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Rauch von Australiens Buschbränden erreicht Südamerika

Kategorien: Lateinamerika, Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Uruguay, Bürgermedien, Katastrophe, Umwelt, Wissenschaft
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Gewitterwolken. Foto von Piqsels.com. CC0 public domain.

Chilenen wunderten sich über bewölkte Tage mitten im Januar – ungewöhnliches Wetter für die Sommerzeit des Landes. Die Anomalie wurde durch den Rauch verursacht, der von den  “Monsterfeuern” in Australien stammt, der Südamerika letzte Woche erreichte, berichtet BBC. [2] Chile, Uruguay, Argentinien und Brasilien sind davon betroffen.

In Australien sind fast 6.000 km² Landfläche nach saisonbedingten Buschbränden niedergebrannt, die durch den Klimawandel verstärkt wurden. Die Feuer forderten das Leben von 27 Menschen und, einer Schätzung zufolge [3], das von mehr als einer Milliarde Tieren. Als die Rauchwolken erstmals die untere Stratosphäre erreichten, [4] schafften sie es ungehindert, 12.000 Kilometer bis nach Chile zurückzulegen. Der Smog, der Südamerika erreichte, ist nicht so gesundheitsgefährdend für die Bevölkerung, wie der in Australien.

Das Meteorologische Zentrum in Chile veröffentlichte Fotos, die den zurückgelegten Weg des Rauches über dem Pazifischen Ozean zeigt:

Das Bild (RGB True Color von GOES-16) zeigt den Rauch (hellbraun) der australischen Flächenbrände. Der Rauch wurde durch Luftströmung bis nach Chile und Argentinien befördert.

Der chilenischen Tageszeitung La Tercera [11] zufolge, war der Himmel der Hauptstadt Santiago von einer Wolkendecke bedeckt, die einen leichten Temperaturabfall verursachte.

So schaute der Himmel in Valizas, Uruguay aus. Journalist Alberto Siva teilte dieses Foto und erklärte, dass der Rauch die Farbe des Sonnenuntergangs veränderte, wie auch das Institut für Meteorologie in Uruguay bestätigte (INUMET).

Eine total #globalisierte Welt…
Die #INUMET bestätigt, dass die spezielle Farbe des Sonnenuntergangs auf den Rauch zurückzuführen ist, der von den #Feuern in #Australien stammt.
Was in Chile and Argentinien geschah, erreichte auch Uruguay und wurde festgehalten auf diesem Foto in #Valizas über dem Flussbett…

Und so sah es in Buenos Aires und Patagonia bei Sonnenuntergang aus:

Patagonischer Sonnenuntergang !

Die Menschen haben auch ihre Gedanken über dieses Phänomen geteilt. Ramiro Diez twitterte darüber, wie ökologische Probleme weltweit miteinander verbunden sind:

Eine leichte Rauchwolke bedeckt Teile von Chile und Argentinien. Sie stammt von den Bränden in Australien. In der Ökologie passiert nichts “den anderen”. In der Ökologie passiert alles uns allen. In der Ökologie gibt es keine Grenzen.

Nano Stern, ein chilenischer Musiker, twitterte über seine Gefühle der Verzweiflung in Bezug auf die Menschen, die die globale Erwärmung abstreiten:

Der Rauch erreicht Chile
von den Bränden in Australien…
Wir erleben die Rache
des Planeten und seines Verbrauches.
Ich bin überwältigt, wenn ich darüber nachdenke:
Die Welt brennt
und einige streiten immer noch ab,
dass die Erde sich erwärmt.
Könnte es sein, dass diese Leute lügen,
bis sie ertrinken?

Zwischenzeitlich protestierten mehr als 30.000 Menschen in Sydney, Australien, gegen den Umgang ihrer Regierung mit der Feuer-Krise und verlangten mehr Klimaschutz am Sonntag, den 12. Januar 2020.