
Bildschirmabdruck der Nachricht, die am Sonntag früh auf der Webseite des Staatsanwalts vom Bezirk Yaroslavl gepostet wurde.
Am Vorabend der nationalen Demonstrationen gegen Korruption, die mit dem Tag Russlands – dem russischen Nationalfeiertag – zusammenfallen, wurde die Webseite des Staatsanwalts vom Bezirk Yaroslavl gehackt. Die Hacker haben eine witzige Nachricht hinterlassen “Bleibt zuhause. Oder wir bringen Euch in den Knast anstelle von Dimon”.
Dimon ist ein Spitzname für den Premierminister Dmitry Medvedev. Nachdem die Anti-Korruptions-Stiftung vom Oppositionsführer Alexey Navalny am 2. März den Film namens “Er ist kein Dimon für Euch” herausbrachte, wurde der Spitzname sehr berühmt. Im Film geht es um die Korruption in den Reihen von Russlands Top-Beamten, unter anderem auch Medvedev. Seine Veröffentlichung sorgte am 26. März in ganz Russland für heftige Proteste.
Die Hacker posteten das YouTube Video “Er ist kein Dimon für Euch” auf der Internetseite des Staatsanwaltes mit folgendem Kommentar: “Das Büro des Staatsanwalts ruft die Bürger dazu auf, dem Provokationen nicht zu folgen und sich von allen nicht-sanktionierten Veranstaltungen fernzuhalten!”
Um 11.15 wurde die Nachricht von der Seite entfernt – im Zwischenspeicher blieb sie jedoch erhalten.
Уже #Ихтамнет pic.twitter.com/kQXjsyXXZ4
— Догоняй! Е7Ы09 (@mix_voronezh) June 11, 2017
Es ist #schonverschwunden
Am Sonntag früh teilte das Büro des Staatsanwalts dem lokalen Nachrichtendienst YarNews mit, dass sie gehackt wurden.
К проверке будут привлечены специализированные подразделения правоохранительных органов области. По результатам проверки будут приняты меры прокурорского реагирования.
Sondereinheiten der lokalen Sicherheitskräften werden in der Ermittlung eingesetzt. Nach der Ermittlung werden vom Staatsanwalt die entsprechende Maßnahmen getroffen.
Die Proteste gegen Korruption am Montag, die von der Navalny Stiftung organisiert wurden, die Stiftung des russischen Oppositionsführers und Präsidentschaftskandidaten Alexei Navalny, fanden statt, trotz vieler Versuche, die Bewegung zu diskreditieren. Auf YouTube wurden einige vom Staat finanzierte Videos gegen Navalny hochgeladen. Außerdem wurden Navalny und seine Anhänger zu Opfern von mehreren Angriffen, unter anderem mit dem “brilliantgrünen” Antiseptikum – einem medizinischen Mittel gegen Wundinfektion, welches die Haut grün färbt und nur schwierig abzuwischen ist. Die Proteste am 26. März waren seit den Jahren 2011 und 2012 die größten in Russland. Es wurden Hunderte von Demonstranten festgenommen.
-