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Neu entdeckte Höhlenmalereien könnten die Geschichte des Machu Picchu verändern

Kategorien: Lateinamerika, Peru, Bürgermedien, Geschichte, Kunst und Kultur, Reisen
Machu Picchu. Bild auf Flickr von User Dan Doan (CC BY-NC-ND 2.0).

Machu Picchu. Bild auf Flickr von Nutzer Dan Doan [1] (CC BY-NC-ND 2.0).

Machu Picchu [2], ein angesehenes Meisterwerk der Architektur und Ingenieurskunst und zugleich eines der Neuen Sieben Weltwunder [3] 2007, überrascht uns immer wieder.

Am 4. Juli verkündigte der Direktor des archäologischen Nationalparks des Machu Picchu, Pedro Astete, den Fund [4] zweier neuer Höhlenmalereien, nahe der Ruinen [5] der berühmtesten Inkastätte der Welt:

La figura de una llama, un hombre, y encima de ellos una imagen geométrica, fueron encontradas en la zona de Pachamama, en el camino de acceso a la zona arqueológica de Machu Picchu. En […] 1912, fueron descubiertas 4 tumbas por la segunda expedición peruana de la Universidad de Yale, bajo la dirección de Hiram Bingham. No obstante, hasta la fecha [las imágenes] habían pasado [desapercibidas].

Das Bild eines Lamas, eines Mannes, und über den beiden eine geometrische Figur, wurden in der Zone Pachamama gefunden, auf der Zufahrtsstraße zur archäologischen Zone des Machu Picchu. 4 Grabstätten wurden von der zweiten Peru-Expedition der Universität Yale unter Leitung von Hiram Bingham im Jahre […] 1912 entdeckt. Trotzdem blieben [die Bilder] bis zum heutigen Tag [ungesehen]

Weitere Ausgrabungen [6] sind in der Zone vorgesehen; diese ist momentan für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Zwar werden die gefundenen Malereien noch eingehend geprüft, die Tourismus-Homepage des Landes ließ allerdings verlauten, [7]dass diese bereits vor der Epoche der Inka angefertigt worden sein könnten. [7]:

Este descubrimiento podría cambiar la historia que se conoce del complejo arqueológico, ya que las figuras encontradas dan pistas sobre una población anterior a los incas.
Así lo manifestó José Bastante, responsable del programa de investigaciones del santuario, quien dijo que esto “podría demostrar que el lugar tenía un significado especial para personas anteriores a los incas. Las investigaciones recién están empezando”.

Jene Entdeckung könnte die Geschichte dieses archeologischen Komplexes wie wir sie kennen verändern, denn die Funde deuten auf eine Bevölkerung vor Zeiten der Inkas hin. So äußerte sich José Bastante, Verantwortlicher des Forschungsprogrammes für Heiligstätten, und sagte, dies “könne beweisen, dass der Ort eine spezielle Bedeutung für Völker vor den Inkas hatte. Die Forschungen sind kürzlich aufgenommen worden.”

Die Neuigkeit kam nicht ganz frei von Auseinandersetzungen, da es sich einigen Versionen zufolge [8], gar nicht um eine Neuentdeckung handele; Fotos der Stätte von 2009 würden zeigen:

Esas pinturas son conocidas desde hace mucho tiempo y son fáciles de ver pues están a la vera del camino de Intipunku. Nosotros tenemos fotografías de ellas tomadas hace casi veinte años y son varios los guías de turismo que están enterados de su existencia. […] Incluso mencionamos estas pinturas en un informe geológico sobre los deslizamientos de Machupicchu a inicios de este siglo.

Diese Malereien sind schon seit langer Zeit bekannt und leicht zu sehen, da sie am Rand des Intipunku Weges sind. Wir haben Fotos von vor fast zwanzig Jahren und es gibt viele Touristenguides, die schon lange davon wissen. […] Selbst in einem geologischen Bericht über Erdrutsche am Machu Picchu zu Beginn des Jahrhunderts haben wir diese Malereien erwähnt.

Wie zu erwarten geriet die Nachricht in die Tweets diverser Medien wie “Diario Las Américas”, welches ein Foto des Bildes zeigte. Damit verbreiteten sich die geheimnisvollen Figuren, die man im Tweet weiter unten sehen kann, durch das Netzwerk ganz Perús:

Neue Höhlenmalereien auf dem Machu Picchu gefunden

Medien wie Nutzer beriefen sich konstant auf zwei Videos, in denen man verschiede Punkte des Machu Picchu sehen kann. Eines von ihnen [13], aufgenommen in den 40er Jahren, stellt Bilder diverser Orte von archäologischem Wert zusammen, wie Ollantaytambo [14], Písac [15], und auch Juliaca [16] und Arequipa [17]. Das Video gehört zur Filmkollektion des Museums für Archäologie und Anthropologie der Universität von Pennsylvania. Wer dieses Video teilt, hebt eine immense kulturelle Diversität hervor, die sich in der Region schon während der 40er Jahre abzeichnete. Das Video, welches nachfolgend zu sehen ist, datiert auf 1936 zurück und ist seitdem unverändert. Es führt in einem Rundgang über diverse Punkte des Machu Picchu, untermalt mit einem typisch andischen musikalischem Hintergrund.