Wie Sri Lanka mit der schlimmsten Flutkatastrophe des Jahrzehnts umgeht

Mehr als 100 Menschen wurden vor kurzem bei einer Flutkatastrophe in Sri Lanka getötet. Screenshot aus dem YouTube Video von World is One News.

Der Inselstaat Sri Lanka sieht sich momentan der schlimmsten Hochwasser- und Erdrutschkatastrophe in diesem Jahrzehnt gegenüber. Ausgelöst vom Monsun, der normalerweise Ende Mai einsetzt, sind durch starke Regenfälle die Flüsse Kalu, Kelani, Gin, Nilwala und Attanagalu Oya in 15 Bezirken im Süden und Westen des Landes über die Ufer getreten.

Nach einer Stellungnahme des Katastrophenzentrums von Sri Lanka vom 28. Mai 2017 wurden 126 Menschen getötet und knapp Hundert Menschen werden wegen der Fluten und Schlammlawinen vermisst. Über 400 000 Menschen sind seit letztem Freitag (26. Mai) betroffen und circa 100 000 Menschen wurden zu 304 sicheren Aufenthaltsorten gebracht.

Die Regenfälle ließen am Samstag (27. Mai) nach, und die Wasserstände in manchen Gegenden gingen langsam zurück. Gesundheit und Hygieneverhältnisse der Bevölkerung stellen eine massive Herausforderung in den betroffenen und immer noch unzugänglichen Gebieten dar.

Die nachfolgenden Bilder und Videos vermitteln einen Eindruck vom Ausmaß der Flutkatastrophe:

RT BasnayakeM: Schweres Hochwasser in der Stadt Morawaka

Hochwasser in Tawalama Stadt mit Wasserständen von bis zu 7,5 Meter.

Twitter Nutzer wie Azzam Ameen und Sri Lanka Tweet liefern regelmäßige Updates zur Hochwassersituation. Viele verwenden den Hashtag #FloodSL, um das Ausmaß der Katastrophe zu überwachen.

Sri Lankas tödliche Fluten verschlimmern die Denguefieberkrise, warnt Save the Children, nachdem weitere Regenfälle bereits auf dem Weg sind.

Heute morgen stand der Neluwa Bus im Hochwasser, Wasserstand bis zu 6 Meter.

Dorf Moragoda bei Galle ebenfalls überflutet wegen des gestern übergetretenen Wasserpegels des Morogoda Ela.

Die Regierung hat ihre Hilfebemühungen aufgestockt. Mehr als 1.600 Soldaten der srilankischen Armee wurden bei Flut- und Erdrutschhilfemaßnahmen in den betroffenen Gebieten eingesetzt. Die Luftwaffe hat fünf Flugzeuge für Rettungsaktionen zur Verfügung gestellt und weitere fünf werden zum Transport von Notlieferungen für die in ihren überfluteten Dörfern eingeschlossenen Bewohner fertiggemacht.

Alle Schulen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in den westlichen und südlichen Provinzen bleiben morgen geschlossen.

Sri Lanka hat einen weltweiten Appell an die UN, die International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) und an benachbarte Länder gerichtet, um den betroffenen Menschen Unterstützung zukommen zu lassen. Ein indisches Marineschiff mit medizinischer Versorgung und 125 Mann Besatzung hat am Samstag in der Landeshauptstadt Colombo angelegt und zwei weitere werden bald hinzukommen.

Auch verschiedene Organisationen und Startups haben sich bereiterklärt, zu helfen. Facebook-Seiten wie Help Flood Victims in Sri Lanka und 2017 Disaster Relief – Information Desk- Sri Lanka liefern wichtige Informationen zu Hochwassersituation und humanitärer Hilfe. Manche nutzen Twitter für ihre Kampagnen zur Hochwassersoforthilfe:

Leute, die anpacken und helfen möchten. Wir brauchen Freiwillige und Spender. Macht mit.

Falls irgendwelche Such- und Rettungsmannschaften Drohnen für ihre Operationen benötigen, bitte rufen sie die Nummer 0774844639 an.

Für alle, die trockene Lebensmittel und lebensnotwendige Güter für Hochwasseropfer spenden wollen -

Wir sind heute in der Gegend um Keleniya und Himbutana. Bitte rufen sie heute die Nummer 0777449729 oder 0777843841 an, falls Tiere in diesem Gebiet Hilfe brauchen.

Die Taxiruf-App PickMe (Sri Lanka) bittet besorgte Menschen, ihre Standortdaten mit Hilfe der App zu teilen, damit das Katastophenzentrum informiert wird.

Gebt euren Standort an das Katastrophenzentrum weiter.

Letztes Jahr nach der Katastrophe des Tropensturms Roanu, führte PickMe eine “Hochwasserhilfe”-Taste ein, die es Benutzern erlaubte, ein Fahrzeug zur Abholung von Hilfeleistungen und Spenden zu rufen. Diese wurden dann kostenlos an das srilankische Rote Kreuz weitergeleitet. Ebenso führten sie eine “SOS”-Taste ein, die mehr als Tausend Anfragen und 150 erfolgreiche Bootsrettungsaktionen für durch Hochwasser und Erdrutsche eingeschlossene Menschen zur Folge hatten.

Die vereinten Anstrengungen der Regierung und der Zivilbevölkerung Sri Lankas, bei denen mehrere Social-Media-Plattformen voll ausgeschöpft werden, bringen Bewohner in Not in Sicherheit und leisten Hilfemaßnahmen. Dies hat den Verlust weiterer Menschenleben verhindert, wobei der Bevölkerung Sri Lankas nun der lange Weg bis zur Wiederherstellung der Normalität bevorsteht.

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