Sie haben einen Namen, Datactic, und ein Motto, “Datos, redes, acción!” [“Daten, Netzwerke und Action!”]. Eine Gruppe von Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen machte im April unter dem Hashtag #datactic einen Vorschlag, der dazu ermutigen sollte, Erfahrungen auszutauschen und eine Aktion im Internet zu starten, um eine Diskussion über den Rückzug der spanischen öffentlichen Politik aus der Entwicklungszusammenarbeit zu eröffnen und zu verbreiten. Teil der Gruppierung sind Fachkräfte der Datenanalyse und -veranschaulichung, Netzwerk-Experten, Aktivisten, Journalisten und gesellschaftliche Vertreter.
Hoy la jornada de #Datactic permite compartir conocimiento sobre redes y datos para reivindicar q #LaAyudaImporta pic.twitter.com/8IhyPsTeiQ — María Cimadevilla (@M_CiMaDeViLLa) April 8, 2014
Die heutige Tagung von #Datactic ermöglicht den Austausch von Erfahrungen über Netzwerke und Daten, um zu zeigen, dass #LaAyudaImporta [Hilfe wichtig ist]
Ziel dieses Projekts war es einerseits, Daten bezüglich dieser Politik zu veröffentlichen und andererseits, einen öffentlichen Katalog an Möglichkeiten zur Verbreitung dieser Daten in den sozialen Netzwerken aufzubauen. Ebenso soll mit einer gemeinsamen Aktion auf gesellschaftlicher, medialer und politischer Ebene erreicht werden, dass über ausschlaggebende Themen, wie der Solidarität, der Zusammenarbeit zwischen Völkern und der Hilfe, die ein industrialisiertes Land einem Entwicklungsland gewähren sollte, berichtet wird.
In erster Linie geht es dabei darum, “zu erzählen was wichtig ist, und nicht was beeindruckt.”, sagt [es] die Journalistin Rosa María Calaf, um im Anschluss darauf einzugehen, was den Menschen wirklich wichtig ist: Daten und Gründe, Emotionen, Wissen zur eigenen Meinungsbildung und Mobilisierung. Die Tagung fand am 8. April im Espacio Ucrania [es] [Forum Ukraine] in Madrid statt, an demselben Tag, an dem die OECD [Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung] Statistiken zur öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit [Official Development Assistance, kurz ODA] für 2013 vorstellte.
Así queda España en Ayuda Oficial al Desarrollo en 2013: a la cola de la OCDE con un mísero 0.16% del PIB. #datactic pic.twitter.com/obrGvE3Kkt — Jaume Albaigès (@jaume_albaiges) April 8, 2014
So schneidet Spanien bei der ODA 2013 ab: Unter den Schlusslichtern der OECD mit einem miserablen Wert von 0,16% des BIP.
Die Aktion in den Netzwerken konzentrierte sich dabei auf das Zurückziehen Spaniens aus der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit, was einen bleibenden Eindruck in den Netzwerken anhand des Hashtags #LaAyudaImporta [es] hinterließ: Trending Topic in Madrid für sieben und in ganz Spanien für zweieinhalb Stunden war es, ein “neues” Publikum im sozialen Bereich zu erreichen: gesellschaftliche Bewegungen, Personen mit großem Einfluss, Massenmedien und die Politik:
Hoy hemos sabido que España está desmantelando su política de cooperación. Lanzamos HT #LaAyudaImporta ¿Nos ayudas? http://t.co/ks8wUUKwxr — Gaspar Llamazares (@GLlamazares) April 8, 2014
Heute haben wir erfahren, dass Spanien seine Entwicklungszusammenarbeit vernachlässigt. Deswegen sagen wir, dass #LaAyudaImporta [Hilfe wichtig ist]. Hilfst du uns dabei?
El color político pesa más que la economía en la ayuda al desarrollo http://t.co/IcbgVdQ3n3 #LaAyudaImporta — Desalambre (@desalambre_) April 8, 2014
Die politische Farbe ist in der Entwicklungshilfe entscheidender als die wirtschaftlichen Verhältnisse.
#LaAyudaImporta pro con -números y +chicha https://t.co/l7Wew8ChSN @bdelabanda @sayitasol @jaume_albaiges @montsanto @coordiongd @lidiaucher
— Iolanda Fresnillo (@ifresnillo) April 8, 2014
Pro #LaAyudaImporta mit weniger Zahlen und mehr Inhalt.
España ha comprometido + 180 Millones al rescate bancario, 4 veces lo gastado en 33 años de Cooperación Internacional #LaAyudaImporta — Ricardo Cana (@rcana) April 8, 2014
Spanien verpflichtete sich zu einer Zahlung von mehr als 180 Millionen zur Rettung des Bankensystems – somit 4 Mal mehr als in 33 Jahren internationaler Kooperationspolitik.
