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Die 7 meistgelesenen Geschichten auf Global Voices im Jahr 2015

Kategorien: Ägypten, Kenia, Libanon, Russland, Serbien, Syrien, Bürgermedien, Flüchtlinge, Internetaktivismus, Kriege & Konflikte, Meinungsfreiheit, Umwelt
Memes widely shared in solidarity with the victims of the Paris attacks.

Oft geteilte Memes, die die Solidarität mit den Opfern der Paris-Anschläge zum Ausdruck bringen

In diesem Jahr hat unsere grenzenlose, große Gemeinschaft aus Freiwilligen mehr als 2.560 Geschichten auf Englisch veröffentlicht und sie rund 10.000 Mal in 40 Sprachen veröffentlicht.

Die 7 beliebtesten Geschichten wurden insgesamt mehr als 300.000 Mal gelesen, in einer durchschnittlichen Lesezeit von 5 Minuten. Sie sind jedoch nicht nur die meistgelesenen Geschichten, sondern wurden in den sozialen Medien und auf unserer Seite auch hundertfach geteilt, geliked und kommentiert.

1. Ich bin nicht nur in den Straßen von Beirut zu Hause, sondern auch in den Straßen von Paris [1] von Joey Ayoub [2]

Some bodies are global, but most bodies remain local, regional, “ethnic”. My thoughts are with all the victims of today’s and yesterday's horrific attacks, and my thoughts are with all those who will suffer serious discrimination as a result of the actions of a few mass murderers and the general failure of humanity’s imagination to see itself as a unified entity.

Einige Gesellschaften sind global, doch viele bleiben local, regional, ‘ethnisch’. Meine Gedanken sind bei allen Opfern der schrecklichen Anschläge gestern und heute und mit all jenen, die aufgrund der Handlungen einiger weniger Massenmörder sowie dem generellen Versagen der menschlichen Vorstellungskraft, sich als eine Einheit zu verstehen, schwere Diskriminierungen erfahren müssen.

2. Facebook-User aus Ägypten zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er Sisi Micky-Maus-Ohren verpasst hat [3] von Amira Al Hussaini [4]

This photoshopped photograph of Egyptian president Abdelfattah El Sisi in Mickey Mouse ears has landed Facebook user Amr Nohan to three years in prison, according to reports

Dieses mit Photoshop bearbeitete Bild des ägyptischen Präsidenten Abdelfattah El Sisi mit Micky-Maus-Ohren hat dem Facebook-User Amr Nohan Berichten zufolge drei Jahre Gefängnis eingebracht.

An Egyptian Facebook user has reportedly been sentenced to three years in prison by a military court for drawing Mickey Mouse ears on president Abdel Fattah El-Sisi and posting it on the popular networking site. Amr Nohan allegedly was charged with the all too common “attempt to overthrow the regime.” Online comments indicate that Nohan is a conscript, and that is why he was tried at a military court. Many Egyptians have reposted the Sisi/Mickey Mouse photograph, expressing their outrage over the sentence.

Ein ägyptischer Facebook-User wurde von einem Militärgericht angeblich zu drei Jahren Gefängnishaft verurteilt, weil er dem Präsidenten Abdelfattah El Sisi Micky-Maus-Ohren aufgemalt und dieses Bild in dem beliebten sozialen Netzwerk gepostet hat. Amr Nohan soll des versuchten Regimesturzes schuldig gesprochen worden sein, ein sehr häufig vorkommender Schuldspruch. Kommentare im Internet weisen darauf hin, dass Nohan ein Wehrdienstleistender ist und sein Fall deshalb von einem Militärgericht bearbeitet wurde. Viele Ägypter waren empört über dieses Urteil und haben das Bild von Sisi mit Micky-Maus-Ohren immer wieder gepostet.

3. Eine Analyse sozialer Netzwerke deckt das volle Ausmaß der Twitter-Bot-Kampagne des Kremls auf [5] von Lawrence Alexander [6]

Profile pictures from a large network of pro-Kremlin Twitter accounts. Image by Lawrence Alexander.

Profilbilder von einem ganzen Netzwerk aus Twitter-Accounts von Kreml-Befürwortern. Bild von Lawrence Alexander

With the aid of open-source tools, Internet researcher Lawrence Alexander gathered and visualised data on nearly 20,500 pro-Kremlin Twitter accounts, revealing the massive scale of information manipulation attempts on the RuNet

Der Internet-Forscher Lawrence Alexander sammelte und visualisierte mithilfe von Open-Source-Tools die Daten von fast 20.500 Twitter-Accounts von Kreml-Befürwortern und enthüllte so das massive Ausmaß der Versuche, Informationen im russischen Internet zu manipulieren.

4. Ein serbischer Polizist und ein lächelnder syrischer Junge zeigen Europa, wie man Flüchtlinge willkommen heißt [7] von Danica Radisic [8]

The image was accompanied by a tweet quoting a Syrian refugee in Belgrade: "#Syrians are full of praise for #Serbian police. 'They're fair. They're the first who didn't treat us like animals'." Photo by Manveen Rana, used with permission.

