Mosambik: „Einwohner werden Tag und Nacht kontrolliert”, berichtet Zeitung

Die Titelseite der Zeitung Canal de Moçambique. Foto: Dércio Tsandzana

Die Titelseite der Zeitung Canal de Moçambique. Foto: Dércio Tsandzana

Laut einer der renommiertesten Zeitungen des Landes, Canal de Moçambique, werden in den Städten Maputo und Matola zurzeit 450 Videoüberwachungskameras, im Rahmen des Projekts zur Nationalen Abhörung von Informationen montiert, das den Plan zur „Telefonabhörung” beinhaltet und durch die mosambikanische Regierung implementiert wurde, um zu versuchen, „ihre Einwohner auszuspionieren”. Die Nachricht, die Global Voices im letzten Mai preisgab, nimmt jetzt Gestalt an.

Die Zeitung berichtet, dass das Projekt ohne öffentliche Ausschreibung an die Firma Msumbiji Investiment Limited, zugleich Firma des Sohnes des Ex-Präsidenten von Mosambik, Armando Guebuza, übertragen worden sei. Armando Guebuza wiederum lud die chinesische Firma ZTE für die Ausführung des Planes ein.

Egídio Vaz, namhafter Analyst und Aktivist in den Sozialen Netzwerken, zeigte sich über die Situation empört:

(…) Há mais de dois meses que temos vindo a ler notícias sobre os grandes negócios destes laboriosos filhos do herói da pátria. O meu estado de espírito piorou. Isto é mau. Mas existe uma cura para mim. ESQUECER.

Seit mehr als zwei Monaten lesen wir Nachrichten über die großen Geschäfte dieser arbeitsamen Heldensöhne des Vaterlandes. Mein Gemütszustand hat sich verschlechtert. Das ist schlecht. Aber es gibt eine Heilung für mich. VERGESSEN.

Schauque Spirou sprach über die Konsequenzen, die mit der Einrichtung dieser Art von Ausrüstung auftreten können und nannte ein Beispiel aus Brasilien:

Estamos a acordar aos poucos ou estamos a ser sonecados e não sabemos…mas que o Big Brother esta em ação, não parece haver dúvida… a noticia avançada pelo Canal de Moçambique sobre as câmaras de vigilância, penso que não são de se levar ao de leve: fora a “adjudicação” da mesma…
No Brasil, já se fala de indústria de multas, pois as câmaras de vigilância nas avenidas de São Paulo, são usadas para flagrar “motoristas da FORMULA1″….mas o dinheiro que geram tais multas esta a criar desconfiança dos mais avisados.

Nach und nach wachen wir auf oder wir werden belauscht, ohne zu wissen … dass Big Brother in Aktion ist, es gibt keinen Zweifel… in Bezug auf die herausgegebene Nachricht von Canal de Moçambique über die Überwachungskameras, ich glaube, dass man es nicht so leicht nehmen sollte: weg mit selbiger „Auftragsvergabe” …
In Brasilien spricht man schon von einer Industrie der Strafzettel, da die Überwachungskameras in den Straßen von São Paulo benutzt werden, um „Formel 1 Fahrer ” zu erwischen…. aber das Geld, dass die Strafzettel einnehmen, führt zu Misstrauen unter den aufmerksamsten Bürgern.

Mittlerweile gibt selbige Zeitung zu, dass der mosambikanische Staat sich auf Sicherheitsfragen berufen kann, um den Kauf und die Einrichtung der Ausrüstung ohne öffentliche Bekanntmachung zu verteidigen. Also, ohne die freihändige Vergabe, wie es der Artikel 9 im Absatz 3 unter dem Buchstaben f des mosambikanischen „Beschaffungsgesetzes” empfiehlt, anzuwenden. Allerdings wird es keine Rechtfertigung geben, warum für die Ausrüstungsbeschaffung die Firma des Sohnes von Armando Guebuza genutzt wird, angesichts solch einer Interessenskonfliktsituation.

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