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Mauretanien: Sicherheitskräfte lösen Protestmarsch von Schwarzafrikanern auf

Kategorien: Nahost & Nordafrika, Subsahara-Afrika, Mauretanien, Bürgermedien, Ethnie & Rasse, Humanitäre Hilfe, Ideen, Medien & Journalismus, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Politik, Protest

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Einsatzkräfte der mauretanischen Gendamerie und Polizei lösten [1] am Sonntagabend des 4. Mai 2014 eine öffentliche Massenversammlung in der Hauptstadt Nouakchott auf, die einen Protestmarsch [2] einer Gruppe von schwarzafrikanischen Mauretaniern empfing. Diese waren bei den brutalen Übergriffen [3] [en] zwischen 1989 und 1991 in den Senegal vertrieben worden und kehrten jetzt wieder zurück.

Die heimkehrenden Schwarzafrikaner waren vor Tagen von der Stadt Bogué im Süden Mauretaniens aufgebrochen. Sie legten in einem Protestmarsch 400 Kilometer zu Fuß zurück, um Nouakchott zu erreichen.

Diese Bürger fordern, dass ihnen ihre mauretanische Staatsbürgerschaft schriftlich anerkannt wird, einige von ihnen in einer Behörde beschäftigt werden, die sich mit ihren Angelegenheiten befasst und ihre Jugend in das wirtschaftliche Leben integriert wird. Der mauretanische Journalist Hanevy Dahah kritisierte [4] die Auflösung der Demonstration und hält diesen Polizeieinsatz für durch und durch rassistisch:

Eine friedliche Demonstration wird verhindert, die Mauretanier organisiert haben, um ihre Rechte einzufordern. Denn keiner macht mehr darauf aufmerksam… Mit Herzen aus Stahl schlagen die Einsatzkräfte der Polizei auf die Alten ein. Sie bewerfen die von dem zehntägigen Fußmarsch und der tagelangen Belagerungen vor der Stadt geschwächten Körper mit Tränengas. Diese Tat kann als rassistisch beschrieben werden und der, der sie ausführt als “General Dummkopf”. Ich bekunde Solidarität mit dem Protestmarsch von Bogué!