Nachdem die Eid-Besuche saudischer Gefangener [en] ausgesetzt wurden, haben deren Angehörige kleinere Zusammenkünfte organisiert, um gegen diese unerwartete Entscheidung zu protestieren. Zusammenkünfte sind im Königreich streng verboten, jedoch haben sich die Angehörigen der Gefangenen diesem Verbot fortwährend widersetzt und die meisten Frauen und Kinder, die an den Zusammenkünften teilgenommen haben, wurden seit dem 17. Oktober verhaftet. Die Kinder wurden sogar in Einzelhaft genommen.
Die einzige Frau, die wegen des Gesundheitszustandes ihres Kindes freigelassen wurde, tweete über ihre Gefangennahme vor dem Amtssitz des Gouverneurs [ar]:
قالوا انتظروا انتظرنا قليل ثم ادخلوا الباصات وهجمت قوات المهمات الخاصة من جهه والسجانات من جهه وكاننا نريد ان نقتل اميرهم..يتبع4
— ام عبدالله الحربي (@vvbbvnn) October 20, 2013
Sie sagten zu uns: “Wartet,” also warteten wir. Dann kamen Busse und die Sondereinsatzkräfte attakierten uns von einer Seite und die Gefängniswärterinnen von der anderen, geradezu als ob wir den Prinzen umbringen wollten.
Umm Abdulla Al Harbi berichtete auch, dass eine Angehörige eines Gefangenen, Maha al-Duhayan [ar], geschlagen und ihr die Hand gebrochen wurde:
وكتم أنفاسي حتى لا أتكلم وقاموا بضرب الاخت مها الضحيان ضرباً مبرحا حتى انهم حين اركبوها دفعوها فسقطت على وجهها..يتبع6
— ام عبدالله الحربي (@vvbbvnn) October 20, 2013
…Sie hielten mir den Mund zu, damit ich nicht reden konnte, dann schlugen sie Maha al-Duhayan sehr stark und stießen sie zu Boden, so dass sie auf das Gesicht fiel…
Die saudische Twittergemeinde verurteilte das aggressive Verhalten des Innenministeriums aufs heftigste. Den Frauen, unter anderem al-Duhayan, wurden Anrufe, Besuche und die Beratung durch einem Anwalt verweigert. Ihr Sohn tweetete:
#كسر_يد_مها_الضحيان منذ يومين وانا تحت الشمس عند الابواب المفتوحة ولم استطع الحصول علي اي شيء حتى الاتصال وعدني مسؤل الهيأة واخلف وعده!!!
— م.صالح العياف (@x1199y) October 19, 2013
Ich war die letzten beiden Tage draußen, um die offenen Türen zu betreten, aber ich bin nirgendwo hin gelangt. Ein Beamter der Behörde [für Untersuchungen und öffentliche Strafverfolgung] versprach, mich anzurufen, aber er hat sein Versprechen nicht gehalten.
Am 20. Oktober organisierten einige Frauen und junge Männer ein Sit-in vor der Buraydah-Polizeiverwaltung und forderten die Freilassung ihrer Angehörigen. Auch sie wurden kurz darauf von Polizeikräften umringt und verhaftet.
عاجل قوت الطوارئ تطوق المعتصمين أمام مديرية الشرطة و تعتدي بالضرب على الحضور من النساء و الشباب #السعودية
— اعتقال (@e3teqal) October 20, 2013
Ganz aktuell: Notfalleinsatzkräfte umringen die Teilnehmer des Sit-in vor der Polizeiverwaltung und schlagen auf sie ein – auf Frauen und junge Männer.
Unter den Verhafteten waren zwei Söhne von Frau al-Duhayan, Yasser [ar] und Rayan.
لتو خرجت من المباحث العامة للاستفسار حول قضية الوالده واتفجأت بإتصال من اخي ريان يخبرني بأنه أعتقل هو واخي ياسر #كسر_يد_مها_الضحيان
— م.صالح العياف (@x1199y) October 20, 2013
Ich bin gerade aus der Untersuchungsbehörde gekommen, wo ich mich über den Fall meiner Mutter erkundigen wollte. Ich war schockiert als ich einen Anruf von meinen Bruder erhielt, der mir sagte, dass er und mein Bruder Yassar verhaftet wurden.
Den festgehaltenen Frauen und Männern wird der Kontakt zur Außenwelt immer noch verwehrt. Die verhafteten minderjährigen Angehörigen durften Besuch empfangen, aber die Beamten im Gefängnis sagten [ar] gestern, am 22. Oktober, einem Familienangehörigen, dass sie Order von der Behörde für Untersuchungen und öffentliche Strafverfolgung hätten, jedes Kind die kommenden 5 Tage in Einzelhaft zu nehmen.