Die meisten Links in diesem Artikel führen auf englischsprachige Seiten.
Am 11. Februar war der vierte Jahrestag der Revolution im Jemen, welche die 33-jährige Herrschaft des Präsidenten Ali Abdullah Saleh beendete. Während der Ereignisse des Arabischen Frühlings 2011, nach dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, gingen noch am selben Abend zahlreiche Jemeniten auf die Straßen und demonstrierten.
Der Videojournalist Benjamin Wiajeck [2], (ehemals auf Twitter unter @Nefermaat) erinnert sich:
I remember 4 years ago: went out at night, people in #Sanaa [3] celebrating #Mubarak [4] resignation. Mass protests increased after that. #Yemen [5]
— Benjamin Wiacek (@BenjaminWiacek) February 11, 2015 [6]
Ich erinnere mich an die Ereignisse vor 4 Jahren: Ich bin abends ausgegangen, die Menschen in #Sanaa haben den Rücktritt #Mubaraks gefeiert. Danach verstärkten sich die Massenproteste. #Jemen
Vor vier Jahren, waren auch Huthis unter der Menschenmasse, die sich am Platzer der Befreiung Sanaas versammelten um gemeinsam mit der Opposition für den Sturz des Präsidenten Saleh zu marschieren. Seit die Huthi-Rebellen die Kontrolle über den Jemen an sich gerissen haben, benutzen sie dieselben Methoden wie der ehemalige Präsident Saleh um die Opposition zum Schweigen zu bringen: Entführung und Gefangennahme der Jugend und verbale sowie physische Gewalt. Auch vier Jahre später, wie auf Fotos und in den sozialen Netzwerken zu sehen ist, haben sich die Demonstranten während der Demonstrationen am Mittwoch Verletzungen zugezogen.
Hamzah AlKamaly hat ein Foto von Hisham Alwani, einem Aktivisten, getwittert. Er wurde von Huthis während eines friedlichen Protestesmarsches am Mittwoch (dem 11. Februar) mit Messern attackiert.
#اليمن [7] #صورة [8] الثائر هشام العلواني،طعنه #الحوثيون [9] اليوم #Yemen [5] #Houthi [10] strapped protester was injured by houthis pic.twitter.com/nFodzdo4XE [11]
— Hamzah alkamaly (@hamzaalkamaly) February 11, 2015 [12]
Während der Proteste im #Jemen wurde ein Demonstrant von #Huthis mit Messern attackiert und verletzt.
Die Aktivistin Fatma Al-Aghbari schreibt:
هكذا يعامل الحوثيين لثوار pic.twitter.com/8bVZvTL6xb [13]
— فاطمة الاغبري (@bag2009) February 11, 2015 [14]
So behandeln die Huthis Revolutionäre.
Fouad Al-Hothefy twittert:
#Yemen [5] photo describe how houthis militias treated with peaceful youth demonstration in #sanaa [15] pic.twitter.com/d9CmOcbH95 [16]
— Fuad Al-Hothefy (@Fuad_PRYC) February 11, 2015 [17]
#Jemen Fotos zeigen, wie Huthis mit der friedlich demonstrierenden Jugend in #Sanaa umgehen.
Sarah Jamal twittert:
On the 4th anniversary of 2011 uprisings, the streets r far frm safe 4 protests unless it's a houthi march #Yemen [5] pic.twitter.com/l8UIlHi6Le [18]
— Sarah Jamal (@Sarah_Sanaa) February 11, 2015 [19]
Auch am vierten Jahrestag des Aufstandes 2011 sind wir noch weit davon entfernt, auf den Straßen sicher demonstrieren zu können, außer es ist ein Pro-Huthi-Marsch. #Jemen
Trotz der Drohungen und Gewalt durch die Huthi-Rebellen, versammeln sich Jemeniten im ganzen Land um an den Jahrestag der Revolution zu erinnern und um ihre kritischen Stimmen gegen die Herrschaft (der Huthi) laut werden zu lassen.
