Gibt es irgendeinen Weg Genozid vorherzusehen? Was geschieht davor – vor dem Schlimmsten?
Einem von Genocide Watch [en] veröffentlichten Artikel [en] zufolge, ist es ein Prozess mit mehreren Stufen, der auf jeder Stufe identifiziert und angegangen werden muss. Sprachbasierte Klassifikation oder Symbolisation ist einer der notwendigen Schritte.
Hatebase [en] ist eine Crowdsource-Datenbank für Hassrede, die aus der Idee von Identifikation und Prävention entstand. Über die Datenbank können Einzelpersonen “Sichtungen” und Vokabular melden, mit dem Hinweis wo in der Welt die Begriffe benutzt wurden. Der Gründer, Timothy Quinn, sagte bei einem E-Mail-Interview, dass “der Schlüssel zum Verstehen von Hatebase ist, es als eine Schicht von Daten zu sehen – wie Verkehr auf einer Straßenkarte.”
Die Datenbank wurde gegründet, um Regierungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen und anderen dabei zu helfen, die Verbreitung von Hassrede als Vorhersage für regionale Gewalt zu identifizieren.
Die Datenbank bittet Nutzer, “Sichtungen” nach Ort und Sprache beizusteuern und mit den Themen Ethnizität, Nationalität, Geschlecht, sexuelle Orientierung und so weiter zu taggen. Derzeit gibt es 60.000 zeitgestempelte, ortsbezogene Sichtungen im System.
Um anderen Organisationen den Zugriff auf die Datenbank zur Nutzung für andere Anwendungen zu erlauben, haben die Entwickler viel Zeit in die Erstellung einer offenen Programmierschnittstelle investiert. Quinn:
Wir sind daran interessiert, dass andere NGOs wie wir, sie in ihre eigenen Daten integrieren, damit sie informierte Entscheidungen treffen können, worauf Human-, Material- und Finanzressourcen verwendet werden… Unsere Hoffnung liegt darin, dass letztendlich mehr Menschen die Schnittstelle als unsere Webseite nutzen, um den Datensatz einzusehen.
Begriffsklärung
Was ist “Hassrede” ganz genau? Von der Webseite [en]:
Hassrede ist schwer zu messen, aber die meisten Menschen werden der berühmten Empfindung des Richters Potter Stewart zustimmen: “Ich erkenne sie, wenn ich sie sehe.” Hatebase definiert Hassrede als jeglichen Begriff, der eine bestimmte Gruppe von Menschen basierend auf bösartigen, qualitativen und/oder subjektiven Attributen großzügig kategorisiert – vor allem, wenn diese Attribute sich auf Ethnizität, Nationalität, Religion, Sexualität, Behinderung oder Klasse beziehen.
Hatebase schlägt Mitwirkenden vor, über folgende Fragen nachzudenken bevor sie der Datenbank einen Begriff hinzufügen:
1. Bezieht er sich auf eine bestimmte Gruppe von Menschen oder ist er eine verallgemeinerte Beleidigung? Ist er letzteres, ist es wahrscheinlich keine Hassrede.
2. Kann er potentiell mit böswilliger Absicht benutzt werden? Wenn nicht, ist es wahrscheinlich keine Hassrede.
3. Gibt es objektive Quellen von Dritten online, die als Zitate genutzt werden können? Wenn nicht, ist es wahrscheinlich keine Hassrede.
4. Wenn du ein Programm zur Kontrolle von Hassrede auf Twitter schreiben würdest, wäre das Auffinden in einem beliebigen Tweet potentiell bedeutsam? Wenn nicht, ist es wahrscheinlich keine Hassrede.
Weitere Informationen und mehr über ihre Arbeit findest du bei The Sentinel Project [en]. Folge ihnen auf Twitter @hatebase_org.