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Atena Farghadani steht morgen im Iran wegen ihrer Karikaturen zum Zugang zu Verhütungsmitteln vor Gericht

Kategorien: Nahost & Nordafrika, Iran, Bürgermedien, Frauen & Gender, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, GV Advocacy
Atena Farghadani stands trial on Tuesday May 18 for charge that include insulting members of parliament and spreading propaganda against the system. Image taken from the 'Free Atena' Facebook page.

Atena Farghadani steht am Dienstag, dem 19. Mai ,mit Anklagen wie der Beleidigung von Parlamentsmitgliedern sowie Propagandaverbreitung gegen das System vor Gericht. ‘Free Atena’ [1] Facebookseite.

Die Aktivistin und Künstlerin Atena Farghadani ist am Dienstag, dem 19. Mai, vor Gericht geladen, um sich wegen Karikaturen zu verantworten, deretwegen ihr Kritik an der iranischen Regierung vorgeworfen wird. Der 28-jährigen drohen Strafen wegen Propagandaverbreitung gegen das System, Beleidigung von Parlamentsmitgliedern durch Zeichnungen und Beleidigung des Obersten Führers.

Die Zeichnung, die zu ihrer Verhaftung geführt hat, zeigt Mitglieder des iranischen Parlaments als Tiere, die für das Gesetz stimmen, welches den Zugang zu Verhütungsmitteln einschränkt und freiwillige Sterilisation als Straftat einstuft und damit die Frauenrechte stark beschneidet.

Zu ihrer erstmaligen Verhaftung kam es im August 2014, als sie im Evin-Gefängnis für ausgedehnte Phasen in Einzelhaft gehalten wurde. Im Dezember kam sie frei, wurde jedoch erneut festgenommen, nachdem sie sich öffentlich zu ihrer Misshandlung durch das Gefängnispersonal geäußert hatte.

Athenas Karikatur, die Mitglieder des iranischen Parlaments als Tiere darstellt, die für das Verbot von freiwilliger dauerhafter Verhütung oder Vasektomien stimmen. Foto von der ‘Free Atena’ Facebookseite.

Drei Wochen nach ihrer ersten Haft trat Atena in einen Hungerstreik, um gegen die schlechten Bedingungen im Gefängnis zu protestieren, wie ihr Anwalt Amnesty International [2] berichtete. Dies führte im Februar zu einer Herzattacke und einem kurzen Verlust des Bewusstseins. Amnesty International hat berichtet, dass Atena daraufhin in ein anderes Gefängnis verlegt wurde und ihren Hungerstreik beendet hat, aber ihre Anwälte zeigen sich weiterhin besorgt über ihren Gesundheitszustand.

Amnesty International ruft hier [3] zu einer Aktion auf, während der Hashtag #freeAtena [4] verwendet wird, um in den sozialen Netzwerken zu Unterstützung aufzurufen und Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.