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Die Türkei hat Twitter gesperrt – ebenso wie den öffentlichen DNS-Dienst [1] von Google, der dazu genutzt wurde, die Sperre zu umgehen. Es scheint aber, als würde der Plan der türkischen Regierung, abweichende Meinungen zu zensieren, nach hinten losgehen. Denn Twitternachrichten aus der Türkei nehmen zu.
Das Twitterverbot, das Berichten nach circa 10 Millionen Nutzer in der Türkei betrifft, erfolgte, als Dokumente veröffentlicht wurden, die vermeintliche Korruption im engsten Kreis rund um den Premierminister Recep Tayyip Erdogan aufdecken.
Nachrichtenberichte sagen [2], Erdogan habe gelobt, “Twitter mit der Wurzel auszureißen” ohne Rücksicht auf das, was die internationale Staatengemeinschaft dazu sage.
Juan Cole beschreibt [3] Erdogans Versuch, den Mikroblogging-Dienst zu sperren als “tollpatschig”:
Erdogans tollpatschiger Versuch der Internetzensur ist augenblicklich abgeschmiert und verbrannt. Die türkische Jugend ist aufgeklärt genug, um Tor [Netzwerke zur Anonymisierung von Verbindungsdaten] und VPN-Umwege zu benutzen. Die türkische Twittersphäre hat sich derart schnell wieder hergestellt, dass es wohl Erdogans Kopf herumgewirbelt hat.
Erik Meyersson fügt hinzu:
#Turkey [4] tweeps discovered @torproject [5] last year, no surprise ppl still tweeting despite #TwitterisblockedinTurkey [6] pic.twitter.com/Exz3kVh91l [7]
— Erik Meyersson (@emeyersson) March 23, 2014 [8]
Twitternachrichten zur #Türkei haben das @torproject [5] letztes Jahr entdeckt. Kein Wunder, dass die Leute trotz der Twitterblockade twittern.
Die türkische Wissenschaftlerin Zeynep Tufekci strahlt über das ganze Gesicht, dass türkische Twitternutzer sich trotz des Verbots Gehör verschaffen:
:-) “despite”=”because of” RT @mashable [9] Whoa: 1.2 million tweets sent in Turkey, despite ban http://t.co/P7MIhx6Vhr [10] pic.twitter.com/OKzxHFcALT [11]
— Zeynep Tufekci (@zeynep) March 21, 2014 [12]
:-) “trotz”=”aufgrund” RT @mashable [9] Boah: 1,2 Millionen Twitternachrichten werden in der Türkei trotz der Sperre verschickt.
Sie sagt aber auch:
A DNS block, followed by a patchy IPS block, then who-knows-what. Turkey is on its way to high tech literacy. Next up, grandmas on Tor.
— Zeynep Tufekci (@zeynep) March 23, 2014 [13]
Erst eine DNS-Sperre, dann eine zusammengeschusterte IPS-Sperre, denn wer-weiß-auch-immer-was. Die Türkei ist auf dem Weg, sich Kenntnissen über Hochtechnologie anzueignen. Jetzt folgen, Großmütter über Tor.
Aus der Türkei beschreibt Engin Onder wie türkische Twitternutzer weitersagen, wie die Sperre zu umgehen ist:
#twitter [14] blocked in #turkey [15] tonight. folks are painting #google [16] dns numbers onto the posters of the governing party. pic.twitter.com/9vQ7NTgotO [17]
— Engin Onder (@enginonder) March 21, 2014 [18]
#Twitter wurde heute Nacht in der #Türkei gesperrt. Leute bemalen die Poster der regierenden Partei mit #Google-DNS-Nummern.