Hoffnung im Fall der vermissten Studenten: Bürgermeister-Ehepaar von Iguala in Mexiko-Stadt verhaftet

Ciudad de México. 8 de octubre de 2014. Foto de  Débora Poo Soto, Demotix.

“Sie wurden lebend gefangen genommen, wir wollen sie lebendig zurück!” Mexico City, 8. Oktober 2014. Foto von Débora Poo Soto, Demotix. 

In den frühen Morgenstunden des 4. November 2014, wurden der ehemalige Bürgermeister von Iguala, José Luis Abarca, und seine Frau, María de los Ángeles Pineda, von der Bundespolizei in Mexiko Stadt verhaftet.

Beide wurden von der Regierung, wie auch von den Medien, als die mutmaßlichen Drahtzieher des Überfalls vom 26. September, bei dem die Polizei und kriminelle Banden beteiligt waren, ermittelt. Bei diesem Überfall auf Studenten der Raúl Isidro Burgos Rural School von Ayotzinapa im Bundesstaat Guerrero, wurden sechs Menschen getötet, zwanzig verletzt und 43 Studenten werden immer noch vermisst.

Global Voices berichtete bereits ausführlich über die 43 vermissten Studenten.

Abarca and Pineda gelten als das sogenannte “Herrscherpaar” und sie sind aktive Mitglieder der Partei der demokratischen Revolution (PRD), die sich selbst als eine Partei mit linker Ideologie bezeichnet. Soziale Netzwerke gaben Pineda den Namen #LadyIguala wegen der Exzentrik und Willkür, die sie und ihr Mann in der Zeit vor dem Verschwinden der Studenten an den Tag legten. Die Stadt Iguala liegt in der Nähe von Ayotzinapa, wo sich der Hauptsitz der Schule befindet zu der die Studenten gehörten.

Inzwischen sind 39 Tage vergangen, seit die Studenten von Ayotzinapa illegal ihrer Freiheit, mit unbekanntem Aufenthaltsort, beraubt wurden. Das Argentinische Team für Forensische Anthropologie hat, in Abstimmung mit den Behörden, die Arbeit an den vielen Massengräbern, die in der Nähe von Iguala gefunden wurden, übernommen. Iguala liegt im Bundesstaat Guerrero, der sich im Südwesten Mexikos befindet. Bis zum heutigen Tage unterstützt die mexikanische Bundesregierung die Version der Geschichte, dass die menschlichen Überreste, die in den Gräbern gefunden wurden, nicht von den vermissten Studenten stammen. Dennoch schafft es die Regierung nicht, zu klären woher die Leichen, die dort zu dutzenden liegen, kommen.

Einige Twitter-Nutzer kommentierten die Verhaftung von Abarca und dessen Frau. José Adolfo Murat M. sagte:

Nun fängt die politisch-orientierte Polizei-Geschichte an. Eine Aussage von Abarca und seiner Frau wird die Forschungsanstrengungen im Fall von Ayotzinapa verbessern.

In Anspielung auf den Nachnamen Abarcas und dem spanischen Sprichwort “El que mucho abarca, poco aprieta” (“Wer zu sehr drängt, erreicht am wenigsten”) nahm Marilú Herrera die Gelegenheit wahr, um an die vielen Straftäter zu erinnern, deren Freilassung von der Justiz angeordnet wurde, darunter auch Florence Cassez:

“Wer zu sehr drängt, erreicht am wenigsten”… hoffentlich werden die Gerichtsverfahren gut durchgeführt und die zwei werden nicht durch irgendeinen Richter wegen einer Formalie freigelassen.

Andere Twitternutzer, wie zum Beispiel Jan_Herzog, brachten in Erinnerung, dass ein paar Tage zuvor schon einmal bekannt gemacht wurde, dass Arbaca verhaftet worden sei, was später wieder dementiert wurde: 

Ist der Iztapalapa Set-up beendet? Sie hatten Abarca schon vor 10 Tagen! Retweet, dringend!

Anaid Villanueva gab folgenden Kommentar ab:

Die PRD verlangt, dass Abarca vom Justizministerium die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommen soll.

Demian Coco stellte seinerseits fest, durch den Medienrummel über die Festnahme des “Herrscherpaares” sei das vorrangige Interesse in den Hintergund gerückt worden: bringt die 43 vermissten Studenten lebend zurück:

Sie haben zwar Abarca verhaftet, aber das wichtigste fehlt noch, das Auftauchen der 43 vermissten Studenten. Sie haben sie lebend gefangengenommen, wir wollen sie lebendig zurück.

Mit der Verhaftung der mutmaßlichen Täter wird der Staatsanwalt sich den laufenden Ermittlungsverfahren anschließen müssen und es gegebenenfalls an die Richter übergeben, um dem Strafprozess den formellen Startschuss zu geben. 

 

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