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Portrait einer Übersetzerin: Jade Dussart – Asien und die Menschenrechte liegen ihr am Herzen

Kategorien: Frankreich, Bürgermedien, Menschenrechte
Jade Gipfel GV 2017

Die Übersetzerin von Global Voices, Jade Dussart, auf dem Gipfel #GV2017. Foto: Suzanne Lehn

Sie gestalten das tägliche Leben der Lingua-Webseiten von Global Voices. Die Übersetzerinnen und Übersetzer von Global Voices, die ins Französische übersetzen, bilden ein großes Ensemble an Horizonten und kommen aus den verschiedensten Orten. Für manche führen ihre Reisen gleich auf mehrere Kontinente nacheinander. Um sie “IWL [1]” zu treffen, also im “wirklichen Leben”, muss man manchmal auch selbst reisen: dank des Global Voice Gipfels, ein Zusammentreffen der gesamten Global Voices-Welt, das alle zwei Jahre stattfindet, und das vor kurzem in Colombo in Sri Lanka durchgeführt wurde, konnten wir uns so direkt mit Jade Dussart unterhalten, die hier ihre Begeisterung mit uns teilt.

Global Voices (GV): Erzähle uns, was dich dazu gebracht hat, dem französischen Übersetzer-Team von Global Voices beizutreten – und nach mehrjähriger Abwesenheit dorthin zurückzukehren ?

Jade: J'ai rejoint l'équipe de traductrices et traducteurs de GV Français lorsque j'étais en fac de langues à Aix-en-Provence. L'un de mes professeurs nous a parlé de GV en tant que source fiable pour s'informer sur l'Asie (j'étais à l'époque en licence de Chinois et de Coréen). Dès que j'ai remarqué la section “Nous rejoindre”, je n'ai pas hésité. C'était en mars 2011. Je cherchais un moyen de m'engager pour une cause qui me tenait à cœur et ajouter une expérience de volontariat à mon CV. Mon assiduité a varié durant toutes ces années, mais je n'ai jamais réellement quitté Global Voices. Lors de mon année en Chine, je n'ai rien pu traduire étant donné que le site était censuré.

Jade: Ich bin dem Übersetzer-Team von GV Französisch beigetreten, als ich an der Fakultät für Sprachen in Aix-en-Provence war. Einer meiner Professoren hat uns von GV als zuverlässige Quelle erzählt, um sich über Asien zu informieren (zu dieser Zeit studierte ich Chinesisch und Koreanisch). Als ich den Link “Unterstützen Sie uns” sah, habe ich nicht gezögert. Das war im März 2011. Ich habe Wege gesucht, mich für etwas einzusetzen, was mir am Herzen liegt und meinem Lebenslauf einen Freiwilligen Dienst hinzuzufügen. Mein Fleiß hat während all dieser Jahre geschwankt, aber ich habe GV niemals wirklich verlassen. Während meines Jahres in China, habe ich nicht übersetzen können, da die Seite zensiert wurde.

GV: Du interessierst dich sehr für Artikel, die einen Bezug zu Asien haben (besonders China). Warum? Haben diese Artikel dein Verständnis für diese Länder verändert? 

Jade: Effectivement, je pense que si l'on analyse mes traductions ces six (bientôt sept !) dernières années, seuls deux ou trois articles traitent de régions autres que l'Asie. C'est une zone qui me fascine, j'y ai consacré toutes mes études et en ai aujourd'hui fait ma région de spécialité, en tant que chercheuse sur les droits humains. J'ai vécu en Chine et en Corée du Sud et suis fortement attirée par la culture sud-asiatique (musique et films). Les articles que je traduis se concentrent surtout sur des thématiques liées aux droits humains. C'est donc à la fois une façon pour moi d'effectuer une veille sur la situation des droits humains dans la région, mais aussi de partager ces informations avec un public francophone, qui n'est pas forcément au courant de ce qui se trame en Asie.

Jade: Tatsächlich denke ich, dass, wenn man meine Übersetzungen der letzten sechs Jahre (bald sieben!) analysiert, nur zwei oder drei Artikel nicht die Region Asien behandeln. Das ist ein Bereich, der mich fasziniert, ich habe mein ganzes Studium dieser Region gewidmet und heute habe ich daraus mein Fachgebiet gemacht, als Wissenschaftlerin über Menschenrechte. Ich habe in China und Südkorea gelebt und ich bin von der südasiatischen Kultur stark angezogen (Musik und Filme). Die Artikel, die ich übersetze, konzentrieren sich besonders auf die Themen, die im Zusammenhang mit den Menschenrechten stehen. Es ist also eine Art und Weise für mich, die Situation der Menschenrechte in dieser Region zu beobachten, aber auch diese Informationen mit einer französischsprachigen Öffentlichkeit zu teilen, die nicht unbedingt über das, was in Asien passiert, auf dem Laufenden ist.

GV: Du hast gerade am Global Voices Gipfel 2017 teilgenommen. Wie hast du deine Entscheidung gefallen, dich einzuschreiben? 

Jade: Lorsque j'ai appris que le processus de participation était plus ouvert que les années précédentes, j'ai décidé de ne pas laisser passer cette occasion et ai soumis ma candidature, pour ne rien regretter. Il fallait que je tente ! Le fait que le Sommet soit organisé au Sri Lanka, au coeur de ma zone de travail, a beaucoup joué. J'étais curieuse de rencontrer des activistes sri-lankais et maldiviens, que je sais nombreux à Colombo, ainsi que la communauté Global Voices, dont je fais partie depuis 2011 sans en avoir jamais rencontré aucun membre ! J'étais tellement fière de voir mon nom sur la liste des heureux élus !

