Artikel über Menschenrechte vom März, 2012
Mexiko: Prognosen und Reaktionen zum Gerichtsurteil im Fall Florence Cassez
Die Mexikaner sind im Fall der Französin Florence Cassez, die 2009 wegen angeblicher Entführung zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, geteilter Meinung. Das Urteil ist im Netz mit ungewöhnlicher Spannung erwartet worden. Letztendlich bleibt Cassez trotz der Menschenrechtsverletzungen, die von vier Bundesrichtern anerkannt wurden, im Gefängnis, bis ein neues Urteil formuliert wird.
Iran: Frauen sagen “Nein” zum Kriegsmonster
Mehr als drei Jahrzehnte ignorierte das islamische Regime Irans den Internationalen Frauentag. Es erkennt den 8. März nicht an und hat Frauenorganisationen sogar daran gehindert, diesen Tag öffentlich zu begehen. Trotzdem wird der 8. März von iranischen Frauen immer noch gefeiert – sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt.
Marokko: Mädchen muss ihren Vergewaltiger heiraten und begeht Selbstmord
Nachdem Amina, ein 16-jähriges Mädchen aus Larache, Nordmarokko, gezwungen wurde ihren Vergewaltiger zu heiraten, entschloss sie sich Rattengift zu nehmen um ihr Leben zu beenden. Die marokkanische Internetgemeinschaft war zutiefst berührt und empört von Aminas Geschichte. Bei Twitter trauert sie mit dem Hashtag #RIPAmina um das junge Mädchen.
Aserbaidschan: Enthüllungsjournalistin trotzt Erpressungsversuch
Laut Freedom House werden in Aserbaidschan weiterhin "Journalisten und Blogger mit abweichenden Meinungen" verhaftet. Doch wie eine Journalistin kürzlich feststellen musste, gibt es in der ölreichen Ex-Sowjetrepublik auch andere Methoden, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Mazedonien: Friedensmarsch für Samstag, 17. März, geplant
Die Menschen des multiethnischen Landes Mazedonien organisieren für diesen Samstag einen Friedensmarsch, als Ausdruck ihrer Sorge, dass die aktuellen rassistischen Verbrechen Vorboten eines Bürgerkrieg sind.
Italien für Menschenrechtsverletzungen an afrikanischen Flüchtlingen verurteilt
Am 23. Februar hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ein historisches Urteil gefällt: Die Richter haben Italien einstimmig für das Abfangen und Zurücksenden schwarzafrikanischer Migranten verurteilt, welches einen eklatanten Verstoß gegen die von Italien unterzeichneten internationalen Konventionen und Verträge darstellt.
Bolivien: Wo „Frau und Eingeborene zu sein das Schlimmste ist, was dir passieren kann“
Marisol, eine bolivianische Eingeborene, erklärt, dass in ihrem Land „Frau und Eingeborene zu sein das Schlimmste ist, was dir passieren kann.“ Ihre Aussage ist Teil einer Reportage von Mario Munera, in der das Leben bolivianischer Frauen im Zusammenhang mit Bildung, Politik und chauvinistischer Gewalt beleuchtet wird. Die Reportage „Frauen in Bolivien“ wurde auf „Periodismo Humano“ veröffentlicht.
Armenien: Boykottaufruf gegen Song Contest wird zum Propaganda-Fiasko
Unzipped kommentiert einen Boykottaufruf armenischer Sänger gegen den diesjährigen Eurovision Song Contest [en] im aserbaidschanischen Baku zu boykottieren. Armenien und Aserbaidschan befinden sich noch immer in einem festgefahrenen Konflikt um...
China: Veto gegen Resolution des UN-Sicherheitsrats in Syrienfrage löst Lob und Trauer aus
China und Russland haben wieder einmal einen Resolutionsentwurf des UN-Sicherheitsrats, der Frieden nach Syrien bringen sollte, blockiert. Dieser Entwurf plädiert für ein Ende des Tötens derer, die am Aufstand gegen den derzeitigen Präsident des Landes beteiligt sind.
Guatemala: Äußerungen zum Genozid an eingeborenen Frauen
Der 36 Jahre dauernde Bürgerkrieg, der 1960-1996 Guatemala verwüstete, kostete mehr als 200 000 Menschen das Leben und führte zur Vergewaltigung von mindestens 100 000 Frauen. Die meisten Opfer waren Maya. Endlich untersuchen spanische Gerichte im Rahmen des Genozidverfahrens die sexuelle Gewalt gegen Mayafrauen.