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#Kapuzenpullitraeger und #Hoodiejournalismus

Kategorien: Deutschland, Bürgermedien, Medien & Journalismus

Was war denn da los? Am Sonntagnachmittag wird die deutschsprachige Twittergemeinde von Kapuzenpullis überschwemmt. “Selfies” [Selbstportraits] von Journalisten in “Hoodies” tauchen auf, Hashtags wie #Solidaritaetshoodie [1], #Hoodiejournalismus [2] und #Kapuzenpullitraeger [3] werden zum Trend.

Auslöser für diese Solidaritätswelle ist die Reaktion auf die Ankündigung, der Journalist Stefan Plöchinger wechsle von der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung zum Printteil. Hartnäckige Vorurteile zwischen Online und Print brechen sich Bahn, denn einige Journalisten aus dem Printbereich scheinen ihren Kollegen im Onlineteil nicht viel zuzutrauen.

Auf Twitter machen Journalisten und Blogger ihrem Ärger darüber Luft:

Daraufhin veröffentlichen Journalisten Fotos von sich im Kapuzenpulli, unter anderem ZDF-Redakteur Dominik Rzepka [7], Moderator Jan Böhmermann [8], Bild-Reporterin Julia Brömse [9], Claudia Weiler [10] von ZDF heute, Richard Gutjahr [11], Karin Geupel [12], Moderator Sebastian Filipowski [13], Lokalblogger Julian Heck [14], Lisa Stadler [15] vom Standard, Juliane Leopold [16] von Zeit Online, Markus Hesselmann [17] vom Tagesspiegel und viele mehr, schließlich auch Bild-Chefredakteur Kai Diekmann [18]. Für die Bilder der „Kapuzenpulliträger“ wird kurzerhand ein “eigener Blog [19]” eingerichtet.

Auch die Zeitungen werden bei der Gestaltung ihrer Artikel zu dem Thema kreativ:

Allerdings bleibt es unter den Twitternutzern bei Solidaritätsbekundungen und selbstreferentiellen Schnappschüssen. Nur wenige greifen das Thema auf oder entwickeln es weiter:

Gegen Abend lässt die Hoodie-Flut nach und Deutschland twittert zu #Schwiegertochtergesucht [28] und #Tatort [29]. Aber auch hier versteckt sich gelegentlich noch ein #Kapuzenpulli: