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Armenien: Boykottaufruf gegen Song Contest wird zum Propaganda-Fiasko

Kategorien: Zentralasien & Kaukasus, Armenien, Aserbaidschan, Bürgermedien, Ethnie & Rasse, Internationale Beziehungen, Kriege & Konflikte, Kunst und Kultur, Menschenrechte, Musik

Unzipped kommentiert einen Boykottaufruf armenischer Sänger gegen den diesjährigen Eurovision Song Contest [1] [en] im aserbaidschanischen Baku zu boykottieren. Armenien und Aserbaidschan befinden sich noch immer in einem festgefahrenen Konflikt um die umstrittene Region Berg-Karabach [2] [en], und der Boykottaufruf erfolgte offiziell aus Protest gegen die angebliche Ermordung eines armenischen Soldaten durch einen aserbaidschanischen Scharfschützen. Wie der Blog anmerkt, wurde der Aufruf aber nicht nur verfasst und veröffentlicht, bevor er von den Sängern unterschrieben worden war, sondern es stellte sich auch heraus, dass der fragliche Soldat von einem seiner eigenen Kameraden erschossen worden war. Unzipped nennt den fehlgeschlagenen Versuch, einen Boykott des internationalen Musikwettbewerbs [3] zu rechtfertigen, “eine der spektakulärsten und zugleich tragischsten PR-Katastrophen” des staatlichen armenischen Fernsehens. Der Blog fragt auch, ob die Sänger, die den Boykottaufruf letztendlich noch unterzeichnet hatten, Schikanen und Todesfälle im armenischen Militär [4] [en] nun ebenso unverblümt verurteilen werden.