Der thailändische Premierminister Abhisit Vejjajiva gibt nicht nach und wies das Militär an, die Maßnahmen gegen die Demonstranten der „Rothemden“ in Bangkok fortzusetzen. Abhisit besteht darauf, dass die gewaltsame Zerstreuung der Demonstranten gerechtfertigt ist, um wieder Stabilität in die Hauptstadt zu bringen. Er beschuldigte außerdem eine Minderheit an „terroristischen“ Rothemden zu versuchen, für mehr Gewalt im Land zu sorgen.
Die Rothemden demonstrieren bereits seit zwei Monaten auf den Straßen. Sie fordern den Rücktritt des Premierministers, dem sie vorwerfen, illegitim und undemokratisch zu sein. Sie fordern außerdem, dass der Premierminister das Parlament auflöst und Neuwahlen ausruft. Es gab Verhandlungen, um die Demonstrationen friedlich beizulegen, die sich jedoch for einigen Tagen festfuhren.
Die ursprünglichen Mitglieder der Rothemden-Bewegung unterstützten den verdrängten Premierminister Thaksin Shinawatra, heute bestehen die Rothemden jedoch auch aus Gruppen und Personen, die demokratische Reformen in der thailändischen Gesellschaft fordern.
Was passierte in Bangkok in den letzten 24 Stunden? Hier ein Zeitablauf der Ereignisse von The Thai Report:
11:00 – Roter Führer: Konflikt ist zu weit fortgeschritten für Verhandlungen…
11:45 – Zivilisten werden von Heckenschützenfeuer getroffen…
12:00 – „Menschen raffen wie verrückt Lebensmittel zusammen“ im Tops in Bangkok…
12:15 – Gerüchte über ein Attentat…
12:15 – Armee schnappt sich eine weitere Leiche…
12:15 – Schweres Gewehrfeuer im Lumpini Park…
12:30 – Leichen verschwinden…
12:45 – 30 Minuten lang verletzt vor Eintritt des Todes…
14:00 – Kameras mit Blitz ziehen Schüsse auf sich…
14:15 – Demonstranten bauen Barrikaden auf…
14:30 – Reporter haben keinen Zutritt zur Konfliktzone mehr…
15:15 – Demonstranten rücken gegen Truppen in der Straße Rama IV vor…
15:15 – Mitarbeiter der japanische Botschaft eingeschlossen…
15:45 – 7 leblose Körper vor Hotel entdeckt…
16:20 – Starkes Artilleriefeuer um Rajprasong…
16:30 – Australische Touristen in Hotel eingeschlossen…
16:30 – US-Botschaft bietet Evakuierung von Mitarbeiterfamilien an…
16:35 – Starke Explosion erschüttert Bon Kai…
17:00 – CRES beschwert sich über „verzerrte internationale Medien“…
17:05 – Kopfschuss bei der Rettung von Verletzten…
17:10 – 1.000 friedliche Rothemden werden zur Rama IV gehen…
18:45 – Regierung: Gebt uns nicht die Schuld…
18:45 – Rothemden fordern Waffenruhe…
18:50 – „Das Militär wird nicht seine Sachen packen und nach Hause gehen“…
23:00 – Opferzahl liegt bei 22…
23:15 – Die Wut vor meinem Fenster…
23:45 – Neue Waffe, Mörsergranaten…
23:50 – Medien werden gebeten, Silom zu verlassen, Militäraktion wird erwartet…
00:10 – Berichte über Kämpfe zwischen Polizei und Soldaten…
00:50 – Mönche beten am Siegesdenkmal für Frieden…
01:00 – Einsatz von mehr Soldaten…
01:40 – Heckenschützenfeuer immer noch hörbar…
02:05 – Polizisten berichten, Militär sei bereit für Offensive…
03:00 – 24 Tote, 180 Verletzte, der Großteil davon Zivilisten…
03:45 – PM Abhisit: „Kein Zurück“…
Brennende Reifen und Granatenexplosionen erschütterten die Protestzone der Rothemden. Hier ein private Videoaufnahme:
Berichte von Augenzeugen wurden im Internet hochgeladen. Nick Nostitz war zum Beispiel in der „Todeszone“. Vaitor und Riding out the Economy haben auch ihre Beobachtungen der Zusammenstöße veröffentlicht. Ein Facebook-User veröffentlichte diesen Eintrag: „Wie soll ich mich fühlen, wenn ich eines Tages aufwache und die Leichen von Thais vor meinem Haus liegen?“ Netzbürger bezweifeln jedoch die Echtheit dieser Enthüllung. Sind es vorgetäuschte Leichen?
Kishen schreibt für New Mandala und ist besorgt über die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der fortgesetzten Zusammenstöße:
Aber alle fechten es aus, ohne dabei die enormen wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen auf Thailand als Ganzes zu berücksichtigen. Das thailändische Wirtschaftswachstum wird dieses Jahr stark gehemmt, wenn sich die Sache hinzieht. Wie es aussieht, wird die diesjährige Dürre bedeutende Auswirkungen auf den Export von landwirtschaftlichen Produkten haben.
Als solches könnten die Wunden, die der Psyche und dem Image Thailands in den nächsten Tagen zugefügt werden, andauernde Auswirkungen auf das zukünftige Wachstum Thailand als Nation haben. Das ist eine größere Wunde als all die Granaten, .308-Patronen und Transportpanzer dem thailändischen Volk zufügen könnten.
Ein weiteres privates Video der Zusammenstöße zwischen Soldaten und Demonstraten:
News in Bangkok vermutet, dass Journalisten absichtlich von Scharfschützen ins Visir genommen wurden.
Ichvermute, dass der Beschuss von Reportern absichtlich geschah. Ich vermute, dass das absichtliche Abzielen auf Reporter sie davon abhalten sollte, das Blutbad zu filmen. Ich bin jetzt überzeugter davon, dass ich recht habe.
Jon schreibt per Greg to Differ über die Rolle der sozialen Medien bei der Beobachtungen der Zusammenstöße in Bangkok:
Die sozialen Medien haben bei der weltweiten Berichterstattung über die Einzelheiten der Proteste in Bangkok eine wichtige Rolle gespielt. Starke Bilder, fesselnde Videoaufnahmen, persönliche Berichte und Meinungen wurden durch Twitter, Facebook und Blogs bis zu dem Punkt verstärkt, an dem die sozialen Medien eine wertvolle Begleitung der Medienberichte darstellten.
Eine Straßenszene in Bangkok, die Rothemd-Demonstranten in Aktion zeigt:
Reaktion auf Twitter auf die tobenden Straßenkämpfe in Bangkok:
ellymedan: Bitte glaubt nicht, was ihr auf CNN über #Thailand seht. Sehr pro Rothemden (#redshirt), die #Bangkok als Geisel genommen haben
sutatip_b: RT @BangkokBill: Im Licht der Ereignisse von letzter Nacht glaube ich, man kann jetzt sagen, dass es einen Protest der Rothemden (#redshirt) und einen Rothemden-Aufstand gibt
seacorro: Hat eigentlich jemand mit eigenen Augen ein Rothemd (#redshirt) mit einer Waffe gesehen oder genauer gesagt gesehen, wie eine abgefeuert wurde? Ich habe nur selbstgebastelte Waffen gesehen
tulpin: Ich nehme an, dass die Führer der Rothemden (#redshirt) Menschen so als Geisel nehmen und versuchen werden, einen Weg zu finden, um vom Geschehen zu fliehen, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet
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