Dieses Bild erschien zusammen mit einem Tweet, in dem ein syrischer Flüchtling in Belgrad zitiert wurde: “#Syrer sind begeistert von der Polizei in #Serbien. ‘Sie sind fair zu uns. Und sie sind die ersten, die uns nicht behandeln als wären wir Tiere.'”
Foto mit freundlicher Genehmigung Manveen Rana zur Verfügung gestellt

The image was posted to Twitter by BBC Radio 4 senior broadcast journalist Manveen Rana, who seems to have traveled to Serbia with a group of refugees from Greece. Rana's Twitter feed is filled with tales of the journey, from claims of refugees having been beaten by police in Greece to all-night bus rides and images of the makeshift camp in downtown Belgrade.

Das Bild wurde von Manveen Rana, Senior Broadcast Journalist bei BBC Radio 4, auf Twitter gepostet. Sie begleitete eine Gruppe von Flüchtlingen auf dem Weg von Griechenland nach Serbien. Zahlreiche Twitter-Feeds von Rana berichten von dieser Reise: von Flüchtlingen, die behaupten, von der griechischen Polizei geschlagen worden zu sein, über nächtelange Busfahrten bis hin zu Bildern von dem provisorischen Lager in der Innenstadt von Belgrad.

5. Die ‘alltägliche Schönheit’ der Homophobie in Russland [9] von Kevin Rothrock [10]

This man threatened to attack random homosexuals. Image via Lena Klimova.

Dieser Mann drohte wahllos ausgesuchten Homosexuellen damit, sie bloßzustellen. Bild von Lena Klimova zur Verfügung gestellt

On April 20, Klimova unveiled a photo album, titled “Beautiful People and What They Say to Me,” where she posted publicly available pictures of individuals in their everyday lives, overlaid with the threatening messages they’ve sent her on VKontakte, Russia’s largest social network.

Am 20. April enthüllte Lena Klimova ein Fotoalbum mit dem Titel “Beautiful People and What They Say to Me” (‘Schöne Menschen und wie sie mit mir reden’). Darin postete sie öffentlich verfügbare Bilder von Menschen in alltäglichen Situationen und überschrieb diese Bilder mit beleidigenden Nachrichten, die sie über VKontakte, das größte soziale Netzwerk in Russland, erhalten hatte.

6. Die häufigste Todesursache in Entwicklungsländern könnte Sie überraschen [11] von Richard Fuller, Ensia [12]

A landfill fire in Fada-Ngourma, Gourma Province, Burkina Faso. Photo by Flickr user lepetitNicolas. CC-BY-NC-SA 2.0

Brand auf einer Abfalldeponie in Fada-Ngourma, Provinz Gourma, Burkina Faso. Foto von Flickr-Nutzer lepetitNicolas. CC-BY-NC-SA 2.0

It’s important to note that pollution rarely kills people directly or quickly. Instead, it causes heart disease, chest infections, cancers, respiratory diseases or diarrhea. Pollution acts as a catalyst, increasing the rates of these diseases above normal. For this reason, the WHO considers pollution a risk factor — a threat to human health similar to obesity, smoking, malnutrition or poor exercise. But pollution is the king of all risk factors. Worldwide, its fatality numbers dwarf those caused by any other risk factor in any other context.

Es ist wichtig anzumerken, dass Menschen sehr selten direkt oder schnell wegen Umweltverschmutzungen sterben. Stattdessen sind Umweltverschmutzungen die Ursache für Herzerkrankungen, Infektionen im Brustraum, Krebserkrankungen, Atemwegsinfektionen und Durchfall. Umweltverschmutzung wirkt als Katalysator, mehr Menschen erliegen diesen Erkrankungen, als dies normalerweise der Fall wäre. Aus diesem Grund stuft die WHO Umweltverschmutzung als Risikofaktor ein – eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, ähnlich wie Übergewicht, Rauchen, Unterernährung oder mangelnde Bewegung. Doch Umweltverschmutzung ist die Königin aller Risikofaktoren. Weltweit stellt sie alle anderen Todesursachen in den Schatten, egal in welchem Zusammenhang.

7. 147 Tote in Folge des Garissa-Anschlags – mehr als nur eine traurige Statistik [13] von Ndesanjo Macha [14]

A screenshot from independent newspaper Daily Nation (@DailyNation) featuring photos of Garissa shooting victims, shared on Twitter.

Ein Screenshot aus der unabhängigen Zeitung Daily Nation (@DailyNation) mit Fotos von Opfern des Garissa-Angriffs, die auf Twitter geteilt wurden

I want to see three million Nairobians flood the streets to cry, and sing, and hug because our children have been killed. I want to stop feeling that we live inside mostly the private. I want never to hear the word self-empowerment again.

Unsere Kinder wurden getötet und ich wünsche mir, dass drei Millionen Menschen aus Nairobi auf die Straße gehen und weinen, singen und sich umarmen. Ich möchte, dass die Gefühle in unserem Inneren nicht länger nur unser persönliches Problem sind. Ich möchte nie mehr das Wort Selbstbestimmung hören.