VAE-Minister ruft Pakistan zu: “Ihr müsst euch zum Krieg im Jemen und auch sonst eindeutig positionieren”

"Picturesque scene of Sana'a until you realize those are anti aircraft weapons zipping through the sky. #Yemen" tweets Yemeni blogger @amalscript, who shares this photograph on Twitter

“Pittoreske Szene in Sanaa, bis man merkt, dass es Flugabwehrraketen sind, die durch den Himmel schwirren” twittert der jemenitische Blogger @amelscript, der dieses Bild bei Twitter geteilt hat.

Dieser Beitrag erschien im Original bereits am 14. April 2015.

Pakistan ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, weil das Land sich weigert, eigene Truppen in den von Saudi-Arabien angeführten Krieg um den Jemen zu entsenden.

Im Umgang mit Twitter geübt, hat Dr. Anwar Gargash, Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan kritisiert, dass das Land dem Arabischen Golf in seiner Stunde der Not nicht beisteht. Er sagte, dass zu einer Zeit, in der Investitionen aus dem Golf-Raum in Pakistan hochwillkommen sind, die Pakistaner den arabischen Ländern am Golf in ihrem Krieg um den Jemen keinerlei Unterstützung geben.

Für seine 120.000 Follower twitterte er:

Die Entscheidung des pakistanischen Parlaments, Saudi-Arabien nicht zu unterstützen, sondern im Jemen-Konflikt Neutralität zu wahren, ist widersprüchlich, gefährlich und war aus Islamabad nicht zu erwarten.

Am Freitag hatte das pakistanische Parlament dafür gestimmt, dass Pakistan sich an der militärischen Intervention im Jemen, die bereits in ihre dritte Woche geht, nicht beteiligt.

Hunderte von Leuten sind vermutlich bei Kämpfen im Jemen ums Leben gekommen, seitdem Saudi-Arabien am 26. März mit Militärschlägen gegen das Land begann. Unterstützt von seinen arabischen Alliierten am Golf, nämlich Ägypten, Jordanien, Marokko, der Türkei und dem Sudan, startete Saudi-Arabien seinen Luftangriff “Sturm der Entschlossenheit” gegen Huthi-Kämpfer, die im Januar die Kontrolle im Jemen übernommen hatten.

In einem anderen Tweet sagt Gargash:

Der Arabische Golf ist in einer gefährlichen und entscheidenden Situation, seine strategische Sicherheit steht auf dem Spiel. In diesem Moment der Wahrheit wissen wir, wer ein wirklicher Alliierter ist und welcher Alliierter nur in den Medien und durch Stellungnahmen von sich Reden macht.

In einem bedrohlich wirkenden Tweet ergänzt Gargash:

Pakistan ist dazu verpflichtet, einen eindeutigen Standpunkt zugunsten seiner strategischen Beziehungen mit den Staaten des Arabischen Golfs einzunehmen. Widersprüchliche und vieldeutige Positionen sind dieser wichtigen Sache nicht angemessen und werden einen hohen Preis haben.

Noch ein weiterer Tweet spielt wegen des Krieges im Jemen darauf an, dass Pakistan hinter dem Iran steht:

Es sieht so aus, dass für Islamabad und Ankara der Iran wichtiger ist als die Golf-Region. Unsere volkswirtschaftliche und finanzielle Hilfe wird gerne angenommen, aber wenn es darauf ankommt, lässt deren politische Unterstützung lange auf sich warten.

Und obwohl Ankara seine Unterstützung für den Krieg im Jemen kundgetan hat, nimmt die Türkei nicht an direkten Operationen teil. Als Ersatz für Soldaten gibt sie logistische und geheimdienstliche Unterstützung.

Allerdings haben nicht wenige den Entschluss gefasst, die Haltung Pakistans zu stärken. Der Ägypter Ahmed Khalil twitterte an seine 77.000 Follower:

Pakistan hat es abgelehnt, sich an dem Krieg im Jemen zu beteiligen. Wir hoffen, dass auch unsere ägyptische Armee sich weigern wird, in diesen Krieg einzutreten. Unsere Armee soll unsere Grenzen schützen, sonst nichts.

Der bahrainische Kolumnist Kassim Hussain meint, die Lage werde langsam “unübersichtlich”:

Pakistans Parlament lehnt es ab, den Krieg im Jemen zu unterstützen und beruft sich auf Neutraltiät und Saudi-Arabien hindert eine pakistanische Fluggesellschaft daran, sein Staatsgebiet zu überfliegen. Allmählich wird die Sache unübersichtlich.

Und Fouad Ibrahim, mit 20.800 Followern auf Twitter, fragt sich:

Haben die Saudis so langsam ihren Verstand verloren? Heute schickten sie ein mit Pilgern besetztes pakistanisches Flugzeug unter dem Vorwand “der Sicherheit des Luftraumes” zurück. Pakistan wird bestraft, weil es sich weigert, in den Krieg einzutreten.

Nach einer Meldung der pakistanischen Tageszeitung Dawn “ist am Freitag ein pakistanisches Passagierflugzeug daran gehindert worden, in den saudischen Luftraum einzufliegen. Zur Begründung wurde angeführt, die Fluggesellschaft habe nicht die erforderlichen Genehmigungen vorweisen können”.

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