Während in der Nacht vom Samstag zum Sonntag eines der tödlichsten Erdbeben der letzten Jahrzehnte die Küste Ecuadors heimsuchte, überfluteten Bilder, Videos und Chroniken die sozialen Netzwerke. Die Ereignisse sind noch nicht abgeschlossen, aber gemäß der meisten lokalen Nachrichten und nach Angaben der Behörden ist die Zahl der Toten auf 262 angestiegen, 2.500 Menschen wurden verletzt.
Eine der am stärksten betroffenen Städte ist Pedernales, sie befindet sich an der Küste Ecuadors und sehr nahe am Epizentrum des Bebens. Dort hat die verworrene Lage zu gewalttätigen Zwischenfällen und zu Plünderungen geführt:
80% de Pedernales lamentablemente destruida, hay caos, saqueos situación critica. Se necesita ayuda urgente #TerremotoEcuador @tomebamba
— Fernando Pesántez (@ferpesantez) 17 de abril del 2016
80% von Pedernales ist leider zerstört, es gibt Chaos, Plünderungen, die Lage ist kritisch. Es wird dringend Hilfe gebraucht. #TerremotoEcuador [#ErdbebenEcuador] @tomebamba [Radiosender in Cuenca, Ecuador]
‘Niemand hat versucht, die Twitter-User, die Informationen teilen, ins Gefängnis zu stecken, oder?’
Die Regierung hat in mehreren Provinzen den Ausnahmezustand erklärt. Die Menschen greifen auf Twitter zurück, um einander auf dem Laufenden zu halten und um ihre Freunde und Angehörigen zu finden, die möglicherweise während der Katastrophe eingeschlossen waren oder vermisst wurden. Einige verglichen die Menge der auf der Plattform veröffentlichten Informationen mit den relativ spärlichen Mitteilungen der Regierung und anderer Quellen:
Cuando hay un terremoto en tu pais y la informacion la tenes que buscar en twitter te das cuenta que hay algo que anda muy pero muy mal.
— Daniel Sais (@danielsais) 17 de abril del 2016
Wenn es in deinem Land ein Erdbeben gibt und du dir die Informationen auf Twitter suchen musst, merkst du, dass etwas schief läuft, und zwar sehr schief.
#Ecuador, “estado de excepción”: se traduce en: nadie informa nada que el gobierno no diga. La ley de “in” comunicación #enaqueltiempo
— Roberto (@librepensador) 17 de abril del 2016
#Ecuador, “Ausnahmezustand”: lässt sich übersetzen als: niemand informiert über nichts, was die Regierung nicht sagt. Das Gesetz der Nicht-Kommunikation #enaqueltiempo
Währenddessen beziehen sich User wie Andrés Delgado auf ein früheres gegensätzliches Verhalten der Regierung gegenüber den sozialen Netzwerken. Er unterstreicht die Bedeutung dieser Plattformen in Momenten wie diesem:
Nadie ha salido a querer meter presos a los tuiteros que estamos compartiendo información ¿verdad? ¿VERDAD? #temblor #tsunami
— Andrés Delgado (@AndresDelgadoEC) 17 de abril del 2016
Niemand hat versucht, uns Twitter-User, die Informationen verbreiten, ins Gefängnis zu stecken, oder? ODER? #temblor [Beben] #tsunami
Bilder der Katastrophe
Viele der auf Twitter geteilten Bilder und Videos zeigen auch die verheerenden Auswirkungen des Erdbebens im gesamten Land, besonders in den Regionen nahe des Epizentrums:
Conmovedor vídeo #TerremotoEcuador! 30 segundos que parecen una eternidad #SismoEcuador. Vía @juanmnegretti: pic.twitter.com/jSKAJSm9Qz
— Webcams de México (@webcamsdemexico) 17 de abril del 2016
Erschütterndes Video #TerremotoEcuador! 30 Sekunden wie eine Ewigkeit #SismoEcuador [#ErdbebenEcuador]. Via @juanmnegretti: pic.twitter.com/jSKAJSm9Qz
Más imágenes de los fuertes daños que provocó el #TerremotoEcuador en #Pedernales, Manabí. pic.twitter.com/K3GN8OnFcg
— LaHistoria (@lahistoriaec) 17 de abril del 2016
Weitere Bilder von den starken Schäden durch das #TerremotoEcuador in #Pedernales, Manabí.
Antes y después del edificio del IESS en Portoviejo. Brutal. #TerremotoEcuador pic.twitter.com/2LyOdE1gsi—
Esteban Noboa C. (@EstebanNoboaC) 17 de abril del 2016
Vorher- und Nachher-Bild des IESS-Krankenhauses in Portoviejo. Brutal.
Auf Youtube haben die User ihre Geschichten vom Erdbeben hochgeladen. Der Kanal GP Films Trainning Art, der normalerweise Videos und Tutorials über Kampfkunst zeigt, hat ein Video mit Informationen über die am stärksten betroffenen Orte hochgeladen. Außerdem nutzt er seine Facebook-Seite, um Informationen über Rettungspläne zu veröffentlichen.
Estamos pendientes hasta estas horas de la madrugada […] Donde hubo más consecuencia fue en Pedernales. Alumnos míos de allá están en shock, no tienen fuerzas, no pueden ni hablar […] Dicen que Pedernales está destruido. No hay una casa en pie. Dicen que lamentablemente está aconteciendo bastante violencia
Wir warten bis in diese Morgenstunden hinein […] Die stärksten Schäden gab es in Pedernales. Meine Schüler, die von dort stammen, stehen unter Schock, sie haben keine Kraft, können nicht einmal reden […] Es wird gesagt, dass Pedernales zerstört ist. Kein einziges Haus steht mehr. Es wird gesagt, dass es leider zu viel Gewalt kommt.
Dieses Video von Ángel Leonardo Torres erfuhr weitreichende Verbreitung. Es zeigt den Beginn des Erdbebens in einem HomeGoods-Supermarkt:
Unter Verwendung von Daten des Geophysischen Instituts Ecuadors teilte Edgar Sánchez auf Twitter diese Karte mit den letzten 1.000 Erdbeben in der Region:
Last 1000 #earthquakes scrapped with #FSharp from https://t.co/cpjpuqDy67 presented with #PowerMap #TerremotoEcuador pic.twitter.com/GM5MFSaaaP
— Edgar Sánchez (@EdgarSanchez) April 17, 2016
Die letzten 1.000 Erdbeben, mit FSharp dargestellt von https://t.co/cpjpuqDy67 präsentiert mit Power Map.
Für weitere Nachrichten über das Erdbeben folgen Sie den Hashtags #TerremotoEcuador, #EcuadorEarthquake, #SISMO und dem Twitter-Account des Geophysischen Instituts Ecuadors.