Nach der schockierenden Nachricht, dass das syrische Schiff “Hai Ismail” (unter georgischer Flagge, aber im Besitz einer syrischen Crew) im Schwarzen Meer von einem Sturm zusammen mit neun weiteren Schiffen überrascht wurde, wird an der syrischen Küste getrauert. Nur zwei der 17 Crewmitglieder überlebten. Keiner der Seeleute war älter als 33. Abu Fares aus der syrischen Küstenstadt Tartous kannte viele der Matrosen und ihre Familien. Er schreibt über die Tragödie:
Jahr für Jahr erleben wir solche verheerende Schläge, und die Stadt verfällt in einen Trauerzustand. Es gibt keine Gesichter für einen letzten Blick, keine Körper zum Beerdigen und keine Grabsteine, bei denen man sitzen und weinen könnte. Die Mütter fallen in eine ewige Starre, blicken stundenlang aus dem Fenster und warten auf einen Anruf oder Kurier, der die Nachricht von einem Wunder vorbei bringt.
Der emotional aufgeladene Post regte eine Reihe von Kommentaren und Gebete für die verlorenen Seeleute an.
Einer der Kommentatoren, Dubai Jazz, fragt, ober es irgendeine Möglichkeit gäbe, diese Unfälle zu verhindern.
Abu Fares antwortet:
Nun, ich hasse es auf solche Fragen zu antworten, wenn die Wunden noch nicht verheilt sind. Aber statistisch gesehen legt die schiere Menge der sinkenden syrischen Schiffe nahe, dass etwas falsch läuft. Vor allem Schiffe auf dem Schwarzen Meer sind einem besonders großen Risiko ausgesetzt. Die Schiffe sind meist alt, schlecht erhalten oder am Ende ihrer nutzbaren Zeit angelangt. Sie dürfen westeuropäische Häfen nicht mehr anlaufen, weil sie als unsicher angesehen werden. Die meisten Schiffe haben nie den Ozean befahren, sodass sie entweder viel zu spät still gelegt werden oder im unversöhnlichen Meer versinken.
Geschrieben von Yazan Badran.