Gibt es glückliche Orte in der Ukraine? Diese Karte hilft beim Entdecken

Kyiv Sahara. Photo: Map Me Happy screenshot

Der Kiew Sahara Strand am Stadtrand ist garantiert ein glücklicher Ort. Bildschirmabdruuck von Map Me Happy.

Wirtschaftskrisen, Hungerstreiks und militärische Angriffe – das sind die Treffer, die Google News zeigt, sobald man “Ukraine” ins dortige Suchfeld eingibt. Solch düstere Beschreibungen werden natürlich kaum jemanden dazu bringen, die Sachen zu packen und in der Ukraine Urlaub zu machen. Manchmal fragen sich selbst die Leute vor Ort, ob sich eine Stadtrundfahrt durch Kiew lohnt, oder die Planung eines anderen Wochenend-Städtetrips innerhalb des Landes, zu einer der größeren Städte.

Doch jetzt hat ein Team internationaler Freiwilliger eine web-basierte Karte erstellt: Von Orten in der Ukraine, an denen man eine Atmosphäre des Glücks wahrnehmen kann.

Die Idee, die dem Projekt Map Me Happy zugrunde liegt, ist es, sowohl Einheimische als auch Touristen aufs Neue ihre Liebe zu diesem Land entdecken zu lassen. Und dabei zugleich Interessantes zu lernen, etwa zu architektonischen Objekten oder Landschaften der Ukraine.

Ist die Ukraine ein glücklicher Ort?

Die Produzenten der interaktiven Karte sind davon überzeugt, dass die Ukraine nicht so schlecht ist, wie das Land in den Medien dargestellt wird. Tatsache ist, dass die östlichen Provinzen der Ukraine sich in einem noch stets heftigen Konflikt mit Russland befinden. Doch dieses Land ist auch so groß (genauer: das zweitgrößte Land Europas), dass man von diesen Spannungen kaum etwas mitbekommt, wenn man beispielsweise durch die westlichen oder zentral gelegenen Regionen der Ukraine reist. Um Reisenden und auch Ortsansässigen also ein paar Ideen und Tipps zu geben, wo man sich entspannen und eine positive Atmosphäre genießen kann, wurde das Projekt Map Me Happy gestartet.

Map Me Happy currently maps 15 cities in Ukraine.

Map Me Happy zeigt zur Zeit 15 Städte der Ukraine. Bildschirmabdruck von der Webseite des Projekts.

Die Ersteller der Karte erklären: “Map Me Happy bringt die Interessen von Geografen und Architekten zusammen. Beide haben ein starkes Interesse an bebauten Umgebungen und den sozialen Reaktionen, die dies hervorruft…für uns sind Städte weit mehr als nur Grundbesitz, Gebäude, Infrastruktur, Land, Fabriken oder architektonisches Design. Tausende individuelle Bedeutungen werden all diesen Elementen zugemessen, auch durch die Art, auf die sie genutzt werden.”

Das Glück crowdsourcen

Die Karte ist im Grunde eine Crowdsourcing-Plattform, auf der registrierte Nutzer “positive” Orte im gesamten Land markieren können. Derzeit gibt es 328 solcher gekennzeichneten Orte auf der Karte und deren Anzahl wächst stetig. Nutzer können diverse Filter verwenden, wie z. B. “positives Denken”, “positive Akustik”, “positive Optik”, “positive Gerüche” und “positive Berührung”. So kann man sich sehr gezielt “glückliche Orte” suchen, je nachdem, welchem der Sinne man besonders gerne Gutes tun will.

Ein Beispiel. Möchten Sie zum Wochenende an einen Ort gehen, an dem positiv gedacht wird, so empfiehlt die Karte eine Radtour durch Trukhaniv Island, gelegen nahe des Stadtzentrums von Kiew. Eine andere Option: Meditieren am Strand “Kyiv Sahara sands”, am Stadtrand. Und natürlich kann man auch nur dorthin gehen, um ein paar phantastische Photos zu machen.

A bike ride on a Trukhaniv island not far from downtown Kyiv. Photo: Map Me Happy screenshot

Radtour über Trykhaniv island, nahe des Stadtzentrums von Kiew. Bildschirmabdruck von Map Me Happy.

Die Karte wurde erst kürzlich erstellt, vor einem Monat. Weswegen das Projekt alle ermutigt, sich dieser Initiative anzuschließen und der Karte noch mehr glückliche Plätze hinzuzufügen. Um das zu tun, müssen Nutzer nur ein kurzes Formular ausfüllen oder sie können sich direkt mit ihrem Facebook Account einloggen.

Dieses kooperative Projekt wurde von der Stadtplanerin Nastya Ponomaryova gestartet, in Zusammenarbeit mit Geographen aus Rumänien, Deutschland und den Niederlanden. Unter der Schirmherrschaft des Cultural Managers Exchange Programms, eines Austauschprogramms für Kulturgut-Beaftragte.

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