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Südafrika: Ticketing Probleme bei der WM 2010

Kategorien: Subsahara-Afrika, Südafrika, Bürgermedien, Sport

Der FIFA Worldcup 2010 nähert sich und deshalb hat FIFA jetzt einen letzten Ticket Verkaufsversuch gestartet, der hauptsächlich Südafrikaner und weltweite Fußballfans zum größten Sportereignis zum Kap der Guten Hoffnung einlädt. Erste Schätzungen sind ein Umsatzziel von 500.000, die durch Endverkaufsstellen und andere, leicht zu erreichende Bereiche erreicht werden sollen.

Wie von White Cottage Blog [1] berichtet wurde, war der erste Tag von Chaos gezeichnet, wobei ein Fan sogar sein Leben verlor, nachdem er beim Anstehen für den Kauf eines Tickets zusammengebrochen war:

Der erste Tag der letzten Phase des Kartenverkaufs für die WM endete in Chaos, mit langen Warteschlangen an den Verkaufsstellen und einem Fan, der an einem Herzschlag starb und das FNB-System war off-line.

Der Blog stellt ferner fest, dass:

… gierige und opportunistische “Spekulanten” kauften Tickets mit der Absicht, sie, so sollte man annehmen, mit einem guten Gewinn zu verkaufen. Und jetzt haben sie erst gemerkt, obgleich das im Laufe des Kaufprozesses ganz klar erklärt worden war, dass man diese Tickets nicht weiterverkaufen kann, weil die ID-Nummer des Käufers auf den Karten steht. Das bedeutet, dass diese Ticketkäufer ihre Karten noch nicht einmal umsonst weggeben können!

Der Soccerphile Blog [2] berichtete etwas persönlicher:

Nachdem von FIFA angegeben wurde, dass es Tickets für alle Spiele gäbe, kamen die Leute, die sich seit ungefähr 7 Uhr angestellt hatten gegen 14 Uhr an den Schalter, nur um zu erfahren, dass es lediglich Karten der Kategorie 1 für einige Spiele gäbe.

Der 5th Official [3] hat Folgendes über den Kartenverkauf zu sagen:

Insgesamt wurden in der ersten Stunde nach der Eröffnung um 9 Uhr morgens 1610 Karten an 310 Kunden landesweit verkauft, wobei weitere 2166 Karten an 470 Fans in den FNB-Filialen verkauft wurden. Das integrierte Ticketing-System, dass alle Vertriebskanäle verwaltet, erfuhr eine riesige landesweite Nachfrage und erlebte deshalb anfangs einige Verzögerungen in der Bearbeitung der Karten-Bestellungen.

Dem Worldbbnews.com [4] gelang es den Chief Executive Danny Jordaan zu erreichen, der versuchte, die Geschehnisse um das Chaos zu klären:

Danny Jordann, der Chef des WM-Organisationskomitees, tat die Beschwerden mit einem Schulterzucken ab: “Das kommt vor, wenn man Technologie benutzt. In dem Augenblick, in dem man keine Panne haben möchte, gibt es eine. Wir haben heute Morgen Karten ausgedruckt, und alles arbeitete perfekt. Dann, als Sie und die Kameras kamen wurde die Maschine irgendwie schüchtern und nichts ging mehr. Aber ich bin froh, dass sie jetzt wieder online ist.”

Danny Jordaan sagte dies zu einem britischen Journalisten:

Ich glaube nicht, dass Sie Chaos verstehen. Es scheint, Sie haben niemals Fußball-Fans beim Kartenkauf gesehen. Die heutige Erfahrung ist genau die gleiche, als würde man Karten für Manchester United oder Arsenal kaufen …

In Pretoria hatte An American in Pretoria [5] Folgendes zu sagen:

Ich bin heute durch Pretoria gefahren. Einer der Roboter war kaputt und der Verkehr war ein Alptraum. Als ich endlich mein Ziel erreichte, standen Scharen von Menschen in einer Warteschlange, die sich durch zwei Einkaufszentren wandte – sie drehte und wendete sich und erstickte jeden leeren Raum in einem Zwei-Block-Radius … WM-Karten für den öffentlichen Verkauf. Die Menge war so dicht, ich konnte nirgendwo hingehen. Ich saß drei Stunden in einem Café.

Der World Soccer Blog [6] sagt, dass die Südafrikaner kein Interesse daran haben, Karten zu kaufen:

In der letzten Phase gingen in SA mehr als 500.000 Karten in den Verkauf. Die Organisatoren sehen sich mit der Herkulesaufgabe konfrontiert, diese in den nächsten zwei Monaten zu verkaufen oder zu riskieren, spärlich besuchte Spiele zu sehen. Der Kartenverkauf war in den USA gut, in Europa flach und in Japan sowie allgemein in Asien bisher sehr enttäuschend.

Aber es gibt auch Anzeichen dafür, dass die Südafrikaner selbst nicht in Scharen herbeiströmen sie zu kaufen. Die Gefahr kommt von den Spielen mit niedrigeren Profilen in Neuseeland, Slowenien, Algerien und Griechenland. Die SA-Regierung ist auch dabei auf die Visagebühren bei der Einreise zu verzichten in einem Versuch, mehr WM-Fans anzulocken. Sie richten auch “Fast-Track-Channels” ein, um das Visa-Verfahren zu beschleunigen.