Diskussion über Tiermisshandlung beim Dashain-Fest in Nepal

Hindu goddess Durga. Photo by Christina Kundu, Wikimedia Commons.

Dashain, Nepals meist gefeiertes Fest, wird dieses Jahr am 22. Oktober enden. Während den fünfzehn Tage dauernden Feierlichkeiten wird die Göttin Durga verehrt; sie ist ein Symbol von Macht, Wohlstand, Mutterliebe und der Bekämpfung des Bösen.

Nepalesen auf der ganzen Welt feiern mit Begeisterung, da es Gemeinschaften und Familien zusammenbringt. Aber seit einiger Zeit wird dieser geliebte Feiertag aus diversen Gründen kritisiert, vor allem wegen Tiermisshandlung.

Da die Göttin Durga als Machtsymbol und Symbol der Bekämpfung des Bösen angebetet wird, werden während der Dashain Feierlichkeiten in Tempeln in ganz Nepal Tiere geopfert. Dieses Opfer symbolisiert die Bekämpfung des Bösens und die Verehrer hoffen, die Göttin zufriedenzustellen.

Letztes Jahr organisierten mehrere Gruppen Demostrationen und öffentliche Versammlungen, um den Opfern von Tieren im Namen der Religion ein Ende zu setzen. Global Voices berichtete über dieses Thema im folgenden Artikel: Towards a More Humane Dashain Festival .

Leider werden diese Aktionen weiter vorgenommen und dieses Jahr sah man auch im ganzen Land viele Tieropfer während der Dashain Festlichkeiten.

Laura Goldman schlägt auf  Change.org vor, dass die Verehrer “Kürbisse opfern sollen, nicht Büffel, während der Dashain Festlichkeiten in Nepal”:

“…das Animal Welfare Network Nepal (AWNN), das Tierschutznetzwerk in Nepal, hat eine bessere Idee  für ein freundlicheres und sanfteres Opfer. Warum nicht anstatt eines Büffels einen Kürbis schlachten? Eine Kokosnuss anstatt einer Ziege? Die Idee ist dieselbe, aber es wäre viel humaner (und weniger grausig).

Dieses Netzwerk wurde dieses Jahr während der Gadhimai Festlichkeiten in Bara gegründet, als 200.000 Tiere in 24 Stunden geopfert wurden,  die Kampagne “Stop Animal Sacrifice”.”

Einige Menschen zeigen auch auf die heilige Scrifft und versuchen die Verehrer zu verunsichern, indem sie sagen, dass Tieropfer nicht in Übereinstimmung mit den hinduistischen Prinzipien sind.

AnimalRights Nepal sagt, dass die als Symbol der Mutterliebe stehende Göttin nicht durch Tieropfer befriedigt werden kann, da sie zuschauen würde, wie ihre eigenen Geschöpfe getötet werden.

“In den religiösen Texten des Hinduismus steht nichts über Tierrechte, es steht auch nichts über Tieropfer, um Götter und Göttinen zu befriedigen, die es nie zulassen würden, dass ihre eigenen Geschöpfe in ihrem Namen geschlachtet werden. Der Mensch tötet diese unschuldigen Geschöpfe aus eigenem Motiv.  In Wirklichkeit ist es gegen die hinduistische Religion und Lebensweise. Der Respekt, den es für andere Lebewesen geben muss, muss bewahrt werden.”

Interessanterweise ist die Diskussion über Tieropfer während der Dashain-Festlichkeiten nur in Nepal ein wichtiges Thema. Nepalesen, die außerhalb des Landes Dashain feiern sind meistens still, vor allem, weil außerhalb von Nepal – vor allem in Europa und Nordamerika- Tieropfer nicht Teil der Dashain Festlichkeiten sind.

Trotz der Kontroversen über das Thema Tieropfer und der Aufmerksamkeit der  internationalen Medien, genießt das Dashian-Fest noch immer eine besondere Rolle in den Herzen und Seelen der Nepalesen auf der ganzen Welt.

Dashain Tika. Bild von Flickr-User Doll Damned. CC BY-NC-ND

In Afghanistan, feierten die  britischen Gurkha-Truppen Dashain auf die traditionelle Art und Weise, mit dem üblichen Tikka (aus Vermilionpuder, Joghurt and Reiskörnchen hergestellt) und dem Segen der Älteren.

“Die Gurkhas haben in jeder ihrer Patroillienbasen einen Tempel für ihre wöchentlichen Anbetungen und Segen gebaut. Im August besuchte der Bataillon Pundit (hinduistischer Geistlicher) die Gurkhas in Nahr-e Saraj. Er hielt eine Messe im Tempel und segnete jeden Soldat mit einer Tikka (einen roten Punkt auf der Stirn).

Während der Dashain-Festlichkeiten werden Früchte als Opfer in den Tempeln gelassen und jeden Morgen gibt es eine Messe für die Soldaten. Viele Gurkhas haben während der Dashain Festlichkeiten rote Tikkas auf der Stirn, Segen für Sicherheit und Wohlstand für die Zeit, bis sie wieder nach Hause zu ihren Familien zurück können und ihre Arbeit beendet haben.”

Auch in Familien mit verschiedenen Kulturen wird Dashain mit Begeisterung gefeiert. Eine Amerikanerin, die mit einem Nepalesen zusammen ist, schreibt auf ihrem Blog AmericaNepali über ihre Erfahrung, als sie das Fest beobachtete.

Wie bei allen religiösen Aktivitäten, bringt Dashain auch eigene moralische und ethische Herrausforderungen mit sich, aber wir können die enorme Freude und den enormen Reichtum, den diese Aktivitäten sich bringen, wenn wir uns diesen Herausforderungen stellen, nicht ignorieren.

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