Ivorerin im Libanon wegen der Forderung nach ihrer Gehaltszahlung von einem Gebäude gestürzt

Die ivorische, französischsprachige Website Koaci.com vermeldet, dass eine junge Ivorerin tot aufgefunden wurde, vermutlich nachdem sie sich mit ihrem libanesischen Bürgen über ihre Gehaltszahlung gestritten hat. Angeblich wurde sie vom sechsten Stockwerk eines Gebäudes gestoßen.

Carolle Feby berichtet auf Koaci.com:

Une jeune Ivoirienne est morte Rechercher morte après avoir été poussée du 6ème étage d’un immeuble par son patron pour lui avoir réclamé son salaire à Beyrouth au Liban.
Les faits ont été rapportés à koaci.com par un jeune camerounais, après les révélations de sa sœur voisine de la victime.
Une jeune fille d’une vingtaine d’années de nationalité ivoirienne a été retrouvée morte en bas de son immeuble.
Selon la voisine de la jeune infortunée dont le nom n’a pas été révélé, la fille aurait été poussée du 6ème étage d’un immeuble à Asharfir, un quartier de la ville de Beyrouth au Liban, le mardi 1er Juillet par son patron.
Elle lui réclamait son salaire et l’homme qui a été manifestement contrarié par cette requête, l’aurait poussée sous l’effet de la colère.
Cette jeune expatriée aurait quitté la Côte d’Ivoire depuis des années pour aller travailler en tant que servante au Liban, comme beaucoup de jeunes Ivoiriennes.
Les histoires plus ou moins dramatiques d'Ivoiriennes travaillant au Liban sont malheureusement légions.
Il y a quelques mois, après une révélation de koaci.com un groupe d'africaines avait été rapatrié du Liban après avoir réussi à échapper à leurs patrons qui leurs faisaient subir des sévices corporels et moraux.

In Beirut im Libanon wurde eine junge Ivorerin von etwa 20 Jahren tot aufgefunden, nachdem sie angeblich vom sechsten Stock eines Gebäudes gestoßen wurde, weil sie ihre Gehaltszahlung verlangt hat.
Dies wurde auf Koaci.com von einer jungen Kamerunerin berichtet, deren Schwester die Nachbarin des Opfers war und ihr alles erzählt hat. Laut dieser Nachbarin – die ungenannt bleiben muss – wurde das junge Opfer am Dienstag, den 1. Juli vom sechsten Stock eines Gebäudes in Asharfir, einem Stadtteil von Beirut, gestoßen. [Hinweis: Sie hat möglicherweise Aschrafiyya gemeint.]
Die Ivorerin hat ihre Gehaltszahlung verlangt, die der Bürgen verweigerte und dann stieß er sie vermutlich aus Wut von dem Gebäude.
Die junge Auswanderin hat angeblich vor vielen Jahren die Elfenbeinküste verlassen, um als Hausangestellte im Libanon zu arbeiten, ein Weg, den viele junge Ivorerinnen gehen. Leider kommen Geschichten wie diese sehr häufig vor.
Nach einer Aufdeckung durch Koaci.com, dass eine Gruppe von afrikanischen Frauen gefoltert wurde, wurden die betroffenen Frauen vor einigen Monaten erfolgreich aus dem Libanon zurückgeführt.

Leider ist dies ein alltäglicher Vorfall, der im Libanon und in anderen arabischen Ländern durch die Anwendung des Kafala- oder „Bürgerschaftsystems“ vorkommt. Der englischsprachige Bericht von Human Rights Watch aus dem Jahr 2014 erläutert:

Migrant domestic workers are excluded from the labor law and subject to restrictive immigration rules based on employer-specific sponsorship—the kafala system—which put workers at risk of exploitation and abuse. While outgoing Labor Minister Charbel Nahhas announced in January 2012 that he would look at abolishing the kafala system, in 2013 Labor Minister Salim Jreissati failed to do so or to put forward legislation that would protect the estimated 200,000 migrant domestic workers in the country. In July, a criminal court sentenced an employer to two months in prison, imposed a fine, and required her to pay damages and compensation to a migrant domestic worker whose wages she had not paid for years. Migrant domestic workers suing their employers for abuse continue, however, to face legal obstacles and risk imprisonment and deportation due to the restrictive visa system.

Ausländische Hausangestellte sind vom Arbeitsrecht ausgeschlossen und einschränkenden Einwanderungsbestimmungen ausgesetzt, die sich auf ein arbeitgeberspezifisches „Bürgerschaftsystem“ – das Kafalasystem – stützen. Ein solches System birgt die Gefahr der Ausbeutung und des Missbrauchs für die Arbeiter. Obwohl der Arbeitsminister Charbel Nahhas im Januar 2012 ankündigte, dass er versuchen würde, das Kafalasystem abzuschaffen, hat es sein Nachfolger Arbeitsminister Salim Jreissati im Jahr 2013 immer noch nicht getan. Jreissati stellte auch keine Gesetzgebung vor, die die geschätzten 200.000 ausländischen Hausangestellten im Libanon schützen würde. Im Juli verurteilte das Strafgericht eine Arbeitgeberin zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monaten. Sie wurde mit einem Bußgeld belegt und musste gegenüber einer ausländischen Hausangestellten, deren Lohn sie jahrelang nicht gezahlt hat, Schadenersatz leisten. Ausländische Hausangestellte verklagen ihre Arbeitgeber wegen solchen Missbrauchs, aber sie sehen sich mit gesetzlichen Hindernissen konfrontiert und riskieren eine Freiheitsstrafe und Abschiebung aufgrund des restriktiven Visasystems.

Wir berichteten zuvor über Proteste im Libanon gegen das Kafalasystem.

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