Mehr als Boko Haram: Die Wiederentdeckung der Ténéré Wüste im Niger
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Einseitige Nachrichten sind nur eine Folge des Konflikts mit Boko Haram im Südwesten des Nigers. Am 3. März hat die Terrororganisation Boko Haram 19 Zivilisten in einer Attacke auf zwei Dörfer, Kiu Keleha and Toubu Buka, auf der nigerianischen Seite des Chadsees getötet. Daraufhin haben nigerianische Gruppen sich benachbarten Militärgruppen angeschlossen, um gemeinsam gegen Boko Haram zu kämpfen.
Trotz einiger Versuche bliebt der Südwesten des Nigers isoliert und verwundbar. Eine neue Initiative nigerianischer Blogger, Mapping for Niger, hilft durch die Markierung der Städte des Landes auf Online-Karten die nationale Aufmerksamkeit auf die Aspekte des Nigers zu lenken, die sogar den Einwohnern des Landes fremd sind.
Der Osten: eine isolierte Region und Zuhause des Kleinen Prinzen
So wie Der Baum der Ténéré (der für eine lange Zeit der isolierteste Baum der Welt war, bis er von einem fahrlässigen Autofahrer zerstört wurde) ist der Osten des Nigers teilweise isoliert vom Rest des Landes. Diese Isolation macht es schwieriger Aktionen gegen Boko Haram zu koordinieren und macht die Region auch schneller verwundbar gegen Angriffe der Rebellen.
Die Geschichte der Region und die des Baumes Ténéré ist jedoch sehr einzigartig.
Der legendäre Baum der Ténéré war eine Akazie, die isoliert in der Mitte der Wüste stand; der einzige Baum in einem Umkreis von 400 km. Es war der einzige Baum der so isoliert war, er diente den Karavanen die die Sahel durchquerten als Orientierungspunkt, war aber auch Inspiration vieler Poeten, die ihre Liebe zur Wüste bekannten, wie A. Décotte in diesen Videos:
und B. Hofmans:
Auf Google Maps und Google Earth ist die Stelle des Baums der Ténéré mit atemberaubenden Fotos markiert sowie mit einer Zeile von “Der Kleine Prinz” (geteilt von Pierre Destruel):

“Der kleine Prinz ist zurück: Es macht die Wüste schön, dass sie irgendwo einen Brunnen birgt.” Foto erstellt von Pierre Destruel
P. Destruel fügte die folgenden Untertitel hinzu, um das Bild zur erklären. Dabei zitiert er eine Passage aus dem Buch von Antoine de Saint-Exupéry:
Schaut diese Landschaft genau an, damit ihr sie sicher wiedererkennt, wenn ihr eines Tages durch die afrikanische Wüste reist. Und wenn ihr zufällig da vorbeikommt, eilt nicht weiter, ich flehe euch an – wartet ein bisschen, gerade unter dem Stern! Wenn dann ein Kind auf euch zukommt, wenn es lacht, wenn es goldenes Haar hat, wenn es nicht antwortet, so man es fragt, dann werdet ihr wohl erraten, wer es ist. Dann seid so gut und lasst mich nicht weiter so traurig sein: schreibt mir schnell, wenn er wieder da ist…
Das Projekt — Mapping for Niger
Das Projekt Mapping for Niger, unterstützt durch ein Stipendium von Rising Voices, hat es sich zum Ziel gemacht die Karten des Landes durch Informationen zu bereichern, die es möglich machen diverse Einrichtungen und Straßen des Landes zu identifizieren. Dieses Projekt wird gemeinsam von der Geographiefakultät der Abdou Moumouni Universitität in Niamey, ihren Studenten, Open Street Map und Rising Voices betrieben. Das Projekt vermittelt den Studenten und dem Rest des Teams die Fähigkeiten, die sie in einem gemeinsamen Open-Source Projekt benötigen.
Bewaffnet mit neuen Fähigkeiten in Mapping und Bürgerjournalismus gehen die Teilnehmer in die umliegenden ländlichen Dörfer um die wesentlichen Orte wie Schulen, Straßen und Krankenhäuser zu markieren. Sie nutzen ihre Fähigkeiten auch, um die erstellten Karten mit den Bedürfnissen der Bevölkerung zu verbinden. Am Internationalen Frauentag wurden die Beiträge der weiblichen Unterstützer bei einem Workshop des ITECH CENTER, Fada Tech, und Femmes & Tic Niger (eine Organisation von Fatima Alher, Mitglied des Projekts Mapping for Niger) gelobt und gefeiert:

OpenStreetMap Mapping Workshop mit Femmes & TIC Niger ( gegründet von Fatima Alher), via Mapping for Niger auf Facebook.
Bisher hat das Projekt die Karten von Madaoua, Niamey, Dosso, Zinder, Kolmane, und Guidan Toudo deutlich verbessert. Das Projekt wird nun auch auf andere Regionen des Niger erweitert. Andere Organisationen wie “Search for Common Ground” (Suche nach Gemeinsamkeiten) wird mit den Initiativen in Zukunft zusammenarbeiten, um die Gemeinschaften in besonders verwundbaren Regionen zu unterstützen. Obwohl diese Zusammenarbeit noch formlos ist, ist hervorzuheben, dass Search for Common Ground in vielen verschiedenen wichtigen Projekten involviert ist, unter anderem Projekte, die den Zusammenhalt in der Bevölkerung stärken und den Friedensprozess fördern, besonders unter der jungen Bevölkerung von Zinder:
Wir waren erfolgreich in dem Training von 172 Jugendlichen, unter ihnen auch 40 junge Frauen. Die Teilnehmenden haben verschiedenste sozioökonomische Hintergründe, von Universitätsstudenten zu ungebildeten Bandenmitgliedern, sowie verschiedenster Ethnien, Alters und Organisationen. Weitere 806 Menschen, darunter 10% Frauen, teilten ihre Gedanken zu neuen Konzepten und entdeckten wie sie diese in ihrem eigenen Kontext anwenden können. Nach unserem Training hat eines der Bandenmitglieder eine Zusatzveranstaltung für die Studenten der Berufsschule in Zinder angefordert.
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