; Initialen auf Spanisch) beseitigt wurde, wurden die Ermittlungen nach den Verantwortlichen für den Aufstand vom 30. September fortgesetzt. Bisher werden die Fälle von 14 Mitgliedern der Polizei von der Staatsanwaltschaft bearbeitet.
Präsident Correa sagte in seiner Fernsehansprache vom Ichimbia in der Hautstadt Quito am Samstag, dass der frühere Polizeiwachtmeister Luis Aníbal Martínez Vilañez [es] als Hauptinitator des Streiks identifiziert wurde. Das Spanish Readers Blog [es] schreibt, dass der frühere Wachtmeister nicht zu einem Gerichtstermin erschienen war, zu dem er aufgrund mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen geladen war. Martinez hat Ecuador wahrscheinlich bereits verlassen.
In Ecuador gehen Diebe, mit oder ohne die Polizei, ihren Geschäften nach; aber Ecuafriki’s Blogger [es] erklärt, dass an diesem 30. September die Diebe am meisten profitierten:
Así es, mientras la policía estuvo en todo el movimiento para reclamar sus derechos, un grupo (bastante grande) de ladrones y vándalos salieron a las calles a hacer de las suyas. Cuando el gato duerme, los ratones se pasean (como dijo alguien por ahí, se enteraron que no había policía, cogieron sus mejores gorras planas, sus pantalones bajos, sus mejores cuchillos y salieron a disfrutar de la libertad…)
Lateinamerika hat im letzten Monat stark die Aufmerksamkeit der internationalen Medien erregt: Mario Vargas Llosa und sein Nobel-Preis für Literatur, die Rettung von 33 Bergleuten in Chile und natürlich der Polizeistreik in Ecuador. Der Blogger von Hoy y Ahora [es] bezweifelt, dass die Ecuadorianer die Worte des chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera nach der Rettung der 33 Bergleute wiederholen könnten: „Wir haben es auf die chilenische Art gemacht“
No podemos basar la situación de un país en un solo hecho, en un solo triunfo o fracaso. Pero en esta ocasión, estos sucesos parecerían revelar mucho de nuestra realidad. En el caso ecuatoriano, una triste y decepcionante realidad.
Politica y Sociedad [es] ist ein weiteres Blog, auf dem versucht wird, die Irrationalität der Gehaltsforderungen der Truppen zu erklären. Blogger Luis Alberto Mendieta gibt rechtsgerichteten Ecuadorianern die Schuld für die Ereignisse am 30. September:
Bastó mencionarles que les quitarían el biberón para que sus intereses egoístas pisoteen la racionalidad y el patriotismo… Intento de golpe de estado porque les quitaron un BONO… Y de yapa, como animales, querían matar al que, con toda razón, propone quitarles la teta. Si eso es ‘pueblo’, el concepto de sociedad HUMANA vale un carajo, porque bien podría mañana matar a mi vecino por un plato de fritada, y sería un excelente ejemplar de ‘pueblo’, porque no me convidó un poquito…
Präsident Correa betonte, dass der Anführer hinter „30S“ — ein Hashtag auf Twitter zum Verfolgen der Ergebnisse — der frühere Präsident Lucio Gutierrez sei, aber dass die einzige Person, die vorerst festgenommen werden sollte, Anibal Martinez sei. Niemand sonst bezahlt für den Vorfall, der die Menschen in Ecuador teilte und dafür sorge, dass sie sich gegenseitig verdächtigen, während sie eine aufkommende Wirtschaftskrise durchmachen. Es gibt keine Einigung darüber, ob dies ein Versuch war, Präsident Correa zu stürzen oder ob es sich nur um einen Protest der Polizei handelte.
Wenn man Mitglieder von Correas Opposition fragt, sagen sie, Correa hätte sich selbst gekidnappt und einen Staatsstreich veranlasst [es]. Wenn man jedoch Sympathisanten fragt, werden sie zustimmen und sagen, es sei im Prinzip ein blutiger Versuch, den Präsidenten zu stürzen [es] gewesen.
Wieder andere, wie Cristian Espinosa von Cobertura Digital [es], versuchen Worte zu finden, die den 30. September 2010 in Ecuador am besten beschreiben: „Versuchter Mord? Kidnapping, Staatsstreich, Selbst-Sturz, Rebellion, Verschwörung …?“ Fast einen Monat später versuchen die Menschen in Ecuador immer noch zu verstehen, was genau an diesem Tag passiert ist, wie dieses Video (auf Spanisch mit niederländischen Untertiteln) von Noticias.nl zeigt:
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