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Pokémon Go eröffnet peruanischen Taxifahrern einen unerwarteten Geschäftszweig

Kategorien: Lateinamerika, Brasilien, Peru, Bürgermedien, Ideen, Wirtschaft & Handel
Mototaxis en flia. Imagen en Flickr del usuario Martín García (CC BY-NC 2.0).

Mototaxis in Reih und Glied. Bild auf Flickr vom User Martix [1] (CC BY-NC 2.0).

Was kommt dabei heraus, wenn man kollektiven Einfallsreichtum mit einem angesagten Videospiel mischt? Ein Geschäft, das den Bewohnern einer heißen Stadt höchst gelegen kommt.

In Iquitos [2], der Hauptstadt der Region Loreto [3], mitten im peruanischen Amazonasgebiet, haben sich die Fahrer der so genannten Mototaxis [4] den Erfolg von Pokémon Go für ein lukratives Geschäft [5] zu Nutze gemacht. Gegen einen Stundensatz von acht bis zwölf peruanischen Soles (2,11€ bis. 3,16€) können Pokemón-Jäger auf dem charakteristischen dreirädrigen Gefährt diverse Straßen Iquitos abfahren, um so die flinken Biester einzufangen.

In #Iquitos [6] ►►https://t.co/rv3dpzavBO [7] pic.twitter.com/JfyyaKBTDp [8]

#MototaxistasGo [10] in Iquitos sprechen für den Erfolg der peruanischen Kreativität. Mein Respekt. #PokeMongo [11]

@MiguelChirinosx [13] Es ist echt nicht nur dummes Geschwätz, https://t.co/mktT23lKjf [14]

In einem in den Medien weit verbreiteten Text [16] erzählt der Fahrer Luis López, wie es zu der weltweiten Furore um den Verband der Mototaxistas in Iquitos kam:

Nosotros brindamos el servicio y el usuario con su celular nos pide que vayamos por el centro de Iquitos, donde existen mayor aglomeración de pokemones y pokeparadas. Los pokemones más raros están en avenidas fuera del centro, entonces nosotros conducimos, sin distraernos y el usuario puede atraparlos.

Auf Anfrage fahren wir den Nutzer mit seinem Handy ins Zentrum von Iquitos, wo es die größte Ansammlung von Pokémon und Stationen gibt. Die seltensten Pokémon befinden sich allerdings auf Straßen außerhalb des Zentrums, also fahren wir ohne Umwege hin, damit der Nutzer sie einfangen kann.

Er erzählt auch, dass der Verband sich mit der nationalen Polizei zusammengeschlossen hat, um Unfälle von Fußgängern beim Überqueren der Straße zu vermeiden. Demzufolge riskieren einige Jugendliche im Eifer der Pokémon-Jagd beinahe ihr Leben. Ein anderes Ziel der polizeilichen Intervention ist es, den Diebstahl von Mobiltelefonen von Personen zu verhindern, die etwas zu konzentriert auf der Jadg sind.

Unglücklicherweise sind die Verkehrsunfälle in der Stadt trotz aller Bemühungen angestiegen [17]:

En las últimas horas se ha registrado un incremento de accidentes de tránsito relacionados a Pokémon Go en la ciudad, según reveló la policía de Iquitos. El General PNP Julio Mercado, jefe policial del Oriente, dio a conocer que los peatones que vienen jugando se distraen constantemente en las vías llenas de vehículos.
Además, muchos de los usuarios son víctimas de accidentes pues utilizan motocicletas para atrapar a las criaturas y otros son blanco de malhechores que les arrebatan sus celulares.

In letzter Zeit wurde ein Anstieg der mit Pokémon Go zusammenhängenden Verkehrsunfälle verzeichnet, so die Polizei von Iquitos. Der Polizeidirektor und oberster Polizeichef der Nation ließ verlauten, dass Pokémon Go-spielende Fußgänger sich inmitten vollbefahrener Straßen ablenken ließen. Ferner würden die meisten Spieler zu Verkehrsopfern, weil sie zur Jagd der Kreaturen auf Mopeds unterwegs oder auch leichte Beute für Kriminelle seien, die einem das Handy aus der Hand reißen.

Aber das Geschäft beschränkt sich nicht nur auf Mototaxis. Es gibt schon die Möglichkeit, Boote für eine Pokémon-Jagd auf dem Amazonas zu mieten.

Nur 20 Soles die Stunde #PokemonGo [18] #Iquitos [6] pic.twitter.com/NYMX7bN0AR [19]

Iquitos ist nicht die einzige Stadt, die den Nutzern des beliebten Videospiels Dienstleistungen anbietet. Es wird berichtet, dass auch in Fortaleza [21], der Haupstadt des brasilianischen Bundesstaates Ceará [22], einige Taxifahrer ihre Einnahmen mit Pokémon Go-Dienstfahrten aufpeppeln.

Der 32-jährige Fahrer Denis Paz verkündete beispielsweise auf Facebook [23] dass er sein Fahrzeug den Pokemaniacs zur Verüfung stellt [24] damit sie auf der Suche nach ihrer wertvollen Beute gewisse Orte der Stadt abfahren können:

Segundo entrevista ao Estado, em apenas 24 horas ele recebeu mais de 50 pedidos para agendar “tours” através da cidade. “Inicialmente quero cobrar R$ 25 por hora”, disse. “Acho que pode ser um negócio promissor.”

Einem Interview zufolge erhielt er [Denis] mehr als 50 Reservierungsanfragen für eine ‘Stadttour’. “Zu Anfang möchte ich R$ 25 (knapp 6,80€) pro Stunde verlangen”, sagte er. “Ich denke, es könnte ein vielversprechendes Geschäft werden”.

Auf Twitter wurde es sogar erwähnt:

Mototaxistas in Fortaleza nutzen das Pokémon Go-Fieber für sich und drehen Extrarunden. https://t.co/dSlfMbNlK8 [25]

Wir werden sehen, in welchen anderen Städten der Welt bald Services für die Pokemaniacs angeboten werden.