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Indigene Büchereien als soziale Schauplätze

Kategorien: Lateinamerika, Argentinien, Ecuador, Kolumbien, Bildung, Bürgermedien, Ethnie & Rasse, Indigene, Kunst und Kultur, Literatur
bib-mex

Bibliothek der Nationalen Autonomen Universität von Mexico. Foto [1] von Esparta [2] über Flickr (CC BY 2.0).

“Eine Sache ist, dass Bücher die Neugierde der Leser befriedigen, und eine ganz andere ist, dass sie vielleicht die Identität ihrer Gemeinschaft widerspiegeln.” Der argentinische Bibliothekar Daniel Canosa hinterfragt die Rolle und Funktion der örtlichen Bibliotheken. Auf dem Infotecarios Netzwerk [3] schreibt er:

Las bibliotecas indígenas, [deberían] generar conocimiento desde la participación local y comunitaria, ofrecer un modo de entendimiento, que es a la vez una manera de construir identidad. El tema es si lo que ofrece la biblioteca representa lo que cada comunidad sabe y conoce, si lo que construye el bibliotecario con su comunidad permite una genuina afinidad con la memoria histórica del pueblo. No se tratan de ideas nuevas, pero es necesario avanzar interpelando las mismas.
[…] Si las bibliotecas difunden la producción de la gente de su lugar de pertenencia, entonces no sólo las elites tendrán presencia en el mundo de la información.

Indigene Bibliotheken (sollten) Wissen durch örtliche und gemeinschaftliche Teilnahme schaffen, Zugang zu besserem Verständnis bieten, so dass mit der Zeit eine Identität aufgebaut wird. Worauf es ankommt, ist, dass Bibliotheken repräsentieren, was jede Gemeinschaft weiß, wenn das, was ein Bibliothekar mit seiner Gemeinschaft aufbaut, eine echte Zugehörigkeit mit dem historische Gedächtnis des Volkes erlaubt. Es geht nicht um neue Ideen, aber man sollte diese Ideen weiter hinterfragen.
[…] Wenn Bibliotheken die Erzeugnisse der Leute von ihren eigenen Orten verbreitet, dann sind die Eliten nicht die einzig Sichtbaren in der Informationswelt.

Der Autor unterstreicht die Tatsache, dass das Inbrandsetzen von Bibliotheken, wie es in der Vergangenheit passiert ist, die Erinnerungen von Völker und damit ihre Identität vernichtet. Er unterstreicht auch die Arbeit der kolumbianischen Grundbibliothek indiger Völker [4], kritisiert Veröffentlichungen des ecuadorianischen Verlages Abya Yala und nennt als Beispiel der “sozialen Eingliederung” die Eloísa Cartonera-Kooperative [4] aus Argentinien.

Um mehr darüber zu lesen, gibt es Daniel Canosas persönlichen Blog [5] auf Spanisch oder Kontakt zu ihm über LinkedIn [5].

Dieser Artikel ist Teil des 14. #LunesDeBlogsGV [6] (Montagsblogs auf GV) am 4. August 2014.