Jony Jerusalem ist das Pseudonym eines AIDS-Aktivisten in Israel. Er lebt in Jerusalem und ist seit fünfeinhalb Jahren HIV-positiv. Nachdem es für ihn selbst schwierig gewesen war, Informationen zum HI-Virus zu finden, gestaltete er eine eigene Seite mit Antworten zu den Fragen, die die Menschen über AIDS haben.
Seit einigen Jahren betreibt er nun schon israelpositiv. Am 1. Dezember hat Jony nun eine neue Seite gestartet: hivpals, eine Social-Networking Plattform für HIV-positive.
In seinem neuesten Blogpost zeigt sich Jony enttäuscht von der Kampagne gegen AIDS in Israel:
Das Thema tut richtig weh, vor allem wenn man sieht, mit welchem Aufwand der AIDS-Tag weltweit begangen wird – beeindruckende Veranstaltungen, Konferenzen um die Menschen aufmerksam zu machen und ein Problembewusstsein zu erzeugen – all das im großen Rahmen. Als ich vor zwei Wochen in Berlin besuchte war die Hälfte der Werbeplakate auf den Welt-AIDS-Tag bezogen! Zusätzlich waren die Türme der Stadt mit einer besonderen Beleuchtung versehen worden. Im Rahmen einer stadtweiten Kampagne waren in allen Zeitungen Informationen über AIDS. Ich kenne viele weitere Städte auf der ganzen Welt, die für AIDS-Kampagnen hunderttausende – wenn nicht Millionen – Dollar ausgegeben haben.
Für uns gibt es ein mildes Tröpfeln. […]
Freunde, wir brauchen einen heftigen Regen – eine große Kampagne, um in der Öffentlichkeit ein Problembewusstsein zu erzeugen. Einen Hagel der Botschaften. Aber wir geben uns mit einem örtlichen Tröpfeln zufrieden. Zu schade.
Geschrieben von Gilad Lotan.
1 Kommentar
viele der bunten plakate und benefizze, die sich in deutschland / berlin um den welt-aids-tag tummeln, scheinen mir leider auch nicht viel mehr als ‘strohfeuer’ – da wird oft die medienaufmerksamkeit zu diesem termin genutzt, um sich selbst mal wieder in die medien zu bringen
manchmal wünschte ich mir weniger brimborium um den welt-aids-tag, dafür mehr aufmerksamkeit für hiv/aids an all den anderen tagen im jahr …