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Apple-Werbung für neues iPhone mit griechischem „Touch“ (aber nicht alle Griechen freuen sich darüber)

Kategorien: Westeuropa, Griechenland, Bürgermedien, Fotografie, Good News, Kunst und Kultur, Reisen, Technologie

Ein Bewohner des Dorfes posiert stolz für einem Foto. Eine Momentaufnahme der Apple-Werbung auf YouTube.

„Apples neueste Werbung wirkt wie aus einem ausländischen Indie-Film entnommen“, erklärt Mashable [1], die beliebte US-amerikanische Website für digitale Nachrichten. Aber was erweckt denn diesen Eindruck? Die iPhone 7 Plus Werbung für die „Tiefenschärfe-Kamerafunktion im Portraitmodus“ wurde komplett in zwei Dörfern auf der Peloponnes gedreht. Das Video zeigt Griechisch sprechende Dorfbewohner und ist auf Englisch untertitelt.

Dieser unerwartete griechische „Touch“ der Werbung hat sicherlich viele Griechen stolz gemacht. Andere aber haben sich darüber beschwert, dass das Video im Ausland Stereotype über die Griechen verstärkt.

Die Werbeanzeige mit dem Titel „Take Mine“ zeigt die junge Schauspielerin Neféli Kourí [2], die in einem griechischen Dorf in Mani [3], Peloponnes, Verwandte besucht. Sie trifft ihre yia yia (Griechsich für Großmutter) [4] im „Kafenio [5]“ (traditionelles griechisches Café) des Dorfes und fotografiert sie mit ihrem neuen roségoldenen iPhone – die Großmutter ist begeistert von der Klarheit des Fotos. Daraufhin führt die Kamera den Betrachter durch die malerischen Gassen des Dorfes, wo Neféli Freunde und Verwandte trifft, die alle für ein Foto posieren.

Die Musik in der Werbung mag „exotisch“ klingen, ist aber griechisch. Es handelt sich um eine alte Aufnahme eines griechischen Liedes aus den 1930er Jahren namens „Pame sti Honolulu“ (Lass uns nach Honolulu gehen) von Rembetiko-Musiker Kostas Bezos.

Sie können sich das YouTube-Video mit 300.000 Aufrufen hier ansehen:

Während einige die Werbung toll finden, kritisieren andere an ihr, dass die Griechen als völlig „technologiefremd“ dargestellt werden. Viele haben sich bereits in Facebook-Kommentaren negativ dazu geäußert [6].

In der griechischen Huffington Post [7] kommentierte John Simotas aus Seattle:

Δείχνουν την Ελλάδα λες και είμαστε ακόμα στην δεκαετία του '50. Από τις ενδυμασίες, μέχρι τις συμπεριφορές των ανθρώπων που κάνουν λες και δεν έχουν ξαναδεί κινητό με φωτογραφική μηχανή στην ζωή τους……… Υπερηφανεύεστε μια ζωή για τα πιό χαζά πράγματα…………

Sie zeigen Griechenland, als hingen wir noch in den 1950er Jahren. Von der Kleidung bis zum Verhalten der Menschen, die so tun, als hätten sie noch nie zuvor ein Handy mit Kamera gesehen……… Ihr seid immer auf die dümmsten Dinge stolz…………

Ein griechisches Portal [8] hob, wie viele andere Sites, die die Nachricht auch veröffentlicht haben, die Vor- und Nachteile der Werbung hervor:

To μόνο παράξενο στην ιστορία αυτή είναι ότι όλο το χωριό ενθουσιάζεται από τη μαγική αυτή συσκευή, σαν να μην είχε δει ποτέ κανείς smartphone.

Τουλάχιστον οι ηθοποιοί ήταν Έλληνες που μιλούσαν κανονικά ελληνικά, και θα έχει ακόμα μια ευκαιρία η χώρα μας να προβληθεί παγκοσμίως έστω και έτσι.

Das einzig Merkwürdige an dieser Geschichte ist, dass das ganze Dorf von diesem magischen Gerät so begeistert ist, als ob dort noch nie jemand ein Smartphone gesehen hätte.

Zumindest waren die Schauspieler Griechen, die richtig Griechisch sprechen. Dies wird eine weitere Chance für unser Land sein, auf der ganzen Welt für Aufmerksamkeit zu sorgen, auch wenn nur auf diese Art und Weise.