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Singapurische Plakatkampagne soll Schuldgefühle bei Fleischverzehr hervorrufen

Kategorien: Ostasien, Singapur, Bürgermedien, Essen, Protest, Umwelt

puppy_pig [1]“Why love one but eat the other?” [Warum liebt man den einen und isst den anderen?] heißt es bei der Plakatkampagne für Vegetarismus von der Vegetarian Society of Singapore. Auf den Plakaten sieht man ein Haustier und ein Nutztier, die zum Nachdenken über den Fleischkonsum anregen sollen.

Die zweiwöchige Plakatkampagne soll am 9. April 2014 zu Ende gehen. Eine der am stärksten frequentierten U-Bahn Stationen, die City Hall MRT Station, wurde von der Gruppe als Ort für die Plakate ausgewählt. Auch in Toronto wurde die Plakatkampagne schon durchgeführt.

Zur Erklärung [2] [en] der Kampagne sagt die Gesellschaft:

Hunden und Katzen wird viel Liebe und Aufmerksamkeit geschenkt; wir betrachten sie sogar als Freunde. Wir sind empört über ihre Misshandlung und fordern neue Tierschutzgesetze. Allein die Idee, sie zu essen, wäre für die Meisten einfach undenkbar.

Im Gegensatz dazu gelten Nutztiere, die genauso intelligent, sensibel und emotional wie Hunde und Katzen sind, nur als Nahrung.

Auf jedem Plakat findet man Informationen [3] [en] über Missbrauch bei der Tierhaltung:

Die Plakate sollen zum Nachdenken darüber anregen, warum der eine ein „Freund“ und der andere nur „Nahrung“ ist. Dazu werden Informationen über Massentierzucht und andere relevante Statistiken auf den Plakaten zu finden sein.

Dieses YouTube-Video [4] [en] wurde von der Vegetariergesellschaft benutzt, um die nötigen finanziellen Mittel für die Kampagne zu beschaffen.

Veron Lau, Präsident der Katzenschutzgesellschaft, fördert ein Umdenken [5] [en] der Öffentlichkeit bezüglich unseres Umgangs mit Tieren:

Dass wir Haustiere lieben und Nutztiere essen, wird oft zum Dilemma für Tierliebhaber. Es stellt sich dann die Frage, wenn wir den einen vor dem Leiden bewahren wollen, dann warum nicht auch das Gleiche für den anderen tun. Egal ob Tierliebhaber oder nicht, wir sollten es uns zur Aufgabe machen, unsere Kaufentscheidungen bewusst zu treffen und uns über die Herkunft unserer Haustiere und Nahrung Gedanken zu machen. Wir sind alle teil der Verbraucherkette und haben dadurch die Macht, etwas durch unsere Entscheidungen zu verbessern.

Habib Hassan, einer der von The Straits Times interviewten [6] [en] Zugpassagier, unterstützt die Kampagne nicht:

Vegetarier stellen nur eine kleine Gruppe in Singapur dar. Ihnen sollte es nicht erlaubt sein, öffentlichen Raum für ihre Zwecke zu benutzten. Diese Anzeige ist ganz eindeutig tendenziös und sorgt dafür, dass sich die Leute schuldig fühlen. Ich sollte alles essen können, was ich möchte.

Die unterstehenden Plakate wurden von der Vegetariergesellschaft verwendet:

cat_chick [1]

dog_cow [1]

Selfie photo of vegetarians supporting the campaign. [7]

Ein Selfie-Foto von Vegetariern, die die Kampagne unterstützen.

Diese Übersetzung wurde von Laurie Ross im Rahmen ihres Studiums am FTSK Germersheim für das Projekt „Global Voices“ angefertigt.