- Global Voices auf Deutsch - https://de.globalvoices.org -

Video: Was Ägypten, der Kongo, Uganda und Kolumbien gemeinsam haben

Kategorien: Lateinamerika, Nahost & Nordafrika, Subsahara-Afrika, Ägypten, D. R. Kongo, Kolumbien, Uganda, Bürgermedien, Entwicklung, Film, Flüchtlinge, Geschichte, Humanitäre Hilfe, Internationale Beziehungen, Kriege & Konflikte, Menschenrechte, Recht, Regierung, Wahlen

Die Suche nach Gerechtigkeit im Anschluss an Gewaltkonflikte ist das, was Ägypten, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Kolumbien gemeinsam haben. The Case for Justice ist eine Videoserie, die die Bedeutung der sogenannten Übergangsjustiz diskutiert, eines Systems, das installiert wird, um Rechenschaft nach massiven Menschenrechtsverletzungen zu ermöglichen.

Auf der Website des International Center for Transitional Justice [1] (Internationales Zentrum für Übergangsjustiz) heißt es:

Die Komplexität dieser Diskussion zeigt sich am deutlichsten an den verschiedenen Mythen über sie. Manche stempeln Übergangsjustiz als “weiche Justiz” ab, als eine Alternative zu Strafrecht im Anschluss an Kriegsverbrechen oder Unterdrückung; andere stellen sie mit Strafrechtsverfahren gleich, die voll auf die Täter fokussiert sind. Manche sehen sie als Haupthindernis für erfolgreiche Friedensabkommen; andere betrachten sie als eine Art Wundermittel, ein schnelles Heilmittel für die Narben durch Krieg und Missbrauch.

Das Video von Case for Justice [2] thematisiert diese unterschiedlichen Ansichten von Übergangsjustiz anhand der jüngeren Geschichte von Ägypten, Uganda, Kolumbien und der DRK:

Das folgende Video [3] erläutert die Gründe für Übergangsjustiz und wie sie dazu beitragen kann, einer Gemeinschaft eine Stimme zu geben und denen, die Menschenrechtsverletzungen erleiden mussten, nicht nur öffentliche Anerkennung als Opfer zu ermöglichen, sondern auch eine Chance, selbst zu erkennen, dass sie ein Recht auf Gerechtigkeit haben und als gleichwertige Bürger mit gleichen Rechten behandelt werden.

Allerdings ist Übergangsjustiz kein Wundermittel [4]: Sie kann nicht alle Probleme lösen. Selbst mit einer Wahrheitskommission, selbst mit Prozessen gegen Diktatoren, die abscheuliche Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben, selbst mit Systemen, die den Opfern Rechtsbehelfe zusichern: Manchmal dauert es Jahrzehnte oder Generationen, bis der Gerechtigkeit Genüge getan werden kann, und nicht alle Opfer werden dies miterleben. Aber die Tatsache, dass Übergangsjustiz keine Magie ist und nicht unmittelbar wirkt, sollte nicht davon ablenken, dass sie schon Menschen geholfen hat, die auf der Suche nach Gerechtigkeit und Entschädigung für die durch Krieg, Naturkatastrophen oder Konflikte erlittenen Schäden waren.

In der Demokratischen Republik Kongo [5] wird nach einem Krieg, der aufgrund der riesigen Anzahl seiner Opfer der Dritte Weltkrieg genannt wird, gerade ein Prozess von einem gemischten Tribunal aus kongolesischen und internationalen Richtern eröffnet, um die massiven Menschenrechtsverletzungen und systematischen Vergewaltigungen zur Sprache zu bringen. Dies wird als ein Weg gesehen, den Opfern eine Stimme zu geben und hoffentlich die gegenwärtige Entwicklung zu ändern, bei der die Straffreiheit der Täter dazu führt, dass bestimmte Gesellschaftsgruppen Vergewaltigung als normalen Teil der Gesellschaft ansehen.

Weitere detaillierte Video-Interviews und Erläuterungen zu Übergangsjustiz können auf der ICTJ-Website für The Case for Justice [1]gefunden werden.

Vorschaubild zeigt“Justicia” [6] von Olga Berrios [7] veröffentlicht entsprechend der Creative-Commons-Lizenz (CC BY 2.0) [8].