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Flüchtlinge: Onlinemedien und -technologie im Dienst von Flüchtlingen

Kategorien: Ostasien, Subsahara-Afrika, D. R. Kongo, Hong Kong (China), Uganda, Bürgermedien, Flüchtlinge, Internetaktivismus, Kriege & Konflikte, Menschenrechte, Migration & Immigration, Technologie

Alle Links in diesem Artikel führen, soweit nicht anders gekennzeichnet, zu englischsprachigen Webseiten.

Zwei verschiedene Organisationen beschäftigen sich mit dem Nutzen und den Vorteilen von Onlinemedien und -technologie in der Flüchtlingshilfe: Refugees United [1] verwendet Onlinedatenbanken, die über mobile Plattformen erreicht werden können, um Flüchtlinge zusammenzuführen, die den Kontakt zu Familienmitgliedern und Angehörigen verloren haben. Die Plattform HKRefugeeInfoChannel [2] übermittelt Flüchtlingen in Hongkong mit Hilfe von Youtube-Videos Informationen zu Rechtsfragen und zu Sozialhilfe.

Refugees United [1] begann als Pilotprojekt in Norduganda und hat sich auf andere afrikanische Länder und Weltregionen ausgebreitet, in denen Naturkatastrophen, politische Unruhen und Gewalt Massenevakuierungen zur Folge hatten und Menschen von ihren Verwandten und Angehörigen getrennt wurden. In einer anonymen Datenbank können Flüchtlinge ein Profil mit Angaben über ihr Leben erstellen. Damit werden sie für ihre Verwandten, die durch Computer oder Handy [3] Zugang zum Internet haben, wiedererkennbar.

Im Video Lost and Found [4] erzählen vier Flüchtlinge ihre Geschichten von Flucht und Verlust, und davon, wie es ist, weiterzuleben, ohne etwas über ihre nahen Verwandten zu wissen – nicht einmal, ob sie noch am Leben sind oder tot. Verschiedene Nichtregierungsorganisationen haben in der Vergangenheit zwar Bemühungen unternommen, Flüchtlingsfamilien wiederzuvereinigen. Allerdings können die handschriftlichen Dokumente und Fotos nicht problemlos von anderen Organisationen und über internationale Grenzen hinweg eingesehen werden. Mit der Möglichkeit eines Online-Archivs erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, Familien erfolgreich zusammenzuführen.

In Hongkong ist mit dem HKRefugeeInfoChannel eine mehrsprachige Videoplattform für Flüchtlinge eingerichtet worden, um Antworten auf allgemeine Fragen zu Rechts- sowie Gesundheits- und Bildungsthemen zu erhalten. In einem Video erklärt die Dozentin für Rechtswissenschaft an der Universität Hongkong, Kelley Loper, die Unterschiede zwischen einem Flüchtling und einem Asylsuchenden.

In folgendem Video wird erklärt, wie Flüchtlinge vorgehen müssen, um medizinisch behandelt zu werden:

Über eine erfolgreiche Zusammenführung von Flüchtlingen wird im Refugees United Blog [5] berichtet: Eine Familie, die in Süd-Kivu – eine Provinz im Osten der Demokratischen Republik Kongo – aufgrund von Gewalt getrennt wurde, gelang es, den Aufenthaltsort von Familienmitgliedern und Verwandten herauszufinden, obwohl sie über keine internetfähigen Telefone oder über die nötigen finanziellen Mittel für den Besuch von Internetcafés verfügten. Ein führendes Mitglied der Gemeinde lieh sein internetfähiges Handy mit der entsprechenden Software regelmäßig an die Familie aus.

Die Arbeit von Refugees United kann über ihre Facebook-Seite [6] mitverfolgt werden.