“Yemen Updates” hat einige Fotos von den Anti-Huthi-Märschen hochgeladen:
Houthis use public resources to establish their power. Helicopters fly over #Sanaa [3] protecting them while attacking #Feb11 [20] protesters. #Yemen [5]
— Yemen Updates (@yemen_updates) February 11, 2015 [21]
Die Huthi nutzen öffentliche Mittel, um ihre Macht zu festigen. Helikopter fliegen über #Sanaa und beschützen die Huthi, während sie #Feb11 Demonstranten angreifen. #Jemen
Pictures from a massive protest in #Taiz [22] celebrating #Feb11 [20] and rejecting #Houthi [10] coup. #Yemen [5] pic.twitter.com/YjBpBLh2pX [23]
— Yemen Updates (@yemen_updates) February 11, 2015 [24]
Fotos von einem gewaltigen Protest in #Taiz zur Feier der #Feb11 Revolution und gegen den Putsch der #Huthi.
Houthis storm in youth protests objecting their takeover of the state. Female protesters never afraid. #Yemen [5] #Feb11 [20] pic.twitter.com/S5CQpfTKni [25]
— Yemen Updates (@yemen_updates) February 11, 2015 [26]
Huthis stürmen die Jugendproteste gegen ihre Machtübernahme. Die Demonstrantinnen haben keine Angst. #Jemen #Feb11
Hisham Omeisy teilte Bilder der Huthi-Demonstrationen, welche die selben Plätze und Straßen in Beschlag nehmen auf denen schon gegen den vertriebenen Präsidenten Saleh demonstriert wurde.
Here are pics from the Houthi demos in Sana'a #Yemen [5] via their social media..yeah noticed segregation but also Women! pic.twitter.com/aRwMhR4o0B [27]
— Hisham Al-Omeisy (@omeisy) February 11, 2015 [28]
Hier einige Bilder von den Huthi-Demos in Sanaa #Jemen über ihre Social Media Kanäle… Tja, hab die Geschlechtertrennung bemerkt, aber es demonstrieren auch Frauen!
Houthi demos in Sanaa at Change Sq, 60M, & 70M. Basically 3 main venues of 2011 rivals! Symbolism/message clear; we control ALL now #Yemen [5]
— Hisham Al-Omeisy (@omeisy) February 11, 2015 [29]
Huthi-Demonstrationen auf dem Platz der Befreiung. Im Grunde sind das drei der Veranstaltungsorte der Konkurrenz von 2011! Die Symbolik/Botschaft ist klar; wir haben jetzt ALLES unter Kontrolle #Jemen
Auch vier Jahre danach, sind die Forderungen noch die gleichen, außer dass jetzt die Demonstranten die Huthi-Rebellen zum Rücktritt auffordern.
Nadwa Al-Dawsari-Johnson twittert sarkastisch:
#Houthis [30] r rejected by entire South, Mid, East & West #Yemen [5]. If they think they can rule #Yemen [5] by force they must be chewing too much gat
— Nadwa (@Ndawsari) February 11, 2015 [31]
Die #Huthis werden im gesamten Süden, im Zentrum, im Osten und im Westen von #Jemen abgelehnt. Wenn sie glauben, sie könnten den #Jemen mit Gewalt regieren, haben sie wohl zuviel Kath [32] gekaut.
Wiajeck fügt hinzu:
Hundreds are marching today in #Yemen [5] the same they were marching 4 years ago…Today, there are new players, but same demands remain ignored.
— Benjamin Wiacek (@BenjaminWiacek) February 11, 2015 [33]
Im #Jemen gehen heute Hunderte auf die Straßen, genauso wie schon vor vier Jahren… Heute gibt es zwar neue Akteure in diesem Konflikt, doch die selben Forderungen werden weiterhin ignoriert.
February 2011 was a month when everything seemed possible. February 2015 looks much more depressing… #Yemen [5] #hope [34] #despair [35] #divisions [36]
— Benjamin Wiacek (@BenjaminWiacek) February 11, 2015 [37]
Februar 2011 war das Monat, in dem alles möglich zu sein schien. Februar 2015 sieht viel deprimierender aus… #Jemen #Hoffnung # Verzweiflung #Spaltung
Manal Althurairi twittert:
For as long as I can remember, it was a revolution for a better Yemen!
— Manal (@ManalAlthurairi) February 11, 2015 [38]
So lange ich mich daran erinnern kann, war es eine Revolution für ein besseres Jemen!
