Facebook, Twitter, Blog, Facebook, E-Mail, Online-Spiel, dann wieder Blog – wie lange warst du online? Wenn du länger als 6,13 Stunden auf deinen Computer gestarrt hast, dann bist du – es tut mir leid, das sagen zu müssen – nach der jüngsten offiziellen chinesischen Definition eine psychisch gestörte Person.
China wird das erste Land sein, das Internetsucht als psychische Störung definiert. Das chinesische Gesundheitsministerium hat ein von chinesischen Psychologen erstelltes Handbuch akzeptiert, das die exzessive Nutzung des Internet als Psychose kategorisiert, und es wird erwartet, dass diese Definition in Kürze als Richtlinie für alle chinesischen Spitäler dienen wird.
Laut dem Handbuch zählen zu den Symptomen der Internetsucht die impulsive Nutzung des Internet, Reizbarkeit und unbegründete Verstimmungen, wenn man offline ist, und die Unfähigkeit, sich zu konzentrieren.
Nach dem führenden Experten Dr. Tao, der im ersten Suchtzentrum Chinas arbeitet, leiden ungefähr 10 Prozent der 253 Millionen chinesischen Internetuser an dieser Sucht. Die meisten von ihnen sind junge Männer zwischen 18 und 30 Jahren. Seine Forschung an 3000 Patienten zeigt, dass die meisten eine starke psychologische Abhängigkeit vom Internet aufweisen, was ihre normalen sozialen Aktivitäten und ihr Alltagsleben untergräbt. Er betont, dass Online-Spiele wie World of Warcraft mit insgesamt über 4,8 Milliarden Usern insofern ein großes Problem darstellen, als sie die Fähigkeit der User schwächen, die reale von der virtuellen Welt zu unterscheiden.
Außerdem kann das Internet zur Kriminalitätsrate beitragen: 76 Prozent der in Beijing von Jugendlichen begangenen Straftaten stehen in Zusammenhang mit dem Internet, sagt Dr. Tao.
Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass die chinesische Regierung die boomende Online-Industrie reguliert. Sie hat verordnet, dass ein „Anti-Obsessions“-System auf jedem öffentlich zugänglichen Computer installiert werden muss, um die Onlinezeit der Spieler zu begrenzen.
Die Reaktion der Internet-User
Eine große Zahl von Internetusern ist beim ersten Blick auf die Definition begeistert, erinnert es sie doch an die eigenen online verbrachten Nächte.
Ist eine derartige Kategorisierung lächerlich? Manche sind ganz und gar nicht dieser Meinung. Eine in Beijing Daily veröffentlichte Reaktion rechtfertigt die Regelung:
这些年上了网瘾毁了孩子的报道可是铺天盖地不胜枚举。而且,关乎成瘾医学的研究与防范是科学,不仅网瘾被纳入精神病范畴,工作成瘾、购物成瘾、饮食成瘾、性成瘾、烟酒成瘾等都被看作是成瘾疾病。所以,网游成瘾纳入精神病管理不是人格歧视,而是科学界定。
In den letzten Jahren sind unzählige Kinder Opfer von Internetsucht geworden. Außerdem sind auch Arbeitssucht, Kaufsucht, Fress-, Sex- und Tabaksucht als Krankheiten eingestuft worden. Wenn nun Internetsucht in diese Kategorie aufgenommen wird, so ist das nicht als Diskriminierung der Betroffen zu sehen, sondern als wissenschaftliche Klassifizierung.
Und der Autor begründet, warum Internetsucht als Krankheit betrachtet werden sollte:
确立网瘾属于精神疾病,就可以在专业医学的指导下进行药物、心理双管齐下的戒断治疗,根除心魔,涤荡蛰伏于意识深处的网游诱惑。精神病学的实践证明,网络成瘾是可以治疗的,一般治疗时间为3个月左右,80%的患者都可以通过治疗摆脱瘾病。
Wenn Internetsucht als geistige Störung bewertet wird, kann der Betroffene unter medizinischer Anleitung und mit Hilfe von Medikamenten von seiner Spielesucht und der Versuchung des Internet befreit werden. Die psychiatrische Praxis hat gezeigt, dass 80 Prozent aller Patienten innerhalb von drei Monaten geheilt werden können.
Auf bullog.cn zitiert Blogger Xiaoyao 逍-遥 obiges Zitat unter dem Titel:
奇文网瘾=精神病
Verrückter Artikel: Internetsucht = Psychose
User “Cold” antwortete:
我们都是精神病
Wir sind alle geistesgestört.
Baiyongbing 白咏冰 meinte:
同性恋也需要治疗、上网时间长也需要治疗、吃得多要治疗、吃得少也要治疗
Schwule müssen therapiert werden, die, die zu lange online sind, müssen therapiert werden, die, die zu viel essen, müssen therapiert werden, die, die zu wenig essen, müssen auch therapiert werden …
Und Li Qingchen 李清晨 ist gegen die neue Kategorisierung, weil diese Etikettierung die Jugendlichen ihr Leben lang traumatisieren könnte:
孩子一旦进入这个地方,等于给他打上了一个标签,因此而造成的心理影响也是无法估量的。
Sobald ein Kind an so einem Ort (Therapiezentrum) war, ist es stigmatisiert. Es ist nicht abzusehen, wie groß das psychische Trauma ist, das Jugendlichen dadurch zugefügt wird.
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