Die indische Schützin Heena Sidhu sagt “Nein” zur iranischen Hidschab-Regel und die sozialen Medien unterstützen sie

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Heena Sidhu, nachdem sie bei der 10m Luftpistolen-Meisterschaft für Frauen beim ISSF Weltcup-Finale 2013 in München Gold gewonnen hatte. Screenshot eines YouTube-Videos, das von der ISSF (International Shooting Sport Federation) hochgeladen wurde.

Nachdem sie sich weigerte, Irans Vorschrift zum Tragen des Hidschab Folge zu leisten, hatte die indische Starschützin Heena Sidhu ihre Teilnahme bei der 9. Asiatischen Luftpistolen-Meisterschaft, die im Dezember dieses Jahres im Iran stattfinden soll, zurückgezogen.

Ihre Entscheidung erklärte Heena auf ihrer offiziellen Twitter- und Facebook-Seite. Am 29. Oktober schrieb sie auf Twitter:

Ich bin keine Revolutionärin. Jedoch glaube ich nicht, dass das Einführen einer Hidschab-Pflicht sogar für Sportler, im Sinne eines Sportes ist. (2)

Sie sagte ferner, dass dies eine persönliche Entscheidung sei und sie diese nicht politisiert sehen möchte. Außerdem sollte der Fokus auf dem Wettbewerb liegen und nicht auf dem Hidschab.

Heenas Standpunkt fand Online sowohl in Indien als auch bei einigen liberalen Iranern eine Menge Unterstützung.

Der indische Cricket-Kommentator und Journalist Harsha Bhogle twitterte seine Unterstützung:

Stimme dir absolut zu @HeenaSidhu10. Athleten bei einem internationalen Wettbewerb dazu zu zwingen, die lokalen Bekleidungsregeln einzuhalten, ist nicht richtig.

Der Komiker Sorabh Hose sagte:

Heena Sidhu zieht sich wegen einer obligatorischen Hidschab-Regel von der asiatischen Luftpistolen-Meisrerschaft im Iran zurück.
Eine lächerliche Regel.
Und eine mutige Haltung.

Bezüglich eines kürzlichen Besuches der indischen Außenministerin Sushma Swaraj im Iran, bei dem die Ministerin gesehen wurde, wie sie ihren Kopf bedeckte, twitterte Blogger SamSays:

Selbst Sushma Swaraj fügte sich im Iran der aufgezwungenen Hidschab-Kleiderordnung und bedeckte ihren Kopf mit einem Schal. Gut gemacht, #HeenaSidhu dass du dazu Stellung beziehst.

Zahlreiche Unterstützung erhält sie auch auf ihrer offiziellen Facebook-Seite.

Heenas Entscheidung bei der Hidschab-Regelung nicht nachzugeben, wird von liberalen Iranern als ein willkommener Schritt gesehen und erhält viel Beifall von Aktivisten, die dagegen vorgehen, dass iranische Frauen zum Tragen des Hidschab gezwungen werden. Der im Exil lebende, preisgekrönte iranische Journalist Masih Alinejad betreibt die Facebook-Seite “My Stealthy Freedom” (Mein schleichender Frieden), auf der iranische Frauen gezeigt werden, wie sie ihren Hidschab in der Öffentlichkeit wegwerfen. Er schrieb auf der jugendorientierten Plattform Youth Ki Awaaz:

In Iran, women are also fighting in their own ways against the compulsory hijab. When Heena chose to protest against the compulsory hijab in Iran, I shared her photo on the My Stealthy Freedom campaign page and my Instagram. Many women inside Iran applauded her actions, cheering her as a sister in the same fight.

Im Iran kämpfen die Frauen auch auf ihre Weise gegen den obligatorischen Hidschab. Als Heena beschloss gegen den obligatorischen Hidschab im Iran zu protestieren, teilte ich ihr Foto auf der Aktionsseite “My Stealthy Freedom” und Instagram. Ihr Handeln wurde von vielen Frauen im Iran begrüßt, die sie als Schwester im gleichen Kampf bejubelten.

Das ist nicht das erste Mal, dass eine Sportlerin gegen die Hidschab-Vorschriften im Iran protestierte. Die US-Schachmeisterin Nazi-Paikidze-Barnes zog sich kürzlich aus dem gleichen Grund von einer Schachmeisterschaft zurück, die im Dezember im Iran abgehalten werden soll, und beantragte, dass der Wettbewerb an einem anderen Ort ausgetragen wird.

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