Panama: Indigene blockieren Straße im Protest gegen den Bergbau

Todo lo acordado con los indígenas ha sido cumplido. Ahora elementos foráneos desean que no haya hidroeléctricas. Eso hará triplicar la luz

Alles, was mit den Indigenen vereinbart wurde, wurde eingehalten. Jetzt wollen Fremde keine Wasserkraftwerke. Das wird den Strompreis verdreifachen.

So rechtfertigte der Präsident Ricardo Martinelli in seinem Twitteraccount (@rmartinelli) die Blockade der Straßen, die am 3. Februar seit fünf Tagen ihren Lauf nahm. Die Indios des Gebiets Ngäbes Buglés haben nämlich die Panamericana auf der Höhe der Provinz Chiquirí gesperrt, um von der Regierung einzufordern, was in den Verhandlungen im letzten Jahr [en] in Bezug auf den Bergbau im Gebiet, vereinbart wurde. [Damals wurde das “Gesetz 8″ zum Bergrecht aufgehoben, um Natur und Menschen vor dem offenen Bergbau zu schützen.]

Die Sperrung hat Verluste in Millionenhöhe verursacht, da die Straße der Hauptverkehrsweg des Landes ist. Außerdem hat sie dafür gesorgt, dass hunderte Menschen in einem riesigen Stau stecken blieben – ohne Wasser oder etwas zu essen. Die panamaische Tageszeitung La Prensa [es,en] schrieb :

Hunderte Reisende und Lastwagenfahrer, die in dem Stau auf der interamerikanischen Straße im Bezirk La Mesa feststeckten, verlangten nach Hilfe von der Behörden der Provinz Veraguas, da sie nach vier Tagen Protest ohne Wasser und Essen waren.

Die Regierung hat sich bis jetzt dafür entschieden, die Proteste zu ignorieren und alternative Routen für den Personen- und Warentransport zu suchen, wie die sogenannte “Luftbrücke” [es,en] die Personen und Nahrungsmittel auf dem Luftweg befördern würde.

Frau mit einer Nagua, typisches Kleid der Ngöbe-Buglé en Chiriqui, Panama

Das ins Schwanken geratene Bild der Regierung von Ricardo Martinelli erscheint in den sozialen Netzwerken, wo die Leute die Gleichgültigkeit und Überheblichkeit des Präsidenten und seines Teams im Umgang mit der Situation deutlich ablehnen, immer mehr geschädigt, obwohl andere im Verhalten der Indigenen auch Egozentrik und wenig Sorge um das eigene Land sehen.

Roberto Troncos B. (@tronky22) schreibt dem Präsidenten:

@rmartinelli Es inadmisible q un sector de la población nos tenga de rodillas, pero tmbn es inconcebible que no se tenga vías de solución

@rmartinelli Es ist unzumutbar, dass uns eine Gruppe der Bevölkerung in die Knie zwingt, aber es ist ebenso unvorstellbar, dass es keine Lösungswege gibt

Jaime Correa (@JCorrea1293) zeigt sich verärgert über die autokratische Verhaltensweise des Staatsoberhaupts und signalisiert, dass er oftmals das Regieren des Landes mit der Kontrolle seiner Supermarktkette (Super 99) verwechsele:

Martinelli todavìa sigue pensando y creyendo que Panamá se administra como un Super 99 y que al ser presidente, es dueño de los recursos

Martinelli glaubt immer noch, dass Panama sich wie ein Super 99 verwalten lässt und dass er als Präsident auch Besitzer der Ressourcen ist

Fermin Osorio (@MeisterBrake) meint, dass die Leute ein bisschen übertreiben, wenn sie Martinelli als Herr allen Übels hinstellen:

Todo lo que hace martinelli ta mal, fren en mi opinión el a echo muchas cosas y buenas, también sus defecadas pero bueno.

Alles, was Martinelli macht, ist schlecht, meiner Meinung nach hat er viel getan und Gutes getan, zwar auch Mist, aber na gut.

Maria Moreno (@ascadelia1986) vergleicht die aktuelle Regierung mit der ehemaligen Diktatur von Manuel Antonio Noriega:

est gobierno esta peor q el gobiern o d noriega nadamas falta q martinelli salga planeando y alzando el machete

Diese Regierung ist schlimmer als die Regierung von Noriega. Es fehlt nur noch das Martinelli das Messer wetzt

Daniel Acosta (@Daar05) stellt fest, dass alle Politiker für die aktuelle Krise des Landes verantwortlich sind:

Yo siento que toodos los de la politica en Panamá son culpables de lo que ocurre! Martinelli debe buscar rapido alguna solucion!!!!!

Ich denke, dass alle Politiker in Panama schuldig an dem sind, was gerade passiert! Martinelle sollte schnell eine Lösung suchen!!!!!

Der Blogger Erick Simpson Aguilera erzählt seine Perspektive in seinem Blog Pma507pty:

Finalizo solidarizándome con la lucha de los hermanos Ngäbes por la defensa del territorio nacional, el cual el gobierno autócrata de turno pretende vender a las mineras canadienses y coreanas, para depredar y saquear nuestra riqueza natural. Y, haciéndole un llamado al gobierno en el sentido que, no insista en mantener al país al borde de la ingobernabilidad y el caos, dando al traste con la imagen de Panamá, afectando las inversiones, el turismo, y el crecimiento económico que experimenta la nación; lo cual evitarán si dialogan con las autoridades Ngäbes Buglés y aceptan formalizar legalmente, la no exploración, ni explotación minera, ni hídrica en la Comarca.

Sie [die Regierung] schaffte es schließlich, dass ich mich mit dem Kampf von Ngäbes um die Verteidigung des nationalen Territoriums, das die momentane autokratische Regierung den kanadischen und koreanischen Bergbauunternehmen verkaufen will, um unseren natürlichen Reichtum zu plündern, solidarisiert und die Regierung dazu aufgerufen habe, nicht darauf zu beharren, das Land am Rande der Unregierbarkeit und des Chaos zu halten und damit das Bild Panamas zu zerstören. Das würde die Investitionen, den Tourismus und das Wirtschaftswachstum, was der Staat gerade erfährt, schädigen. Durch Verhandlungen mit den Behörden von Ngäbes Buglés könnten sie das verhindern und so akzeptieren, dass gesetzlich geregelt wird, dass es weder Lagerstättenerkundung noch Bergbau, noch Wasserwerk in diesem Gebiet gibt.

Obwohl die Lösung momentan weit weg scheint, verlieren die Panamaer nicht die Hoffnung auf eine für alle Beteiligten vorteilhafte Lösung.

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