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Puerto Rico fordert von den USA Neufestsetzung der Staatsschulden

Kategorien: Karibik, Puerto Rico (U.S.), Bürgermedien, Protest, Wirtschaft & Handel

Mit dem Ziel einer Neuprüfung der öffentlichen Schulden von Puerto Rico, die sich auf 72 Millionen US-Dollar belaufen, beteiligten sich am vergangenen 3. April 2017 diverse religiöse und bürgerliche Organisationen an einer Massendemonstration; der Marsch startete beim puertorikanischen Capitol, dem Regierungsgebäude der Hauptstadt, und verlief bis zum Plaza de Colón in der Altstadt San Juans. Ausgerufen wurde sie von der Gruppierung “Frente Ciudadano por la Auditoría de la Deuda” (Bürgerfront für die Neurprüfung der Schulden) und der Ökomenischen Kirchenversammlung Puerto Ricos.

Die Fürsprecher der Neufestsetzung der Schulden haben außerdem eine Petition [1] auf der offiziellen Homepage des Weißen Hauses der Vereinigten Staaten eingereicht. Dies ist ihre Forderung:

The people of Puerto Rico demand for the politicians, bankers and government agencies responsible for the debt to be held liable for their corruption. We demand a financial oversight and management board with no personal interests in the debt, with a fixed salary attune with our financial reality, and working to benefit our economy.
We are being extorted and we are being enslaved. The people of Puerto Rico refuse to pay a debt that is not ours. We will not choose between education or healthcare. Our elders will not have their pensions reduced. We demand immediate action.

La gente de Puerto Rico demanda que sus políticos, banqueros y las agencias de gobierno responsables por la deuda sean acusados de corrupción. Demandamos una auditoría financiera y un directorio gerencial sin intereses personales en la deuda, con un sueldo fijo que esté acorde a nuestra realidad financiera y que trabajen en beneficio de la economía.
Estamos siendo extorsionados y esclavizados. El pueblo de Puerto Rico se niega a pagar una deuda que no es nuestra. No escogeremos entre educación y salud. Nuestros jubilados no verán reducidas sus pensiones. Demandamos una acción inmediata.

Das Volk Puerto Ricos fordert, dass die Politiker, Bänker und Regierungsbehörden, die für die Schulden verantwortlich sind, für ihre Korruptheit zur Verantwortung gezogen werden. Wir fordern eine finanzielle Prüfung und einen Leitungsausschuss ohne persönliche Interessen an den öffentlichen Schulden, mit einer festen, unseren Arbeitsbedingungen entsprechenden Vergütung, welcher zugunsten der Wirtschaft agiert.
Wir werden erpresst und unterdrückt. Das Volk Puerto Ricos weigert sich, eine Schuld zu bezahlen, die nicht ihre ist. Wir werden nicht zwischen Bildung und Gesundheit wählen. Unsere Rentner werden sich nicht mit sinkenden Rentenzahlungen abfinden. Wir verlangen sofortige Maßnahmen.

Die Insel – nicht in das Staatenbündnis integriertes Hoheitsgebiet der USA – leidet unter einer schweren Finanzkrise [2]. Daher schlägt das sogenannte “Zentrum für Neue Wirtschaft”, eine regierungsunabhängige Non-Profit Organisation ohne Parteizugehörigkeit mit Fokus auf der sozioökonomischen Entwicklung, ein Gesetz zur Staatsverantwortung [3] vor, als Alternative zur bestehenden Staatsaufsicht. Dies sind ihre Gründe:

La crisis económica y fiscal de Puerto Rico requiere una reestructuración amplia de la infraestructura fiscal de Puerto Rico. Un esfuerzo impuesto desde afuera sin la participación y convencimiento de los residentes de Puerto Rico corre el riego de enfrentar el rechazo de la ciudadanía.

Die Wirtschafts- und Finanzkrise Puerto Ricos erfordert eine weite Restrukturierung der staatlichen Infrastruktur. Von außen auferlegte Maßnahmen werden ohne die Partizipation und Überzeugung der Bürger Gefahr laufen, vom Volk abgewiesen zu werden.

Das Demonstration trug den Namen “Nachtwache für Licht und Wahrheit”. Hier einige Eindrücke:

Demonstranten bereiten sich auf den Marsch vor. Foto: Alberto Alonso. Veröffentlicht mit Genehmigung.

Algunos de los líderes a su llegada a la Plaza Colón del Viejo San Juan. Fotografía: Alberto Alonso

Einige der Gruppenführer bei der Ankunft am Plaza Colón in der Altstadt San Juans. Foto: Alberto Alonso. Veröffentlicht mit Genehmigung.