Seit 2004 steigt der Mangel an Arbeitskräften in China stetig an; um dieses Problem zu beheben hat die chinesische Regierung begonnen, private Lehranstalten zu unterstützen, um so die Anzahl an Berufsschulen in China zu erhöhen. Laut Statistiken des Bildungsbüros ist die Zahl an Schülern an Berufs- oder Fachschulen von 12,56 Millionen im Jahr 2003 auf 21,95 Millionen im Jahr 2009 gestiegen.
Im Jahr 2006 hat die Regierung das sogenannte “Fabrik vorne, Schule hinten”, oder Schule-Betrieb-Kooperationsmodell eingeführt. Dabei sind die Schüler jedoch nicht durch den Mindestlohn geschützt und die Unternehmen müssen nicht für die Sozialversicherung der Schüler zahlen, obwohl diese wie normale Arbeitskräfte arbeiten.
Schülerarbeit
Das Asia Monitor Resource Centre hat einen umfangreichen Bericht ‘Vom Namen her Schüler, vom Wesen her billige Arbeitskraft: Berufsschulpraktikanten in China‘ [en] über die systematische Ausbeutung von Praktikanten in China herausgegeben:
…what China’s overall industries need is non-skilled workers only; the majority of secondary vocational school students, whatever their major studies maybe, finally get sent to the production line, where some students say that their work only takes a day to learn and did not need any professional knowledge. Therefore, the student internship, in essence, is just a way to exclude the students from being recognized as having a labour relationship to the enterprise, and thus without the protection of labour law, so that the enterprise can reduce its labour costs.
This phenomenon has not only deprived the students of their labour rights, but also affects the overall labour market negatively. Many enterprises have used student workers permanently, some using them for even as high as 70% of their workforce…
Dieses System hat nicht nur die Schüler um ihre Rechte betrogen, sondern beeinflusst den gesamten Arbeitsmarkt negativ. Viele Unternehmen verwenden dauerhaft Schüler-Arbeiter, und manchmal machen sie sogar einen Anteil von 70% der Arbeitskraft aus..
Einige dieser Schüler-Arbeiter von der Guoyang Militärschule oder Guoyang Sekundar-Berufsschule haben sich entschlossen, das Problem im Netz bloßzulegen. Hier ist die [zh] Einführung zum Sina Weiblog vom 19. Juli, 2011:
我们是贵阳市国防学校的毕业生,被学校当成了赚钱工具,长期实习。我们感到不愤,走上了维权路,为自己讨公道。希望分享我们的经历,请大家支持我们!我們的博客:http://t.cn/aWSbkR
Einer der Schüler, Xiao Luo, hat seine Geschichte im Juli einer lokalen Zeitung erzählt [zh]:
“在 学校根本学不到东西。”小罗学的是市场营销专业,2007年7月入校,在学校只待了5天,他就被安排到深圳的一家公司实习。直到2008年2月才回到学 校。在学校上了两三个月的课之后,他再次被送到外面当没有人指导、实习内容完全不对口的“学生工”。小罗说:“每次勤工俭学回去后,都会有一个星期的假 期,学校就会给我们很多招生简章,并下达任务,回家要招多少学生,如果招不够回来的话,我们的教官就会被罚钱。如果帮他们招一个学生的话,就给600元奖 金。实际上,这笔奖金不是学校支付,而是在所招到学生的实习工资里扣除。”
按照法律规 定,实习期间的劳动报酬应该发到实习生手里。但据他们介绍,3年来,小罗及他们同学的所有工资都直接打入学校账户。…此 外,学校帮他们每个人都申请了国家补助金,两年共计每人3000元,小罗这级共有1801人。他们至今不知道这些钱长啥样子。“
Die Schüler nutzen Weibo auch, um lokale Medienleute über ihre Situation zu informieren [zh]:
对@中国新闻周刊 说:你们好!我们是贵阳市的中职学生,学校违规办学,包括学校滥收费、强迫学生长时间实习、强迫童工实习、克扣学生工资、代收和骗取国家补助金等。我们已向教育局、物价局、教育厅投诉,可教育态度搪塞,学校恐吓学生,我们媒体报导。我们有个材料,是否有邮箱给发过去。谢谢!
Irgendwann haben einige Onlinemedien die Geschichte verfolgt, wie beispielsweise Caixin.cn [zh]. Die Schüler haben anschließend am 26. August auf ihrem Weibo enhüllt[zh], dass die Schule Kinderarbeit in ausbeuterischen Betrieben organisiert hat:
我是这个学校的,2007年刚入学,才15岁,也跟着所有工人一样,每天上12小时的班,一个月只有一两天休息。那时候我们所在的工业区有一家厂的童工工伤死亡,学生童工被原来的工厂退出来了,学校又把学生集中起来,改了我们的出生日期,调到另一个工厂上班,当时候100多个同学都不满16的,有些才14岁!
Am 8. September, zwei Tage vor dem “Tag des Lehrers”, haben die Schüler ein Video veröffentlicht, in dem sie die Lehrkräfte drängen, sich von der Ausbeutung der Schüler persönlich betroffen zu fühlen::