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Ägypten: “Ein gefährlicher Ort für Journalisten”

Kategorien: Nahost & Nordafrika, Ägypten, Bürgermedien, Medien & Journalismus, Meinungsfreiheit, Menschenrechte

Alle Links in diesem Artikel führen, soweit nicht anders gekennzeichnet, zu englischsprachigen Webseiten.

Abdulmonem Mahmood - a journalist who fled Egypt. Photo credit: @moneimpress [1]

Abdulmonem Mahmood – Ein Journalist, der aus Ägypten geflohen ist. Bildnachweis: @moneimpress [1]

Der ägyptische Blogger und Journalist Abdulmonem Mahmood hat Ägypten verlassen, da er um sein Leben fürchte, sagt er.

Laut des Komitees zum Schutz von Journalisten [2] wurden seit der Amtsenthebung von Präsident Mohamed Morsi am 3. Juli mindestens 40 lokale und internationale Journalisten verhaftet oder inhaftiert. Mindestens acht Journalisten wurden seit dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Hosni Mubaraks 2011 getötet. Das Komitee wirft Ägypten vor, eine “Kampagne zur Schikane lokaler und internationaler Journalisten” zu betreiben, “die über die andauernde politische Krise im Land berichten”.

“Durch eine Reihe von Inhaftierungen, Strafverfolgungen, Angriffen und Zensur, macht die ägyptische Regierung den Journalisten glasklar: Wenn ihr von der offiziellen Version abweicht, dann macht ihr das auf eigene Gefahr”, sagt der stellvertretende Direktor des Komitees Robert Mahoney. “Die Behörden müssen diesen Versuch, unabhängige und kritische Berichterstattung zu unterdrücken, beenden. Sie können damit anfangen, indem sie alle Journalisten freilassen, die sich im Gefängnis oder unter Arrest befinden.”

Auf Twitter schreibt Mahmood [ar]:

Ich habe Ägypten vor einiger Zeit verlassen und jetzt ist mir meine Familie gefolgt. Ja, ich bin aus Angst um mein Leben geflohen, dass ich wegen Verrats getötet werden könnte, mein Körper in Flammen gesetzt werden könnte oder ich bei meiner Überstellung [nach Absitzen der Haftstrafe] im Auto ums Leben kommen könnte und meine Kollegen mich als Terroristen bezeichnen.

Er fügt hinzu:

Ich und meine Frau arbeiten beide als Journalisten. Nach dem Putsch waren wir Bedrohungen ausgesetzt, die wir in dieser Art zu Zeiten Mubaraks nicht erlebt haben. Zur Information, ich bin zu Zeiten Mubaraks dreimal inhaftiert worden.

Und Mahmood schließt daraus:

Journalismus ist zur Zeit in Ägypten nicht mehr möglich, außer für die Vertreter der [Abteilung für] moralische Angelegenheiten [des ägyptischen Militärs] und der Chefredakteure, die dem Geheimdienst unterstellt sind. Der Beruf Journalismus ist nach dem Putsch zu einem der gefährlichsten Berufe geworden.

Er äußert sich nicht dazu, wo er sich zur Zeit aufhält und was er zur Zeit tut.

Hier ist der Link zu einem Global Voices Bericht [7] von 2007, der von einer der früheren Inhaftierungen Mahmoods handelt.