Wie die Länder der portugiesischsprachigen Gemeinschaft (CPLP) die Wahl von Donald Trump sahen

Bild aus dem Archiv von GV. Foto: Gage Skidmore / CC 2.0

Der 8. November 2016 bleibt mit Sicherheit einer der markantesten Tage des jetzigen Jahrhunderts in Hinblick auf die internationale Politik. Die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erhielt die Aufmerksamkeit der Medien aus aller Welt (die von einem Ergebnis überzeugt waren und sich mit einem anderen konfrontiert sahen). Viele Leute wurden vom Ergebnis überrumpelt.

In diesem Artikel zeigen wir, in welcher Form der Sieg Trumps über die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, in den Ländern der Gemeinschaft der portugiesischsprachigen Länder (CPLP) aufgenommen wurde. Von Mosambik bis Osttimor, es wurden in den sozialen Netzwerken von Einwohnern und Regierenden zugleich zahlreiche Kommentare gepostet.

Filipe Nyusi, Präsident der Republik von Mosambik, wünschte dem “gewählten Präsidenten” Erfolg:

Queira aceitar, Senhor Presidente eleito, os meus melhores votos de boa saúde e êxitos no desempenho das vossas nobres funções na liderança dos Estados Unidos da América, na sequência do mandato a si confiado pelo Grande Povo Americano.

Filipe Jacinto Nyusi – Presidente da República de Moçambique

Gestatten Sie, Herr zukünftiger Präsident, meine besten Glückwünsche für gute Gesundheit und gutes Gelingen für die Ausübung Ihrer edlen Aufgaben hinsichtlich der Führung der Vereinigten Staaten von Amerika, infolge des Ihnen vom großen amerikanischen Volk anvertrauten Mandats.

Filipe Jacinto Nyusi – Präsident der Republik Mosambik

Der Jornalist Rafael Ricardo, ebenfalls aus Mosambik, schrieb Folgendes:

Quando te sentires tolo, lembre que a maior potencia económica e militar pode votar no Donald Trump para presidência.

Wenn du dich närrisch fühlst, dann erinnere dich daran, dass eine der grössten Wirtschafts- und Militärmächte Donald Trump ins Amt des Präsidenten wählen kann.

Ein Nutzer aus Guinea-Bissau richtet sich mit einer Frage an den Präsidenten seines Landes, José Mário Vaz:

Guiné-Bissau está na agenda de Trump: ‘vou acabar com a ditadura em África’ [prometeu Trump durante a campanha] e como é que o Presidente guineense vai enfrentar este monstro?

Guinea-Bissau ist in der Agenda von Trump: ‘ich werde die Diktatur in Afrika beenden’ [versprach Trump während seiner Wahlkampagne] und wie wird der Präsident Guineas dieses Monstrum bewältigen?

In Angola erwartet die Regierung von José Eduardo dos Santos, dass sich die Beziehungen mit den USA immer weiter verstärken:

Die Regierung erwartet “mehr Dialog und internationale Zusammenarbeit” mit der Wahl von Donald Trump

Pedro Filipe, portugiesischer Journalist und Blogger, sieht mit der Wahl von Trump keinerlei Veränderung voraus:

O mundo vai continuar a girar nos eixos em que sempre girou e daqui a uns tempos nem nos vamos lembrar quem está sentado na Casa Branca, porque será bussiness as usual em política internacional, e ainda mais nos aliados de sempre (não, ele não vai cobrar aos países da NATO por segurança, tal como 90% do que diz era bu***hit).

Die Welt wird sich in den selben Achsen wie immer weiterdrehen und in einiger Zeit werden wir uns nicht einmal daran erinnern, wer im Weißen Haus sitzt, weil es in der internationalen Politik im gewohnten Gang weitergehen wird, besonders was die seit jeher Verbündeten betrifft (nein, aus Sicherheitsgründen wird er nicht mit den Ländern der Nato brechen, so wie auch 90% dessen was er sagt, Schwachsinn war).

Portugals Premierminister António Costa spricht von einer wirklich “schlechten Nachricht”, die die Welt am Morgen des 9. Novembers 2016 erschütterte:

António Costa deutet an, dass die Wahl von Donald Trumo eine schlechte Nachricht war.

