Während die Welt die Wahl des neuen Papstes erwartete, gab man sich in Argentinien der Hoffnung hin, dass es ein argentinischer Papst sein werden würde. Der weiße Rauch kündete schließlich davon, dass die Entscheidung gefallen war: der erste jesuitische Papst und zugleich der erste argentinische Papst, Jorge Bergoglio – nunmehr Franziskus – soll nach dem Rücktritt von Benedikt XVI das oberste Kirchenoberhaupt der Katholischen Kirche sein.
Auf Twitter äußerten sich die Argentinier unter verschiedenen “Hashtags”, wie #Bergoglio, #HabemusPapam, #PrimerasPalabrasDelPapa, [es] #LaBarraDelPapa, [es] #FranciscoI [es] und anderen. Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus.
Für viele war es eine Überraschung, so auch für @JessyDelPino:
@JessyDelPino Q?? Me despierto y tenemos PAPA argentino! Pensaba q mi viejo me estaba cargando!!!
#HabemusPapam#Bergoglio#Francisco1
Auch Nichtgläubige wie Lucero Aguirre (@LuuceroAguire) teilten ihre Meinung mit:
@LuuceroAguirre La verdad no lo puedo creer, no soy creyente, ni nada, pero es realmente un ORGULLO tener POR FIN a un Papa como tiene que ser!
#Bergoglio
In ihrem Blog De Políticas y Políticos [es] (Über Politikerinnen und Politiker) veröffentlichte Rosa Alcántara erneut einen Artikel über die turbulente Beziehung zwischen der Regierung von Cristina Fernández de Kirchner und dem neuen Papst. Der ehemalige Bischof und die Präsidentin waren in einigen Themen unterschiedlicher Meinung gewesen, darunter auch bezüglich der gleichgeschlechtlichen Ehe [es]:
Una de las cuestiones en las que el cardenal Bergoglio se enfrentó al gobierno fue el proyecto de Ley de Matrimonio entre Personas del Mismo Sexo. El 9 de julio de 2010, días antes de su aprobación, se hizo pública una nota de Bergoglio calificando como una «guerra de Dios» dicho proyecto de matrimonio gay, que contemplaba que las personas homosexuales pudieran contraer matrimonio y adoptar niños.:
Eine weitere Konfrontation ereignete sich während der Gedenkfeier der Mairevolution, einem nationalen argentinischen Feiertag, der jedes Jahr ein traditionelles Tedeum in der Kathedrale von Buenos Aires beinhaltet. Im Jahr 2008 jedoch, beschloss die argentinische Präsidentin den Veranstaltungsort zu wechseln. Dies wurde im Blog Radio Cristiandad [es] folgendermaßen kommentiert:
Pese a que el gobierno cumplió con gestiones protocolares para el cambio, la decisión de llevarlo a Salta, donde se hará una oración interreligiosa, generó inquietud en sectores eclesiásticos. Gobierno dice que es para “federalizar” fiesta patria.
La presidenta Cristina Fernández de Kirchner también esquivará, como lo hizo su marido durante la presidencia, una homilía interpeladora del primado argentino, cardenal Jorge Bergoglio, durante el Tedeum por el 25 de Mayo.
Obwohl die Regierung die protokollarischen Richtlinien für den Ortswechsel erfüllte, rief die Entscheidung über die Verlegung nach Salta, wo ein interreligiöses Gebet abgehalten werden soll, in Kirchenkreisen große Unruhe hervor. Laut der Regierung soll die Verlegung der “Föderalisierung” des Feiertages dienen.
Die Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner wird, genau wie ihr Mann während seiner Präsidentschaft, einer kritisch hinterfragenden Predigt des argentinischen Kirchenvertreters im Tedeum des 25. Mai ausweichen.
Die Argentinier erinnern sich auch daran, dass während des chirurgischen Eingriffs an Ex-Präsident Néstor Kirchner 2010, die Familienangehörigen de Kirchners es abgelehnt hatten, dass ein Bote von Bergoglio diesem die Sakramente erteilte.
Andere, wie Gladys Lopreto im Blog Igualdad Dignidad [es] kritisieren die Haltung des argentinischen Episkopats in Bezug auf Themen wie Abtreibung.
Währenddessen feiern, fernab der Politik, zahlreiche Argentinier die gute Nachricht. Aracelli Crescimbeni (@aracellicres) schreibt:
(@AracelliCres) Hasta en el
#Vaticano se dieron cuenta que somos los mejores del mundo#OrgulloArgentino#Bergoglio
Es entstanden sogar Gesänge, wie etwa von Miko (@Emi_Eguiazu), der die Tatsache feiert, dass der neue Papst Argentinier ist und nicht Brasilianer, in deutlicher Anlehnung an die Rivalität der beiden Länder im Fußball:
@Emi_eguiazu
#LaBarraDelPapa che brasuca che brasuca qe amargado se te ve, nosotros tenemos al papa, vos qedate con pelé
Hinsichtlich der Beziehungen zwischen der Regierung und Bergoglio “singt” Gabi (@GabiManducaa):
@GabiManducaa: Che Cristina, che Cristina, que amargada se te ve, el papa no es kirchnerista, que carajo vas a hacer?
#LaBarraDelPapa
Und andere sind der Ansicht Franziskus könne sie von ihren Sünden befreien, wie etwa Julian (@MatilaFonte) twittert:
@MatilaFonte: Che Bergolio, Che Bergolio, no te lo decimos maaas, este año pecamos todos, total vos nos perdonas ♫
#LaBarraDelPapa
Cristina Fernández de Kirchner ihrerseits, veröffentlicht auf ihrem Twitter-Account (@CFKArgentina) ihre Glückwünsche, welche sie seiner Heiligkeit Franziskus I zukommen ließ.