Dieser Artikel wurde von Heidi Winters, Christine Tschoppe, Manuela Rottmann, Melanie Adamietz, Anna Nichayuk und Jana Michels, Studierende des FTSK Germersheim, unter der Leitung von Nadine Scherr im Rahmen des Projektes „Global Voices“ übersetzt.
Dieser Bericht ist Teil unseres Dossiers über Europa in der Krise.
“Werdet aktiv, geht auf die Straßen, konsumiert nichts [es].” – mit dieser Parole rief die Gemeinschaft der Anwohner von Los Austaris in Madrid am 29. März zum M29-Generalstreik in Spanien auf. Im ganzen Land war die Beteiligung enorm hoch. Dieser direkter Aufruf zum Handeln [es] steht im Gegensatz zu den Standard-Parolen der Gewerkschaften – „Sie wollen alles verändern“ – und ist ein Beispiel für den Bruch, der sich in jeder sozialen Bewegung zwischen den offiziellen Vertretern und den Demonstranten, die unter keinem Banner marschieren, auftut.
In dieser Hinsicht ist die Bewegung 15M ein Wendepunkt bezüglich der Unterstützung der Forderungen eines Teils der Gesellschaft, die sich in Form von Kollektiven, Nachbarschaftsvereinen und in lokalen oder privaten Interessenverbänden organisiert hat. Bei diesem Generalstreik hat die Bürgerbewegung verschiedene Formen angenommen: Sie findet auf den Straßen, in Wohnbezirken, sozialen Organisationen und in sozialen Online-Netzwerken statt.
Eine der Initiativen war der „Konsumstreik“. Viele gingen auf die Straßen und brachten ihre eigenen Speisen und Getränke von zu Hause mit:
- 14h: Comida Popular – traerse el tupper para compartir (recuerda #HuelgadeCONSUMO, cocina el día anterior)
Diese Aktion sollte den Streik unterstützen. Dabei sollten die Menschen auf die Straßen gehen und 24 Stunden darauf verzichten, Geld für Lebensmittel auszugeben. Kaos en la Red beschreibt die Gründe für die Aktion wie folgt:
En principio, la idea es sencilla: una huelga de consumo consiste en dejar de consumir bienes y servicios durante el día fijado para la huelga. Realizar una huelga de consumo respondería a dos de las limitaciones de una huelga general: por una parte, incluye a toda aquella persona que no puede realizar huelga “laboral” – en realidad, se supone que sólo pueden realizarla trabajadores por cuenta ajena, y de estos ni tan siquiera todos-; por otra, dejar de consumir bienes pero sobre todo servicios contribuiría de alguna manera a no forzar a alguien a trabajar – y así, de paso, contribuir a deslegitimar la práctica de fijar servicios mínimos abusivos para minimizar la repercusión de la huelga.-
Ein Vorschlag im Rahmen des Konsumstreiks war es, „den Stecker zu ziehen“. Dies sollte sich auf die Statistiken über den Stromverbrauch in Privathaushalten auswirken zu dem Zeitpunkt, zu dem die Auswirkungen des Streiks gemessen wurden.
Ein weiterer Vorschlag der Bewegung 29M seitens der Nachbarschaftsvereine war der “„Hausfrauen- und Geschlechter-Streik“” [es]:
…la propuesta es ponernos nuestro mejor delantal, guantes y utensilios varios con un cartel “Huelga de Cuidados” ¿Y dónde hacemos el piquete? Pues en los hogares. Vamos a contarle a las señoras que no lo sepan lo que es una huelga de cuidados y porqué es necesaria. Nos apoyaremos en el díptico que adjuntamos Díptico: Comando de cuidados para la huelga (Es importante imprimir a doble cara para cortar por la mitad, haced las copias que podáis!!!).
Von den Kollektiven und Versammlungen in den Stadtvierteln ausgehend, ist der 29. März ein neues wichtiges Datum für die Agenda der Bewegung geworden. Eine Bewegung, an der hunderte von Menschen mit Begeisterung teilnehmen, um sich zu organisieren, um weitere tausende zu mobilisieren. Dabei dreht es sich weder um große Produktionsstätten noch um Gewerkschaftsversammlungen, sondern um einfache Ideen, die sowohl auf die gewohnte als auch auf eine andere Art viel mehr Menschen dazu motivieren können auf die Straßen zu gehen und an den Demonstrationen teilzunehmen. [es]:
In den sozialen Netzwerken gibt es folgende kreativ benannte Adressen, über die Informationen zum Streik verbreitet werden: [es]: #Take29M [9], #29M, #29BadStreet, #TaketheSTRIKE [10], #Iamstriking [11],#onstrike [12]… und #SignsStrike [3]
Auf diesem Weg haben einige soziale Organisationen den Generalstreik unterstützt; z.B. der Landeskoordinator der spanischen Nichtregierungsorganisationen [13], die 2015undmehr Plattform [14] und das Spanische Bündnis gegen Armut [15] [es]:
…Y además el Gobierno asesta un duro golpe a nuestro modelo social, a los pilares del Estado de bienestar: la sanidad, la educación y las políticas sociales; eliminando o devaluando importantes derechos civiles como el derecho de las mujeres a la interrupción del embarazo, el matrimonio homosexual o los derechos de inmigración. De no evitar esta reducción de derechos, presentadas de forma falaz como reformas, asistiremos a una quiebra de nuestro modelo de convivencia, y a la confirmación de un programa de acción política sometido a la exigencia de los mercados financieros.
Dieser Bericht ist Teil unseres Dossiers über Europa in der Krise.