Flora und Fauna als sichtbare Indikatoren des Klimawandels in Nepal

Rhododendron and Himalayas, Image from Flickr by Andrew Miller. Annapurna Sanctuary, Nepal. CC By-NC

Rhododendron vor dem Himalaja. Foto © Andrew Miller. Annapurna Sanctuary, Nepal. CC BY-NC

Die Welt ist komplett aus dem Häuschen über den endgültigen Beschluss, der bei der 21. Conference of Parties (COP), der Konferenz aller Vertragsparteien, in Paris von 195 Nationen unterzeichnet wurde. Die Regierungen verpflichten sich damit, Treibhausgasemissionen durch Oberwerte zu begrenzen. Hiermit soll verhindert werden, dass Temperaturen zwei Grad Celsius höher als vorindustrielle Werte steigen. Ab diesem Schwellenwert, so die Befürchtung von Wissenschaftlern, würden die Konsequenzen eines Klimawandels katastrophale Ausmaße annehmen.

Die Vereinbarung betont insbesondere die Unterstützung für Entwicklungsländer sowie für Länder mit dem niedrigsten Entwicklungsstand, wie Nepal. Diese haben nur nominal zur globalen Erwärmung beigetragen, haben jedoch bereits heute mit den sichtbaren Folgen des Klimawandels zu kämpfen.

In der Himalaja-Region Mustang in Nepal, einst berühmt für ihre Äpfel, haben die Obstplantagen von Lete und die des Dorfverbandes von Kunzo seit sechs Jahren keinerlei Produktion mehr zu verzeichnen. Experten führen dies auf den Klimawandel zurück.

Republica : Apfelplantagen verschwinden in den #Mustang Dörfern wegen Klimawandel |… https://t.co/yZBnnD60oNpic.twitter.com/fpDeo7CNX8

— Nepal News Englisch (@Nepal_News_En) 21. November 2015

      

In diesem Oktober wurden Geier, die normalerweise im südlichen Flachland leben, im Hügelland der Region Myagdi gesichtet. Vogelexperten vermuten, dass die Vögel die steigenden Temperaturen der Ebene vermeiden wollen und deshalb ins kühlere Hügelland geflogen sind.

Tarai Vogel im Feuchtgebiet Kaski gesichtet http://t.co/l2gem64pQTpic.twitter.com/MfA4W4sJls

— The Kathmandu Post (@kathmandupost) 5. Oktober 2015

Auch sichteten Vogelbeobachter die Chinadommel (Ixobrychus sinensis) erstmals in 900 Metern Höhe, im Hügelland von Kaski. Dieser Zugvogel lebt eigentlich rund 250 Meter über dem Meeresspiegel, im Flachland.

Und eine Braunkopfmöwe, die normalerweise auf Meereshöhe lebt, wurde kürzlich beim Phewa See ebenfalls in der Region Kaski gesichtet.

Die Rhododendronbüsche des Landes erblühten dieses Jahr ebenfalls frühzeitig, schon Mitte Januar. Normalerweise blühen sie erst ab Mitte Februar, berichtet Gorkhapatra Daily.

Doch auch eine spezielle nepalesische Blume kündigte Veränderung an: Obwohl sie normalerweise stets im März und April blühte, blüht sie seit einigen Jahren bereits im Februar.

Das Blühen einer Blume im Himalaja wurde von jeher als Vorbote des Frühlings angesehen. jetzt blüht sie jedoch zu früh http://t.co/HjtEFtl5Hc

— GlobalChangeBiology (@GlobalChangeBio) 5. Juli 2014

Das vorzeitige Blühen der Rhododendronbüsche im Himalaja wurde mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht.

Wissenschaftler sind alarmiert über die Forschungsergebnisse des Weltnaturfonds (WNF) zur Migration der Apollo-Schmetterlinge und Pika-Pfeifhasen: Auch sie bewegen sich aufgrund des Klimawandels in höhere Regionen.

Schon gewusst, dass Pika-Pfeifhasen eine Indikator-Spezies des Klimawandels sind? Sie sind auch sehr liebenswert. http://t.co/qrMCubqAEY @CitSci pic.twitter.com/bptjFUOLWT

— Beers at the Bottom (@Beersatb) 29. März 2015

Die Apollo-Schmetterlinge, gesichtet in 3.000 Metern Höhe, haben ihr Habitat offensichtlich auf 500 Meter höher verlegt. Die Pikas wiederum sind innerhalb der Langtang Region Nepals 100 Meter höher migriert.

Die Forscher ermittelten auch eine Bewegung der Schmetterlingsspezies Pieris von 1.800 auf 2.200 Meter, sowie eine deutliche Verschiebung des Lebenszyklus der Schmetterlinge.

Diese sichtbaren Zeichen des Klimawandels sind wie Kanarienvögel im Kohlebergwerk. Doch die Regierung Nepals, ganz zum Zorn der Naturschützer, verteilte ungebremst Feuerholz aus den Wäldern, um den Folgen der inoffiziellen indischen Blockade zu begegnen (siehe den Bericht hierzu auf Global Voices).

Die führenden Politiker der Welt sind in Paris wegen dem #climatechange (Klimawandel). Gleichzeitig verteilt die Regierung von #Nepal Feuerholz als alternative Energiequelle: #energy #COP21

— Sanjay Paudel (@HimalayanSanjay) 1. Dezember 2015

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