Der Präsident von Kap Verde, Jorge Carlos Fonseca, sagte bei einer Pressekonferenz, dass er den Vereinigten Staaten von Amerika gratuliere und wünschte  “dem neuen Präsidenten Erfolg und Fortschritt in den Vereinigten Staaten von Amerika, einem befreundeten Land und kooperierender Partner von Kap Verde”:

Kap Verde gratuliert Donald Trump

Der derzeitige Präsident von Brasilien, Michel Temer, glaubt an keine großen Veränderungen mit der Wahl von Donald Trump:

Michel Temer beglückwünscht Donald Trump und bestätigt, dass er an keine Veränderung in der Beziehung zwischen Brasilien und den Vereinigten Staaten von Amerika glaubt.

Aus Osttimor kommt eine Glückwunschnachricht an den gewählten Präsidenten, von Taur Matan Ruak, Präsident des südostasiatischen Landes:

Como Presidente da República e em nome do povo e do Estado Timorense, quero felicitar o Senhor Donald Trump por ter sido eleito Presidente dos Estados Unidos da América. Quero também felicitar o povo Americano pela realização das eleições presidenciais que correram em conformidade e com um resultado que reflecte a maioria dos votos.

Tenho grande esperança que com este seu mandato novo, o Presidente eleito irá fortalecer ainda mais a nossa relação através da cooperação dos dois Estados como já tem acontecido e que continue a fortalecer ainda mais o trabalho conjunto para a construção da paz e prosperidade no mundo inteiro.

Als Präsident der Republik und im Namen des Volkes und des osttimorischen Staates, möchte ich Herrn Donald Trump zu seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gratulieren. Ich möchte auch dem amerikanischen Volk zur Realisierung der Präsidentschaftswahl gratulieren, die konform waren und mit einem Resultat endeten, dass die Mehrheit der Stimmen wiederspiegelt.

Ich habe große Hoffnung, dass mit diesem neuen Mandat der gewählte Präsident unsere Beziehung durch Zusammenarbeit der zwei Staaten noch mehr stärken wird, so wie es auch bereits geschah und dass er die gemeinsame Arbeit zum Aufbau von Frieden und Wohlstand in der ganzen Welt weiterhin verstärken wird.

Im Inselstaat São Tomé und Príncipe gratulierte der Premierminister, Patricie Trovoada, Donald Trump und fügte im gleichen Beitrag eine Bekenntnis hinzu:

Felicito o povo americano e o Donald J. Trump pela sua vitória como Presidente dos Estados Unidos da América. Vamos continuar a trabalhar da mesma maneira com a nova administração que entrará em Janeiro de 2017.

Agora um desabafo….
Não se trata de ser politicamente correto e democrata reconhecendo uma eleição justa e transparente, trata-se de admitir que o “establishment” de Washington ou de Bruxelas, os medias, os intelectuais e comentadores políticos e em suma os políticos tradicionais estão cada vez mais afastados das preocupações e das angústias da maioria das pessoas simples…

Ich gratuliere dem amerikanischen Volk und Donald J. Trump zu seinem Sieg und Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir werden auf die gleiche Weise mit der neuen Regierung, die im Januar 2017 antreten wird, weiterarbeiten.

Jetzt ein Bekenntnis….
Es geht nicht darum, politisch korrekt und demokratisch zu sein, wenn man die Wahl als fair und transparent anerkennt; es geht darum, zuzugeben, dass das “Establishement” aus Washington oder aus Brüssel, die Medien, die Intellektuellen und politischen Kommentatoren, und zusammenfassend die traditionellen Politiker, immer weiter von den Besorgnissen und Ängsten der Mehrheit der einfachen Leute entfernt sind…

Muhongo Gola, são-toméischer Internetnutzer, reagierte auf die Veröffentlichung von Trovoadas Beitrag mit einer Warnung an die afrikanischen Länder:

Muitos estão com medo mas digo cada pais tem que trabalhar criar condições para andar com próprias pernas e não estar rebocados por isso que muitos países africanos estavam com medo dessa Vitória agora vamos exigir dos nossos governos o trabalho e se possível pedir cabeça deles se não cumprir com o que prometeu ao povo.

Viele haben Angst aber ich sage, dass jedes Land daran arbeiten muss, Bedingungen zu schaffen, damit es auf eigenen Beinen stehen kann und nicht weiter abgehängt wird. Deswegen hatten viele afrikanische Länder Angst vor diesem Sieg; jetzt werden wir von unseren Regierungen verlangen, daran zu arbeiten und, wenn möglich, verlangen wir Konsequenzen, falls sie nicht das halten, was sie dem Volk versprochen haben.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Dalia Kiakilir und Mário Lopes, beide Autoren von Global Voices, geschrieben. 

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