Dieser Beitrag ist Teil unseres Dossiers Olympia 2012 in London
Saudi Arabien sendet zwei Sportlerinnen zur Olympiade 2012 in London, die heute offiziell beginnt. Wojdan Shaherkani (Judo) und Sarah Attar (Leichtathletik) werden die ersten beiden Frauen sein, die das Königreich repräsentieren, in dem konservative religiöse Geistliche die Teilnahme von Frauen an Sportwettbewerben verbieten.
Bei Twitter erzeugte ihre erwartete Teilnahme an den Spielen eine Flut an Reaktionen, inklusive eines Hashtags, welcher sie als „Prostituierte der Olympiade“ bezeichnete.
Saudi Arabiens vorherige Ankündigung, dass Frauen von den Olympischen Spielen 2012 ausgeschlossen werden sollen, wurde mit einer Forderung [en] beantwortet, das Königreich von der Olympiade auszuschließen.
Die Teilnahme von Frauen unter der saudischen Flagge ist mit Bedingungen verbunden: unter anderem, dass sie nicht an gemischten Wettkämpfen teilnehmen und dass sie sich konservativ kleiden.
Bei Twitter teilt der saudische Blogger Ahmed Al Omran die Aufstellung der Sportler, die sein Land bei Olympia repräsentieren, und witzelt:
@Ahmed: Liste der saudischen Sportler, die an der Londoner Olympiade teilnehmen werden. Interessanterweise erscheint Sarah Attar ohne Kopftuch http://www.london2012.com/athletes/country=saudi-arabia/index.htmx …
Auf seinem eigenen Blog führt Al Omran weiter aus [en]:
Um die Geistlichen zu beruhigen, kündigte der höchste saudische Sportoffizielle Prince Nawaf bin Faisal eine Reihe von Regeln für die Teilnahme der Frauen an der Olympiade an. Sportlerinnen können nur teilnehmen, wenn sie „geeignete Kleidung tragen, die mit der Scharia übereinstimmt“ und „der Vormund der Sportlerin zustimmt und sie begleitet”, erzählte er der lokalen Tageszeitung al-Jazirah. „Es soll auch keinen Kontakt zu Männern während der Spiele geben,“ fügte er hinzu.
Bei Twitter, verbreitete ein saudischer Twitterer, bekannt unter dem Namen Sultan Al Hilali, den Hashtag [ar] #عاهرات_الاولمبياد , der sich als „Prostituierte der Olympiade“ übersetzen lässt, wie verlautet mit Bezug auf die saudischen Sportlerinnen, die an den Spielen teilnehmen. Der Hashtag erhielt viele wütende Antworten, aber auch einige unterstützende.
Aljohara antwortet:
Rasha Al Dowasi fügt hinzu:
Viele Netizens forderten die Verfolgung des Twitternutzers, der den Hashtag zuerst erwähnt hat. Ein Screenshot des Tweets, in dem die Frauen, die an den Spielen teilnehmen, als Prostituierte bezeichnet werden, machte online die Runde. Das Ziel ist es, die Person zu benennen und zu blamieren, die hinter dem Hashtag steht.
Die saudische Bloggerin Eman Al Najfan teilt ihre Gedanken zu dem Thema saudische Frauen und die Olympiade hier und hier [en]. Die beiden Artikel wurden auch im „The Guardian“ veröffentlicht.
Andere Länder, die zum ersten Mal weibliche Athleten zu den Wettkämpfen bei Olympia schicken, sind die benachbarten Staaten Qatar und Brunei.
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1 Kommentar
Schade, dass mit der Überschrift die fragwürdige Titulierung festgeschrieben wird. Sehr bemerkenswert, dass die saudisch-philippinische Schwimmerin Jasmine Alkhaldi bei Twitter Zuspruch erhielt: http://english.alarabiya.net/articles/2012/07/30/229223.html