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Jemen wird zur Flugverbotszone und tausende Jemeniten sitzen im Ausland fest

Kategorien: Nahost & Nordafrika, Jemen, Bürgermedien, Kriege & Konflikte, Menschenrechte
Sana'a airport. Photo from yemenfox.net

Der Flughafen Sanaa. Foto von yemenfox.net

Während die Luftwaffenangriffe der Saudis den sechsten Tag anhalten, sitzen tausende Jemeniten an Flughäfen in aller Welt fest, ohne Hoffnung bald nach Hause zurückzukehren. Der jemenitische Luftraum wurde zur abgesperrten Zone, auch Flugverbotszone [1] genannt.

Von dieser Flugverbotszone sind tausende Jemeniten außerhalb des Jemens betroffen. Sie können zur Zeit nicht nach Hause zurück, geschweige denn das Flughafengelände verlassen. Dort sitzen sie aus unterschiedlichen Gründen fest, manche haben ausgelaufene Visa, bei anderen neigt sich das Budget zu Ende.

Am 26. März startete Saudi-Arabien eine Militäroffensive gegen den Jemen. Mit Unterstützung seiner Golfstaatenverbündeter Ägypten, Jordanien, Marokko, dem Sudan und Pakistan begann Saudi-Arabien die Luftwaffenangriffsoperation, Decisive Storm genannt, gegen die Huthi-Kämpfer. Diese kamen im Januar an die Macht.

Jemenitische Aktivisten und Blogger benutzen die Hashtags #StrandedYemenis [2] (gestrandete Jemeniten), auch auf Arabisch #يمنيون_عالقون [3] und twittern über die humanitären Probleme, die tausende im Ausland gestrandete Jemeniten betreffen, um auf diese aufmerksam zu machen.

Khaled al-Hammadi, der Vorsitzende der Freedom Foundation for Media Freedom Rights in Yemen twitterte:

Tausende #Stranded_Yemenis in allen Teilen der Region brauchen dringend Hilfe…. Der Golf-Kooperationrat ist mit dem Krieg beschäftigt, vergisst aber dabei die humanitären Probleme.

Bitte helft bei der Verbreitung des Hashtags #Stranded_Yemenis, um sie dabei zu unterstützen, die miserable Situation in der Region seit dem 25. März 2015 zu beenden.

Ahmad Ja'dan schreibt:

Eine echte Tragödie für Jemeniten im Ausland! Sie können wegen der Flugverbotszone nicht zurück in den Jemen.

Aktivisten drängten außerdem die Nachbarstaaten dazu, 72-Stunden-Visa für die gestrandeten Jemeniten auszustellen. Noon_Nosa twittert:

Wir bitten die Nachbarstaaten, darunter auch Saudi-Arabien und den Oman, dringend 72-Stunden-Visa auszustellen, um ihre Rückreise zu erleichtern.

Die Bloggerin und Mitgründerin von “Support Yemen”, Noon Arabia, twittert:

Neben dem Problem der auslaufenden Visa, müssen die Jemeniten auch noch mit nicht einkalkulierten Ausgaben rechen, während sie darauf warten, wieder nach Hause zurückzukehren.

Sie fügt hinzu:

Jemeniten sitzen in Flughäfen auf der ganzen Welt fest. Unsere Flughäfen sind zerstört und geschlossen und jetzt verlangen auch noch mehrere Länder ein Einreisevisum. Wir fordern, dass diese Länder ihnen die Rückkehr erleichtern.

Al Jazeera veröffentlichte einen Bericht [13], der die Aussagen von in Dschibuti gestrandeten Jemeniten enthält.

Diese Krise betrifft auch Angehörige anderer Länder, wie zum Beispiel Inder [14] und Pakistaner im Jemen selbst. Sie bemühen sich erfolglos um die Evakuation und Rückkehr in ihre Heimatländer. Am Sonntag, als Saudi-Arabien sich dazu entschloss, die Luftwaffenangriffe für zwei Stunden zu unterbrechen, schaffte es ein pakistanisches Flugzeug den Jemen mit 500 pakistanischen Passagieren an Board zu verlassen. [15]

A Pakistani family, evacuated from #Yemen, is greeted by relatives on their arrival in Jinnah Intl Airport in Karachi  - via @FatimaAli52

Eine aus dem #Jemen evakuierte pakistanische Familie wird von ihren Verwandten nach ihrer Ankunft auf dem Internationalen Flughafen Jinnah in Karatschi begrüßt. Geteilt von @FatimaAli52