Ermittler der dominikanischen Drogenkontrollbehörde DNCD [es] hielten einen Krankenwagen an, der ein vier Monate altes Baby ins Krankenhaus bringen sollte, weil sie den Verdacht hatten, der Krankenwagen würde eine große Lieferung Drogen transportieren. Der Krankenwagen wurde minutenlang aufgehalten und diese Verzögerung war zuviel für die junge Carla Michel Ruiz Arias, die unter Atembeschwerden litt. Das kleine Mädchen starb an einem Atemstillstand [es] auf dem Weg vom Juan Pablo Pina Krankenhaus in San Cristóbal ins Robert Reid Cabral Krankenhaus für Kinder in Santo Domingo.
Miguel Medina, der Sprecher der DNCD, erklärte, dass in der Region Quita Sueño in Haina gerade ein Einsatz stattfinde, bei dem ein Krankenwagen beobachtet worden sei, der nach Informationen der Behörde Drogen transportieren solle. Medina bezeichnete den Vorfall als einen “Zufall mit tödlichen Folgen” und bestätigte, dass die an der Razzia beteiligten Beamten den Krankenwagen mit dem Baby kurz angehalten hätten. Als sie allerdings feststellten, dass der Krankenwagen ein sehr krankes Baby transportierte, hätten sie den Fahrer sofort angewiesen, weiter zu fahren.
Er erklärte weiterhin, dass die Ermittler, als sie den Krankenwagen mit dem Nummernschild 877-511 anhielten, darin einen Sarg ohne Leiche sowie Nummernschilder aus Puerto Rico fanden. Dies fanden sie verdächtig und nahmen den Fahrer fest. Er wurde zusammen mit dem Krankenwagen zum Hauptquartier der DNCD gebracht.
Es gibt jedoch auch Zeugen, die berichten, dass der Krankenwagen auf dem Sánchez Highway von ungefähr zehn Beamten auf Motorrädern gewaltsam angehalten wurde und dass diese trotz des offensichtlich schlechten Zustands des Babys den Wagen mehr als 30 Minuten lang nach Drogendealern durchsuchten, die nie gefunden wurden.
Die Nachricht sorgte unter den Dominikanern für Empörung wie in dem Blog Traspitoonline.net [es] berichtet wurde. Zur Beerdigung des Babys heißt es dort:
[…] Detenía Arias, madre de la occisa no pudo conversar con los periodistas y solo decía “Ellos me la mataron”, al referirse a los miembros de la DNCD actuante, que paralizaron la ambulancia por más de 15 minutos.
[…] Detenía Arias, die Mutter des Babys, konnte nicht mit den Journalisten sprechen. Über die Beamten der DNCD, die den Krankenwagen mehr als 15 Minuten angehalten hatten, sagte sie immer wieder “Die haben sie getötet”.
Der dominikanische Senator Tommy Galán bezeichnete den “Eingriff der Mitglieder der DNCD als Amtsmissbrauch und unverantwortliches Verhalten, ein amtlich zugelassenes Fahrzeug derart zu überprüfen, das noch dazu ein Baby in kritischem Zustand transportierte” und forderte eine gründliche Untersuchung des Falls.
Twitternutzer sprachen ihr Bedauern über den Vorfall aus, vor allem angesichts des Alters der kleinen Carla Michel:
Carla Michel Ruiz Arias no pudo aprender a sonreir, ni mencionar “mamá”, pues la DNCD no permitió vivir, para que aprendiera estas cosas..
— vision deportiva. (@franciscocasad8) Mayo 2, 2014
Carla Michel Ruiz Arias wird niemals lächeln oder “Mama” sagen. Sie wird all dies niemals lernen, weil die DNCD sie nicht lange genug leben ließ.
Ojalá y se investigue el hecho de la muerte de #CarlaMichel y los responsables sancionados. #justicia
— Sandra Kurdas (@SandraKurdas) Mayo 2, 2014
Ich hoffe, dass es eine Untersuchung zum Tod von Carla Michel geben wird und dass die Verantwortlichen dafür ihre gerechte Strafe bekommen. Gerechtigkeit.
@SandraKurdas usted sabe que aqui no hay justicia #CarlaMichel para nadie!
— Sandra Mercedes (@sandriviris1) Mayo 2, 2014
Es gibt hier keine Gerechtigkeit! Für niemanden!
No hay palabras para consolar unos padres de la perdida de su hij@ #CarlaMichel x la negligencia de #DNCD !
— InDiRa CasTrO (@Lalindura1) Mayo 2, 2014
Es gibt keine tröstenden Worte für die Eltern, die ihre kleine Tochter Carla Michel wegen der Fahrlässigkeit der DNCD verloren haben!
@VGomezCasanova en la forma k murio la nina carla michel hoy como padre me siento indignado,cuando viviremos en un estado d drecho para tods
— herbbie vivaldi (@herbbie01) Mayo 2, 2014
Die Art wie die kleine Carla Michel starb, macht mich als Vater wütend. Wann werden wir endlich in einem Rechtsstaat für alle leben?
#CarlaMichel deja al descubierto un caso más de nuestra triste realidad: hija de una menor de edad, la mamá solo tiene 15 años.
— Nathalie Jerez (@Njerez) Mayo 2, 2014
Der Fall von Carla Michel zeigt uns wieder einmal die traurige Realität: Sie war die Tochter einer Minderjährigen. Ihre Mutter ist selbst erst 15 Jahre alt.
Julio César Souffront Velázquez, der Vorsitzende der Drogenkontrollbehörde versprach eine Untersuchung des Falls und dass alle an dem Einsatz gegen den Krankenwagen beteiligten Beamten bestraft würden, sollten sie tatsächlich fahrlässig gehandelt haben.