Impresionante evaluación de la ciberacción #LaAyudaImporta por parte de la gente de @DaTactic_. ¡Visitad su perfil! pic.twitter.com/OQcT84y6O6
— Jaume Albaigès (@jaume_albaiges) April 25, 2014
Beeindruckende Entwicklung der Internetaktion #LaAyudaImporta von den Leuten von @DaTactic_. Besucht ihr Profil!
Bedeutung der Europawahlen
Mit diesem ersten Einfluss auf die Netzwerke durch das gemeinsame Sammeln von Daten, Tweets, Links und Aussagen zu Politikern und Journalisten endete die erste Tagung von Datactic mit dem Vorschlag einer neuen gemeinsamen Aktion anlässlich der Europwahlen am 25. Mai.
Angesichts dieser Gelegenheit und um die Reichweite der Aktion zu messen, will man bei der Bevölkerung darüber hinaus ins Bewusstsein rücken, wie wichtig es ist, an den Wahlen teilzunehmen. Enthaltungen bei den Wahlen – worauf europaweite Umfragen mehrheitlich hindeuten – nützen lediglich rassistischen und fremdenfeindlichen Parteien, die immer stärker in ganz Europa hervortreten und sich zusammentun.
Der Kern der Gruppe von Datactic ermöglichte allen Teilnehmern der Tagung vom 8. April die Möglichkeit, bei der Freigabe und Verbreitung von Informationen zum Wahlsystem, den Parteien zur Europawahl – viele von ihnen haben nur ein begrenztes Zeitfenster, um ihre Wahlprogramme im Wahlkampf vorzustellen – mitzuarbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist es, Kampagnen [es] von Nichtregierungsorganisationen gegen die rassistische Stimmabgabe zu unterstützen. In den Online-Sammlungen wurden in den Medien veröffentlichte Meinungsäußerungen oder Reaktionen zu Wahlkampagnen zusammengetragen, bei denen sich die spanischen und europäischen Kandidaten von Angesicht zu Angesicht gegenüber traten [es], um sich anschließend am Tag von #Datactic2 über die Netzwerke auszutauschen.
Nuestro apoyo a la campaña #jonovotoinjusticia. Porque los que roban no vienen de fuera, están bien instalados aquí dentro.
— DaTactic (@DaTactic_) May 21, 2014
Unsere Unterstützung für die Kampagne #jonovotoinjusticia [#ichwählenichtdieUngerechtigkeit]. Denn die, die uns ausrauben wollen, kommen nicht von Außen, sondern sind bereits gut bei uns integriert.
Das per Twitter vereinbarte Treffen findet am 22. Mai zeitgleich in Madrid und Barcelona statt. Zuvor rief #Datactic am 19. Mai die Aktion #TTIPnogracias [#TTIPneindanke] ins Leben, an der viele gesellschaftliche Aktivisten in den Netzwerken teilnahmen, um die fehlende Transparenz bei den Verhandlungen [es] zum Transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union anzuprangern:
¿Justicia social o políticas económicas de la UE? Derechos de los pueblos versus poder corporativo #TTIPnoGracias http://t.co/MWUdhpseIu
— Tom Kucharz (@tomkucharz) May 19, 2014
EE.UU. quiere colonizar Europa con el Acuerdo Transatlántico por @ActualidadRT #TTIPnoGracias https://t.co/C0y8iHEZaJ
Soziale Gerechtigkeit oder Wirtschaftspolitik der EU? Das Recht der Völker oder die Einheitsmacht?
Die Vereinigten Staaten wollen Europa mit dem Transatlantischen Abkommen kolonialisieren.
Innerhalb eines arbeitsreichen Monats erstellte man gemeinsam Online-Sammlungen, Nachrichten, Analysen der Europawahlen und der Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und Europa, die die Hermetik und das Zweiparteiensystem zerstören und Einfluss durch Nutzung des Internets auf das bürgerliche Bewusstsein üben.
Die Aktion #TTIPnogracias [#TTIPneindanke] erreichte mehr als 2.000 Tweets in knapp zwei Stunden nach ihrem Beginn. Sie wurde zum Trending Topic auf den Plätzen 2 und 5 in Spanien und Madrid:
#TTIPnoGracias impact analysis 2h after launch – check out & share from here http://t.co/6ImQt1IEqM #EP2014 pic.twitter.com/LI3WQHaM0y
— Europe #EP2014 (@EUWatchers) May 19, 2014
#TTIPnoGracias Analyse der Hits zwei Stunden nach Beginn der Aktion – Schau's dir an und teil's: http://t.co/6ImQt1IEqM #EP2014 pic.twitter.com/LI3WQHaM0y
Bei der Tagung am 22. Mai trafen sich mehr als 120 Teilnehmer verteilt auf Madrid und Barcelona, bei der erneut Informationen und Netzwerke ausgetauscht wurden und eine Aktion gestartet wurde, die vor allem ein allgemeines Bewusstsein bei den Bürgern zur Europawahl schaffen möchte, um ihnen aufzuzeigen, was dabei auf dem Spiel steht [es].