Als die Nachrichten von den Schließungen der Botschaften [39] im Jemen sich über verschiedene Medien verbreiteten, schien dies Jemeniten nicht zu ängstigen oder gar zu beschäftigen. Osama Abdullah teilt über Twitter mit, was den Jemeniten am wichtigsten ist:
#Yemen [5] should always be self-dependent- Embassies leaving the country is their issue with the Houthis- all forces should come together & act
— Osama Abdullah (@PoliticsYemen) February 11, 2015 [40]
Der #Jemen sollte immer selbstständig sein – dass Botschaften die schließen, ist ihr Problem mit den Huthis – alle Kräfte sollten sich vereinigen und handeln.
Jemens Politik ist komplex und schwer zu verstehen. Die Feinde von gestern sind die Partner von heute und dennoch ist der Jemen ein großartiger Ort für Studenten der Politikwissenschaften, um reale politische Vorgänge zu beobachten und nicht nur anhand der Theorien zu lernen. In seinem Tweet vereinfach der Jugendaktivist Farae Almuslimi die jemenitische Politik so:
If politics in #Yemen [5] was a soccer ball; Saleh wanted to play without rules , Islah wanted to play solely , and #Hothis [41] ripped the ball..
— Farea Al-muslimi (@almuslimi) February 3, 2015 [42]
Wenn die Politik im #Jemen ein Fussball wäre: Saleh will ohne Regeln spielen, Islah will alleine spielen und die #Huthis haben den Ball zerfetzt…
Der jemenitische Politiker Mostapha Noman hebt in seinem Tweet den Grund hinter den politischen Unruhen hervor:
@FazliCorman [43] @NoonArabia [44] Yemen is doomed by greedy political class, their fights have been for partisan and never for national interests
— Mustapha Noman (@MustaphaNoman) February 13, 2015 [45]
@FazliCorman @NoonArabia Jemen ist wegen einer gierigen Gruppe von Politikern dem Untergang geweiht, sie kämpfen immer nur für die Partisanen und nie um nationale Interessen.
Dieses Video des Medienkollektivs SupportYemen [46], verkörpert den Geist und die Forderungen der Revolution im Jemen:
Vor vier Jahren gingen die Jemeniten auf die Straße und forderten Veränderungen, einen Zivilstaat und das Ende der Korruption. Aber auch heute sind sie noch auf den Straßen, trotz der Verschlechterung ihrer Lebensumstände, und fordern genau dasselbe. Es gibt viele Gründe, warum Jemen nun an diesen Punkt angelangt ist: War es die Initiative des Golfkooperationsrats, [47] die sich nicht um die Forderungen der Jugend gekümmert hat, obwohl diese das Rückrad der Revolution waren? Oder war es die internationale Gemeinschaft, die ihre eigenen Interessen verfolgte, indem sie der politischen Elite erlaubte im Amt zu bleiben? Oder die gierigen Politiker, die mehr für ihre eigenen Interessen als für nationale Interessen gekämpft haben?
Die Revolution im Jemen ist noch nicht vorbei, wie Baraa Shiban schreibt:
The Revolution is a continuous act “11th of February” …. #Yemen [5]
— Baraa Shiban (@BShtwtr) February 10, 2015 [48]
Eine Revolution ist ein kontinuierlicher Vorgang “11. Februar”… #Jemen
Auf Facebook schreibt [49] Majda Al-Haddad:
خرجنا قبل اربع سنوات في مثل هذا اليوم رفضا للفساد والظلم والطغيان. اليوم سنقول الاف المرات لا للمليشيات المسلحة لا للانقلاب .
الثورة مستمرة وسنبقى نعمل لاجل تحقيق حلمنا بدولة مدنية
An diesem Tag vor vier Jahren gingen wir auf die Straßen, aus Ablehnung vor Korruption, Ungerechtigkeit und Tyrannei. Heute sagen wir tausendmal Nein zu bewaffneten Soldaten, Nein zu einem Putsch. Die Revolution dauert an und wir werden weiter dafür kämpfen, unseren Traum eines Zivilstaates zu erreichen.
Weitere Informationen:
Beiträge über die vergangenen Jahrestage der Revolution:
In 2012 [50]
In 2013 [51]
In 2014 [52]