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MENA: Hidschab und Diskriminierung in westlichen Ländern

Kategorien: Nahost & Nordafrika, Westeuropa, Ägypten, USA, Bürgermedien, Frauen & Gender, Menschenrechte

Die ägyptische Bloggerin Nadia El Awady schrieb einen Blogbeitrag [1] [en], in dem sie die Frage aufwirft, ob eine Frau, die den Hidschab trägt, in westlichen Ländern diskriminiert wird oder nicht. Nadia, die als Ägypterin in den USA aufgewachsen ist und längere Zeit in Europa gelebt hat, erzählt von ihren persönlichen Erfahrungen hinsichtlich der Reaktionen, die sie in westlichen wie auch östlichen Ländern erlebt hat, wenn es darum ging, ob man den Hidschab trägt oder nicht.

Sie schreibt:

Während all der Jahre trug ich mal keinen Hidschab, mal trug ich Hidschab, mal einen sehr langen Hidschab (den “Khimar”), einen Gesichtsschleier (den “Niqab”), dann wieder einen kürzeren Hidschab und schließlich überhaupt keinen Hidschab. Ich habe alles ausprobiert. Ich habe alle Reaktionen erlebt. Die Art und Weise, wie ich mich über die Jahre gekleidet habe, wurde von einigen Menschen, die mir nahe stehen, akzeptiert, von anderen kritisiert; das stimmt. Wie sich eine Frau kleidet ist sehr umstritten, ganz gleich wo auf der Welt sie sich befindet. Wenn ich den Gesichtsschleier anlegte, war selbst mein eigener Vater dagegen. Wenn ich den Hidschab ablegte, verlor ich mindestens einen guten Freund und viele andere reagierten mit Kopfschütteln. Das sind normale und zu erwartende Reaktionen. Ich stufe diese Reaktionen nicht als Diskriminierung ein. Freunde und Familie haben feste Vorstellungen davon, wie ich in ihren Augen mein Leben zu leben habe. Sie glauben zu wissen, was am besten für mich ist.