Wie der Klimawandel die Landwirt*innen in Tobago beeinflusst

Der Anbau von Tomaten. Foto von Canva Pro.

Dieser Artikel wurde von einem Mitglied der ersten Gruppe junger Journalist*innen des Umwelt-Nachrichtennetzwerks Cari-Bois verfasst, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die einzelnen Gemeinden befasst hat. Der Artikel wurde zuerst auf dem Cari-Bois Environmental News Network veröffentlicht. Hier sehen Sie eine Version des Beitrags, die im Rahmen der Vereinbarung zum Teilen von Inhalten erscheint.

Von Adonai Crosby

Die Landwirtschaft ist die wichtigste Wirtschaftstätigkeit der Bewohner*innen des Dorfes Les Coteaux in Tobago, mit deren Hilfe sie bisher ihren Lebensunterhalts bestreiten konnten. In den letzten 15 Jahren haben sie jedoch festgestellt, dass die immer höher werdenden Temperaturen ihre landwirtschaftlichen Tätigkeiten beeinträchtigen.

Der mit dem Klimawandel verbundene Temperaturanstieg beeinflusst die Landwirtschaft in vielerlei Hinsicht, darunter die Zeiten, zu denen bestimmte Pflanzen
angebaut werden, die Wassermenge, die die Landwirt*innen zur Bewässerung verwenden, die Ernteerträge und sogar das Auftreten von Pflanzenkrankheiten.

In einem Bericht aus dem Jahr 2021 mit zwei Bewertungen zur Klimaanfälligkeit, warnte Trinidad und Tobagos Ministerium für Planung und Entwicklung, „dass der
Klimawandel eine sichtbare und gegenwärtige Gefahr für die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes und die Sicherheit seiner Bevölkerung darstellt.“

Die Landwirt*innen von Les Coteaux sind zwar stolz auf ihre Fähigkeit, Selbstversorger*innen zu sein, aufgrund des jüngst eingetretenen Rückgangs der Ernte, sahen sich jedoch einige Dorfbewohner*innen dazu veranlasst, auf Importe umzusteigen, um Versorgungslücken zu schließen. Angesichts der Inflationsrate und der steigenden Lebensmittelkosten ist dies allerdings nicht nachhaltig.

Der Bauer Hamilton Crosby aus Les Coteaux erinnert sich, dass er pro Saison bis zu 907 Kilogramm Tomaten anbauen konnte, doch in den letzten Jahren ist diese Menge auf durchschnittlich 680 Kilogramm gesunken. Er begründet den Ernterückgang mit den immer schwieriger werdenden Anbaubedingungen, die in manchen Jahreszeiten durch extreme Trockenheit und in anderen Jahreszeiten durch übermäßig feuchte Böden bei extremen Niederschlägen verursacht wurden. Neben dem Rückgang des Ertrags können auch Veränderungen in der Produktqualität zu geringeren Verkäufen führen.

Die Landwirt*innen versuchen, die Preise, zu denen sie ihre Ware verkaufen, angemessen zu halten. Die Bemühungen, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen, wie beispielsweise die Notwendigkeit einer stärkeren Bewässerung, haben jedoch häufig zu einem Anstieg der Produktionskosten geführt.

Nach Angaben der National Oceanic and Atmospheric Administration (Nationale Ozean- und Atmosphärenbehörde, kurz NOAA) ist die Temperatur der Erde seit 1880 um durchschnittlich 0,08 Grad Celsius pro Jahrzehnt gestiegen.

Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft sind natürlich
nicht auf Tobago beschränkt. Überschwemmungen können landwirtschaftlich genutzte Felder und Ernten zerstören, was die Nahrungsmittelproduktion inüberschwemmungsgefährdeten Gebieten stören kann. Familien, deren Überleben von der Landwirtschaft abhängt, können erhebliche finanzielle Verluste erleiden. Bei den verheerenden Überschwemmungen in Trinidad im Jahr 2018 verlor der Landwirt
Richard Singh beispielsweise Maschinen und Geräte im Wert von mehr als drei
Millionen Dollar (etwa 2,7 Millionen Euro) und 200 Hektar Erntegut. Der steigende Meeresspiegel könnte auch die Küstenbäuer*innen des Landes treffen, die zunehmend von Überschwemmungen bedroht sind.

Es bleibt keine andere Wahl, als Wege zu finden, um den Klimawandel abzumildern und dahingehend zu handeln. Das Pflanzen von Bäumen ist ein sehr wirksames Mittel zur Reduktion von CO2 (ein Treibhausgas), das durch den Treibhauseffekt zur globalen Erwärmung beiträgt. Ein Meerrettichbaum (Moringa) kann beispielsweise bis zu 80 kg Kohlendioxid pro Jahr abbauen. Auch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, wie Wind- und Sonnenenergie, kann einen erheblichen Beitrag zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen leisten.

Diese Maßnahmen könnten sich gebündelt, als entscheidend für die Bekämpfung des
Klimawandels und für das Überleben der Landwirt*innen in Gebieten wie Les Coteaux
herausstellen. Wenn die richtigen Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden, können sie nicht nur den Landwirt*innen von Trinidad und Tobago helfen, sondern auch der Erde selbst.

Dieser Artikel wurde von Eleni Marmaridou des FTSK in Germersheim im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Dr. Anastasia Kalpakidou übersetzt.

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