Jade: Als ich erfahren habe, dass der Bewerbungsvorgang für die Teilnahme offener ist, als er es in den letzten Jahren war, habe ich entschieden, mir diese Möglichkeit nicht entgehen zu lassen und ich habe meine Bewerbung eingereicht, um nichts zu bereuen. Ich musste es versuchen! Die Tatsache, dass der Gipfel auf Sri Lanka organisiert wurde, im Kern meines Arbeitsgebietes, hat auch sehr hineingespielt. Ich war neugierig, die Aktivisten aus Sri Lanka und den Malediven kennenzulernen, von denen ich weiß, dass es sehr viele in Colombo gibt, ebenso neugierig war ich, die Global Voices-Gemeinschaft zu treffen, der ich seit 2011 angehöre, ohne auch nur ein einziges Mal ein anderes Mitglied getroffen zu haben! Ich war so stolz, meinen Namen auf der Liste der glücklichen Ausgewählten zu sehen!

GV: Welche Wörter würdest du wählen, um diese Erfahrung zu beschreiben?  

Jade: Pour moi, ce Sommet s'est en quelque sorte assimilé à une thérapie. Un exercice de confiance en soi, pas toujours évident lorsque l'on est entourés de personnes toutes plus intéressantes les unes que les autres, avec des parcours impressionnants, des combats courageux, des projets innovants. Le Sommet a été très enrichissant de ce point de vue-là, car je me suis rendue compte en en discutant avec tout un chacun que beaucoup de GVers souffrent de ce syndrome de l'imposteur, peu importe leur profil ! Cela m'a permis d'établir des connexions plus profondes avec d'autres GVers, émotionnellement très fortes.

Jade: Für mich ist dieser Gipfel eine Art Therapie. Es ist eine Art Übung für das Selbstvertrauen, das ist nicht immer offensichtlich, sobald man von Personen umgeben ist, wo der eine interessanter als der andere ist, mit beeindruckenden Werdegängen, mutigen Kämpfern, innovativen Projekten. Der Gipfel war für mich diesbezüglich sehr bereichernd, da ich mir bewusst geworden bin – als ich mit allen diskutierte – dass viele von den GV-Leuten, egal welches Profil sie haben, an diesem trügerischen Syndrom leiden! Das hat mir erlaubt, bessere Verbindungen mit anderen Leuten von GV aufzubauen, wirklich bewegend.

GV: Hast du von diesem Gipfel neue Projekte mitgebracht, neue Ideen ?

Jade: J'ai ramené dans mes bagages l'envie de commencer à écrire pour Global Voices, boostée par Sahar [2] [Sahar Habib Ghazi, rédactrice en chef de Global Voices] Gwen [3] [Gwenaëlle Lefeuvre, co-éditrice de Global Voices en français] et Lova  [4][Lova Rakotomalala, éditeur région francophone]. J'aimerais également être associée au développement d’Advox [5] – qui est en lien direct avec mon travail de plaidoyer pour les droits humains – et notamment son projet Threatened Voices [6].

Jade: In meinem Gepäck habe ich die Lust mitgebracht, für Global Voices zu schreiben, angeregt wurde ich von Sahar [7] [Sahar Habib Ghazi, Chefredakteurin von Global Voices] Gwen [3] [Gwenaëlle Lefeuvre, Redakteurin von Global Voices auf Französisch] und von Lova  [8][Lova Rakotomalala, Redakteur für die französischsprachigen Regionen]. Ich würde auch gerne mit der Entwicklung von Advox [5] verbunden werden – das im direkten Zusammenhang mit meinem Plädoyer für die Menschenrechte steht – besonders das Projekt Bedrohte Stimmen [6].

GV: Sprich mit uns ein bisschen über dein Berufsleben. Wie vereinbarst du deine Übersetzer-Aktivität für GV mit deiner Berufstätigkeit? 

Jade: Je viens de terminer un contrat auprès de l'ONG Front Line Defenders à Dublin, où j'officiais en tant que chercheuse sur la situation des défenseurs des droits humains en Asie. Depuis la fin de mes études en 2015, j'ai gravité au sein de plusieurs ONG “droits humains” telles que Reporters Sans Frontières ou Agir Ensemble pour les Droits de l'Homme, un travail qui me plait énormément. Mon activité de traductrice est, je dois l'avouer, un petit peu dépendante de la charge de travail de la semaine. Ces derniers mois, les journées étaient si chargées que je ne consultais Global Voices qu'en tant que source pour mes recherches. Mais en attendant de retrouver du travail, je compte bien reprendre mon activité de traductrice, et pourquoi pas débuter une activité d'autrice !

Jade: Ich habe gerade meinen Vertrag bei der Nichtregierungsorganisation Front Line Defenders in Dublin beendet, wo ich als Forscherin über die Situation der Verfechter der Menschenrechte in Asien tätig war. Seit dem Ende meines Studiums 2015 war ich bei mehreren Nichtregierungsorganisationen für Menschenrechte sowie Reporter ohne Grenzen oder “Agir Ensemble pour les Droits de l´Homme” 〈Gemeinsam für die Menschenrechte handeln〉 tätig, eine Arbeit, die mir sehr gefällt. Meine Aktivität als Übersetzerin ist, ich muss es zugeben, ein bisschen davon abhängig, wie viel Arbeit ich in der Woche habe. In den letzten Monaten waren meine Tage so voll, dass ich Global Voices nur konsultiert habe, um Informationen für meine Forschungsarbeit zu erhalten. Aber wenn ich wieder Arbeit suche, dann werde ich wieder gerne meine Arbeit als Übersetzerin aufnehmen und warum nicht eine Tätigkeit als Übersetzerin beginnen!